Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)
eine Mutter für ihn,“ warf er ihr vor. Sie lächelte bitter, „das weiß ich. Aber ich kann ihm nicht geben, was er wirklich braucht, und sie wollen es nicht. Mit welchem Recht könnte ich ihm verbieten weiterzumachen?“ Caleb sackte auf den nächsten Sessel und starrte sie fassungslos an. Die alte Elisa hatte ihm sein ganzes Leben lang, immer Anstand gepredigt. „Aber ...“, versuchte er zu widersprechen, aber sie unterbrach ihn traurig: „Unser Zauber war zu schwach um ihn zu einer richtigen Dryade zu machen. Wir haben alle nur an Eden Hill gedacht, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was für ein Leben er führen würde. Wir haben ihm das angetan.“ „Präzise gesagt hat Valdir ihm das angetan, als er ihn entstellt hat“, knurrte Caleb. Seine Wut über diesen verfluchten Elfen, der ihm alles genommen hatte, kochte wieder in ihm hoch. „Wohl wahr“, gab sie zu, „aber das ändert das Problem nicht. Schon für einen menschlichen Mann wäre es ein hartes Los niemals eine Frau zu berühren, aber als halbe Dryade sind seine diesbezüglichen Triebe noch viel stärker ausgeprägt. Und davon abgesehen, sein menschlicher Teil sehnt sich nach einer Partnerin.“ „Und was sollen wir bitte tun? Eine Partner Vermittlung anrufen?“, erwiderte er ironisch. „Nicht mal das können wir tun. Seine Augen würden ihn verraten, früher oder später würde die Frau an seiner Seite erfahren, was er ist, zumal er ja auch nicht altert. Infrage käme nur eine Hexe.“ „Und wo gedenkst du eine herzunehmen?“ „Das“, sagte die alte Hexe seufzend, „ist das Problem.
Talia hatte sich nicht damit aufgehalten noch heute die Burg zu besichtigen. Dazu hatte sie in den nächsten Tagen noch genug Zeit. Was immer hier vorging, es hatte unter Garantie nichts mit der Burg zu tun. Sie war durch den Ort spaziert und hatte, wenn sich Gelegenheit geboten hatte, mit den Leuten geredet. Zu ihrem Glück waren die Leute auf dem Land nicht so verschlossen wie die Städter, und außerdem waren sie offenbar nicht abgeneigt in einer Story erwähnt zu werden, nun ja, dass sie für ein Mystery Blatt schrieb, hatte sie ihnen natürlich unterschlagen. Sie hatte ihnen weisgemacht, dass sie an einer Story über Eden Hills Geschichte schrieb. Das Meiste war natürlich nur Klatsch und Gerüchte gewesen. Bemerkt hatte man die Sache mit den Frauen schon, aber niemand wusste so recht, was er davon halten sollte. Aber immerhin etwas Interessantes hatte sie herausgefunden. Am Rand des Wäldchens wohnte so eine Art Kräuterhexe, wenn in dem Wald etwas vorging, wusste sie vielleicht Näheres. Das hatte sie dazu gebracht zu dem kleinen Cottage zu spazieren.
Dort angekommen verharrte sie erst mal und atmete tief ein, die Luft in dem Kräutergarten, der das ganze Haus umgab, roch einfach himmlisch. Talia hatte schon immer einen grünen Daumen gehabt und eine Vorliebe für alles, was wuchs. Der kleine Balkon ihrer Wohnung war mit Pflanzenkübeln vollgestellt und auch ihre Wohnung erinnerte eher an einen Wintergarten, als an eine moderne Wohnung. Sie seufzte verträumt, es musste ein Traum sein solch einen Garten zu besitzen. Aber sie war nicht zum Vergnügen hier, sie zwang sich die wehmütige Stimmung abzuschütteln und ging zur Haustür.
Adam stand völlig verborgen zwischen den Sträuchern am Rand des Hains. Es war zu erwarten gewesen, dass Caleb zu Elisa ging. Nachdem die Sträucher am Rand des Hains ihm seine Anwesenheit gemeldet hatten, war Adam zum Cottage gekommen, um zu warten, was die beiden taten. Aber was er jetzt zu sehen bekam, fesselte seine Aufmerksamkeit völlig. Eine fremde Frau kam zum Cottage. Sie war sehr attraktiv, und zwar auf eine nahezu exotische Weise mit ihren tiefschwarzen Haaren und der makellosen, bronzegetönten Haut. Aber was ihn wirklich faszinierte, war die Art, wie sie mitten im Kräutergarten stehen blieb und tief die Düfte der Kräuter einatmete, und der verträumte Gesichtsausdruck, den sie dabei bekam. Das kannte Adam nur von der alten Elisa, nur dass die seinen Puls nicht so hochschnellen lies. Er hatte erst gestern eine Frau gehabt, er hätte nicht so heftig auf sie reagieren dürfen. Aber er tat es, und noch schlimmer, sie verursachte nicht nur ein sehnsüchtiges Ziehen in seinen Lenden, sondern auch tief in seiner Brust. Wütend riss er den Blick von ihr los und wich tiefer in den Hain zurück. Er würde sich von ihr fernhalten, denn er hatte keine Lust sich noch mal das Herz herausreißen zu lassen. Er
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