Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Human

Human

Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
wurden, dass Stücke besagter Einwanderer an die Leoparden verfüttert wurden, um teures Futter einzusparen. Schmeckten Illegale aus Mauretanien anders als flüchtige Somalis? Einem Natural wie Ingrid wäre ein derartiger Gedanke niemals gekommen. Für einen ultra-schlanken Meld wie Whispr war er allerdings völlig normal.
    Die basketballgroße Werbeanzeige schwebte dicht neben seinem linken Arm und wehrte konkurrierende Angebote durch kaum hörbare Ausstöße statischer Elektrizität ab. Während sie sie vorwärtsdrängte, spulte sie mit leisem mechanischem Enthusiasmus diejenigen Vorteile ab, welche die Besucher hätten, wenn sie einen Roadster von der Firma, für die sie warb, mieteten. Whispr ignorierte die Präsentation. Er hatte die schwebende Anzeige vor allem aus dem Grund aktiviert, damit sie das Transportdeck schneller fanden. Whispr hatte gar nicht die Absicht, direkt nach der Ankunft im Land ein Fahrzeug zu mieten. Saft war es schon in Florida gelungen, sie aufzuspüren und ihnen einen Killer auf den Hals zu hetzen. Auch wenn Whispr überzeugt davon war, die lästige Aufmerksamkeit der Firma erst einmal in die falsche Richtung gelenkt zu haben, hatte er auf der Straße nur deshalb so lange überleben können, weil er kein Risiko einging und nichts überstürzte.
    Als sie die von der Regierung finanzierte Transportzelle erreicht hatten, entließ er die Werbeanzeige, die ohne ein Anzeichen von Enttäuschung davonschwebte, um sich auf die Suche nach neuen Kunden zu begeben. Die modernen mobilen Werbemittel konnten Emotionen effektiv ausnutzen, besaßen selbst jedoch keine.
    Ingrid ließ ihre Hände bereits über eines der verfügbaren Holos gleiten. Als Reaktion auf ihre Gesten leuchteten die verschiedenen verfügbaren öffentlichen Transportmittel unter ihren Fingerspitzen auf: Taxen, Busse, Eisenbahnen, Flugzeuge und sogar manipulierte Tiere, die man mieten konnte. Letztere waren allein den Touristen vorbehalten, das war dem interessierten, aber auch realistischen Whispr klar.
    Schließlich senkte sie die Hände. »Ich habe herausgefunden, wie wir da hinkommen, aber wie sollen wir es anstellen? Wo sollen wir die Nacht verbringen?«
    »Wir machen es genauso wie in Florida«, erwiderte er. »Ein kleines Hotel. Nicht zu schick, nicht zu billig. Dasselbe gilt für den Stadtteil. Ein Vorort ist immer unauffälliger als das Stadtzentrum.« Bei den nächsten Worten ahmte er einen früheren namerikanischen Schauspieler nach, dessen Werke er immer bewundert hatte: »Ich bin hier selbst ein Fremder.«
    Wie üblich verstand sie auch diesen Witz nicht.
    Stattdessen nickte sie, drehte sich um und gab die Anfrage in den Vorec der Einheit ein. Da diese mit jedem anderen Teil der großen Kapstadt-Box verbunden war, konnte sie schnell ein halbes Dutzend Vorschläge ausspucken. Rasch hatten sie sich für einen entschieden, zwei Zimmer reserviert (Whispr seufzte leise, sagte aber nichts) und über ihre auf einen anderen Namen ausgestellte Creditkarte eine Anzahlung geleistet.
    Als sie an der Flughafenstation in die Transportkapsel stiegen, bemerkten sie die beiden Gestalten nicht, die lautlos aus dem Schatten der Wand herauskamen und ihre Verfolgung aufnahmen.
    Simon’s Town war eine kleine Gemeinde mit historischer Bedeutung an der Westküste der False Bay und fortschrittlich genug, um ihnen die Unterkunft bieten zu können, die sie suchten, bot dabei aber auch die eigentümliche Umgebung, die zwei Touristen aus Namerika interessieren würde. Jeder, der in diesem Teil von Südafrika nach ihnen suchen würde, käme gar nicht auf den Gedanken, nicht zuerst in Kapstadt Ausschau zu halten. Simon’s Town war von der Innenstadt mit ihrem berühmten Hafen und den Touristenhotels sogar noch weiter entfernt als der internationale Flughafen.
    Die wichtigsten Transportverbindungen verliefen westlich vom Flughafen in Richtung Innenstadt oder östlich nach Stellenbosch, dem Zentrum der Region, in der Wein und Marihuana angebaut wurden. Jeder einzelne der automatischen Wagen, die von der Flughafenstation abfuhren, war überfüllt mit müden, gerade eingetroffenen Passagieren   – bis auf den, der mit »Muizenberg   – Fish Hoek   – Simon’s Town« gekennzeichnet war.
    Mit ihnen stieg ein halbes Dutzend anderer Passagiere am Flughafen ein, und derjenige, der direkt neben Ingrid stand, konnte mit einem kompletten Restaurantservice-Meld aufwarten. Sie brauchte einen Moment, bis sie erkannt hatte, dass der unglaublich kleine Mann

Weitere Kostenlose Bücher