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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Lee
draußen auf dem Pazifik umhergondelte, um nach der Jacht zu suchen, und die
Flammen sehen würde, wäre es wohl für jede Rettung zu spät! Bis er zur Jacht
gelangte, dürften wir längst in Flammen aufgegangen sein und als niedliche
kleine Rauchflöckchen in den unergründlichen Äther entschweben.
    Ich spielte ein Glücksspiel,
dessen Regeln ich nicht kannte. Mein Plan basierte auf drei Voraussetzungen:
Die erste war, daß sie versuchen würden, das Feuer zu löschen, schon deshalb,
weil das Gold immer noch an Bord war. Die zweite bestand darin, daß sich die
Tür der Luxuskabine zum Korridor hin öffnete. Und wenn sich drittens alles zu
unseren Gunsten entwickelte, hatten wir eine sehr dürftige Chance, daß wir
lebend hier herauskamen.
    Die Hitze im Innern des Salons
wurde unerträglich. Ich konnte fühlen, wie mein ganzer Körper von Schweiß
durchtränkt wurde, und meine Zunge klebte am Gaumen fest; ich bekam kaum noch
Luft und mußte immer häufiger husten, weil der Qualm in immer dichteren
Schwaden den Raum erfüllte. Ich preßte meinen Mund ganz dicht an den Spalt
zwischen Tür und Boden und hoffte inständig, daß etwas geschehen möge. In
diesem Moment flog eine brennende Daunenfeder auf meinen Handrücken. Wie von
der Tarantel gestochen schüttelte ich sie ab, wobei ich mir fast den Arm
ausrenkte.
    Es sah immer mehr so aus, als
ob der Abstand zwischen Rochelle und mir auf dem Weg ins Jenseits nicht allzu
groß werden sollte. Dann jedoch hörte ich, wie der Schlüssel im Schloß
herumgedreht wurde. Ich machte einen Satz in die hinterste Ecke des Raumes und
rollte mich wie ein Igel zusammen. Den Kopf vergrub ich tief in meinen Armen.
    Daß die Tür aufging, hörte ich
gar nicht, ich spürte es nur. Danach ein ohrenbetäubender Knall, ein wütendes
Zischen, das etwa zehn grauenvolle Sekunden lang anhielt und dann erst langsam
erstarb. Als ich vorsichtig den Kopf hob, um die neue Lage zu peilen, sah ich,
daß die Flammen schon den Türrahmen erfaßt hatten. Jetzt mußte ich handeln, und
zwar so rasch wie möglich. Ich schnellte in die Höhe und rannte zum Badezimmer
hinüber. Als drohendes Hindernis stellte sich mir die dunkle, getäfelte
Eichentür entgegen, die Virginia auf mein Geheiß hin abgeschlossen hatte. Ich
rammte sie mit meiner linken Schulter und riß sie ein.
    Über meine Wange kroch eine
züngelnde Flamme. Ich schrie laut auf vor Schmerz. Während ich mich von den
Türtrümmern befreite, stellte ich fest, daß mein Hemd ebenfalls Feuer gefangen
hatte. Es gab nur eine, Lösung, und ich nehme an, daß selbst die tugendsamste
Briefkastentante mein Verhalten nicht gerügt hätte. Nicht unter diesen
Umständen! Ich machte einen todesmutigen Satz und stürzte mich zu Virginia in
die Badewanne.
    Das Wasser hatte gerade die
richtige Körpertemperatur und war herrlich. Als ich wieder aus der Wanne
auftauchte, fischte ich angestrengt nach Virginia, die ich unfreiwillig getunkt
hatte. Sie starrte mich leicht hintersinnig an, was mich dazu veranlaßte, ihr
ein paar Ohrfeigen zu verpassen, damit sie wieder zu sich kam. Und als sie
wieder zu sich kam, hätte ihr Blick ein ganzes Bataillon töten können.
    »Wir müssen hier raus!« brüllte
ich. »Halt dich an mir fest und hör nicht auf zu rennen, bis ich dich
loslasse!« Ich ergriff ihre Hand und zerrte sie hinter mir her.
    Wir gerieten in einen wahren
Alptraum aus Feuer und Qualm, bis meine tränenden Augen den Eingang entdeckten.
Wie das leibhaftige Fegefeuer spannte sich ein kompakter Flammenvorhang davor.
Ich zögerte unschlüssig. Hinter mir wimmerte Virginia leise. Als ich zurücksah,
stellte ich fest, daß ihre Seidenbluse schon trocken war und zu schwelen
begann.
    Ich riß einen Arm vors Gesicht
und stürzte mich mitten in den Feuervorhang hinein. Virginia hielt ich eisern
fest. Einen Augenblick lang glaubte ich, mit Virginia laut aufschreien zu
müssen, als die Hitze mein Fleisch versengte. Aber schon hatten wir es
überstanden. Wir befanden uns im Korridor, und ich atmete tief auf. Der Boden
allerdings gab merkwürdig nach, und als ich automatisch hinunterblickte, sah
ich, daß ich auf einem leblosen Menschenbündel stand. Es war einer der Burschen
der Crew. Man hatte ihn hinuntergeschickt, damit er nach dem Feuer sehe. Der
Ärmste hatte die Tür aufgerissen, und die Explosion hatte der Luft den
Sauerstoff entzogen, so daß er erstickte, noch ehe es ihm zu Bewußtsein kam.
    Ich riß Virginia die verkohlten
Überreste ihrer Bluse vom Leib,

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