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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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durchhalten, bis wir eine bessere Stelle für eine Flucht finden. Wenn das ein Roadster wie der unsere ist, dann sollten wir vor ihm bleiben können, bis wir einen Außenposten erreichen oder wenigstens einige Zeugen treffen.«
    »Es ist Saft , nicht wahr?«, meinte sie mit niedergeschlagener Miene. »Oder einer ihrer Agenten?«
    Er reagierte mit einem verbitterten Lachen. »Was ist aus ›abenteuerlichen Touristen‹ geworden?« Dann beschleunigte er weiter und hoffte, dass die langsame Geschwindigkeitserhöhung demjenigen, der sie verfolgte, nicht auffiel. »Stimm mir doch nicht sofort zu. Ich habe mich auch schon früher geirrt.«
    Sie fuhren weiter die felsigen Berghänge hinauf, und die Straße wurde immer schmaler und holpriger, je höher sie kamen. An manchen Stellen standen anstelle der üblichen elektronischen Pingpfosten sogar noch die uralten, bemalten Streckenschilder. Sie hatten einen sehr abgelegenen Teil des Reservats erreicht, und Ingrid wurde bewusst, dass diesein sehr guter Ort wäre, um einen Mordanschlag auszuüben.
    »Wo ist er jetzt?«, wollte Whispr wissen, dessen Stimme sonst schon hoch war, jetzt aber in Sopranhöhen schnellte. »Ist er immer noch hinter uns?«
    »Ich glaube, er ist weg!« Es dauerte einige Sekunden, dann war Ingrids Aufregung wieder verflogen. »Nein, er ist immer noch da   … Und ich glaube, er hat aufgeholt!« Sie drehte sich auf ihrem Sitz um. »Whispr! Was machen wir denn jetzt?«
    »Dasselbe, was ich auch in Savannah getan habe, als ich verfolgt wurde. Das ist noch gar nicht so lange her. Ich renne, wie der Teufel.« Er sah sich das Bild der nach hinten gerichteten Kamera an. Das Fahrzeug, das ihnen folgte, sah nicht moderner oder robuster aus als ihr eigener Wagen. Wenn sich ihr Verfolger nicht gerade sehr gut mit den Bedingungen im Reservat auskannte, dann waren die Chancen ausgeglichen. Er drückte den Fuß fester aufs Pedal. Da die Reaktion bei einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug sofort erfolgte, erreichten sie die maximale Beschleunigung und der Roadster machte einen Satz nach vorn.
    »Wir müssen versuchen, den Touws River zu erreichen.« Noch immer warf er gelegentlich einen Blick auf das rückwärtige Kamerabild. »Wenn wir Glück haben, treffen wir dort auf einige Ranger!« Eigentlich glaubte er nicht daran. Laut des Parkführers würden sie in dieser Gegend vermutlich niemandem begegnen, außer vielleicht einigen anderen unternehmungslustigen Touristen, bis sie die N1 erreichten. Konnten sie ihren Verfolgern so lange entrinnen? Selbst wenn sie die Hauptstraße sicher erreichten, hatten sie noch einen langen Weg bis zur nächsten Stadt vor sich. Aber auf der wichtigsten Straße zwischen Kapstadt und Joburg musste es Straßenzüge und Zeugen geben, sagte er sich.
    Ingrid stieß einen Schrei aus, und er nahm den Fuß vom Pedal   – doch es war zu spät. Der Wagen hatte die Kurve auf der sich windenden Straße verfehlt und sauste über einen Haufen zertrümmerter Steine. Sie hatten das Gefühl, minutenlang in der Luft zu schweben, aber es dauerte nur eine oder zwei Sekunden, bis der Wagen gegen den darunterliegenden Abhang prallte. Die soliden, luftgefederten Reifen waren so entwickelt, dass das Material erst versagte, nachdem sie schon sehr viel Luft abgelassen hatten. Die größte Gefahr war demnach auch eher, dass die diversen, unabhängig voneinander agierenden Streben zerstört waren, die sie mit dem Roadster-Chassis verbanden. Wenn eine davon zerbeult oder gebrochen war, dann konnte der Wagen nicht mehr manövriert werden. Dass sie trotz des heftigen Aufpralls intakt blieben, sprach ebenso für den Fahrzeughersteller als auch für dessen Entwickler, die eine Menge über das unerbittliche südafrikanische Gelände zu wissen schienen. Das Chassis und die Räder, die für Fahrten abseits der Straße verstärkt worden waren, hielten.
    Auch wenn sie Whispr für seine Fahrweise am liebsten die Hölle heißgemacht hätte, hielt sich Ingrid, die völlig schockiert war, zurück. Sie konnte ihn später noch anschreien. Im Moment durfte sie ihn nicht noch weiter ablenken oder seine Selbstsicherheit in Gefahr bringen.
    Rasch drehte sie ihren Sitz, sodass sie nach vorn und nach hinten sehen konnte, und versuchte, mehr von dem Fahrzeug hinter ihnen zu erkennen oder dessen Passagiere zu zählen, was ihr trotz aller Anstrengung nicht gelang. Da ihr eigener Roadster wackelte und ruckelte, hatte sie schon Schwierigkeiten, überhaupt auf ihrem Sitz zu bleiben, eine

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