Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)
schneller altern lassen. Seine Haltung war arrogant, und seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
Caleb zwang sich schließlich zu sagen: „Das ist nicht richtig Adam, und das weißt du auch.“
Adams ganzer Körper spannte sich an, als er mit vor Wut zitternder Stimme hervorstieß: "Richtig? Ist es denn richtig, dass sie mich wie einen Aussätzigen behandeln? Ist das die gerechte Belohnung dafür, dass ich ihre Stadt am Leben erhalte? Es gibt kein richtig Caleb, sie nehmen sich von der Natur was sie wollen, ohne auch nur über die Konsequenzen nachzudenken. Also nehme ich mir von ihnen, was ich brauche, das ist nur fair.“ Calebs Wut verpuffte, als er sich erinnerte wie verletzt Adam gewesen war, als diese dumme Kuh ihm ins Gesicht gesagt hatte, wie ekelhaft sie ihn fände. Er sagte sanft: „Adam ich weiß, dass manche von ihnen nicht sehr nett zu dir waren, aber du kannst doch nicht alle dafür bestrafen.“ Als Adam sich von der Weide abstieß, lief ein Zittern durch die Pflanzen der Lichtung, als sich sein Zorn auf sie übertrug, er knurrte: „Außer dir und Elisa will mich niemand in seiner Nähe haben, und ihr wohl auch nur, weil ich euer Garant für Eden Hills Bestehen bin.“ „Das ist nicht wahr“, stieß Caleb geschockt hervor. Auch Adams Wut schien plötzlich zu verfliegen, denn er senkte gequält den Kopf und flüsterte heiser: „Ich werde für sie immer ein Monster sein. Die Menschen wollen mich nicht, und selbst wenn ich jemals andere Dryaden treffen sollte, für die wäre ich ebenso abartig, weil ich anders als sie bin. Ich bin kein Mensch und keine Dryade, ich bin verdammt Caleb, warum habt ihr mich damals nur nicht sterben lassen?“ Bei dieser Frage sah er wieder hoch, Caleb direkt in die Augen, und er konnte den Schmerz in den grünen Augen des Hybriden sehen. Calebs Herz zog sich zusammen, aber er musste trotzdem wenigstens versuchen ihn zur Vernunft zu bringen. “Adam ich weiß, dass es schwierig ist, aber du darfst so etwas nicht tun. Du lenkst die Aufmerksamkeit auf dein Geheimnis.“ Adam erwiderte bitter: „Du weißt gar nichts. Ich sollte mit den Pflanzen und ab und zu einem Spiel mit einer menschlichen Frau genug haben, das sollte reichen, um mich völlig zufriedenzustellen. Aber nichts davon ist so, wie es sein sollte. In mir brennt das Verlangen der Dryaden, ich brauche die Berührung Caleb, es ist wie ein Fieber. Du hast keine Vorstellung von den Qualen, die ich die Jahre bevor ich begonnen habe sie zu bezaubern, erlitten habe. Und selbst jetzt ist es nie genug, denn dieser verdammte menschliche Teil von mir will mehr, aber mehr werden sie mir niemals geben. Lass mich wenigstens das nehmen, was ich kriegen kann, oder erlöse mich von meinen Qualen.“ „Adam ich ...“, krächzte Caleb hilflos, aber noch ehe er weiter sprechen konnte wandte Adam sich ab und verschwand im Hain. Er hätte ihm folgen sollen, aber er tat es nicht, denn er hätte nicht gewusst, was er hätte sagen sollen.
3.Kapitel
Am nächsten Tag an der Bushaltestelle von Eden Hill
Talia quälte sich aus dem Bus, die Fahrt war eine Tortur gewesen. Erst von Edinburgh mit dem Zug bis nach Inverness, dann mit dem Bus weiter bis Eden Hill. Die Landschaft war ja auf den letzten paar Kilometern ziemlich idyllisch gewesen, was ihr durchaus gefallen hätte, wenn sie auf Urlaubsreise gewesen wäre, was ja leider nicht der Fall war. Natürlich hätte Oliver ihr einen Mietwagen spendieren können, aber soweit ging die Großzügigkeit des Schotten natürlich auch wieder nicht. Trotz der tristen Lage stahl sich ein kleines Lächeln auf Talias Lippen. Sie selbst war nur zur Hälfte Schottin, ihr Vater war aus dem sonnigen Spanien gekommen. Von ihm hatte sie auch ihr tiefschwarzes Haar und ihre Haut, die kaum, dass sie einige Sonnenstrahlen abbekam, einen warmen Bronzeton annahm. Da ihre schottische Mutter gestoben war, als Talia noch ein Baby gewesen war, hatte ihr Vater sie erzogen. Was möglicherweise auch Schuld daran hatte, dass sie so gar nicht an dieses ganze mystische Zeug glauben konnte.
Wenigstens hatte sie es nicht weit bis zu ihrem Quartier, die Bushaltestelle lag genau am einzigen Pub im Städtchen, wo sie ihr Zimmer reserviert hatte. Überflüssig zu erwähnen, dass die Zimmer direkt auf der Burg ihr Etat weit überstiegen hätten. Aber es war ganz günstig so, denn im Pub hoffte sie einiges an Gerüchten aufzuschnappen.
Sie nahm ihren Koffer und ging in die Gaststube, dort kam ihr eine Frau
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