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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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uns«, erklärte er ihr. »Die nutzen entweder eine Ätherdecke oder einen direktionalen Disseminator.« Er kaute auf seiner sehr dünnen Unterlippe herum. »Wenn es die erste Methode ist, dann können wir nichts weiter tun, als versuchen, schneller als sie zu sein. Ist es die zweite, dann müssen wir einen Hang oder etwas anderes Großes zwischen uns bringen, damit unsere Geräte wieder funktionieren und du jemanden erreichst. Versuch es weiter!«
    Und das tat sie. Er wies sie nicht nur an, das zu tun, weil sie vielleicht doch Kontakt herstellen konnte, sondern auch, weil sie so etwas zu tun hatte und nicht ständig daran denken musste, dass sie verfolgt wurden.
    Wer hatte die Ressourcen und war hartnäckig genug, um sie hier in einem abgelegenen südafrikanischen Tierreservat aufzuspüren? Saft ? Oder war es das opportunistische kriminelle Konsortium, das hinter dem Angriff auf Ingrids alten Arztfreund gesteckt hatte? Oder eine ganz neue Fraktion, in der offenbar immer größer werdenden Gruppe, die hinter dem Faden her war?
    Das ist doch egal, sagte er sich. Wenn ihr Verfolger zu ihnen aufschloss, dann würden sie ihm nicht viel entgegensetzen können. Und es würde keine Zeugen geben. Keine neugierigen Zuschauer, die den Zorn oder den Eifer desjenigen, der hinter ihnen her war, dämpfen konnten. Er war sich sicher, dass sie erst anhalten konnten, anhalten durften, wenn sie anderen Menschen begegneten, seien es Naturals, Melds oder Außenweltler.
    Er wusste nicht genau, was für eine Art von Fahrzeug hinter ihnen her war. War es besser als ihres? Schneller? Letzteres schien unwahrscheinlich, weil es sonst längst zu ihnen aufgeschlossen hätte. Wenn es nicht so geländegängig war wie ihr Wagen   …
    Indem sie auf der festen Strecke blieben, würden sie ihren Verfolger nicht abschütteln können. Der Parkführer auf ihren Kommunikationsgeräten würde ihre Position stets ermitteln, wo immer sie sich auch aufhielten. Schließlich hatte er eine Entscheidung getroffen und riss das Lenkrad nach links.
    Hätte der sich anpassende Beifahrersitz nicht reagiert, indem er sich sanft um ihre Schultern und ihre Seite legte, dann wäre Ingrid durch die Luft geflogen. So bewirkte der heftige Ruck, als Whispr sie auf das offene Gelände lenkte, dass ihr Kopf gegen das Dach knallte.
    »Was zum Henker machst du denn, Whispr?«
    »Ich versuche, dem Henker zu entrinnen!«
    Er hielt auf eine schmale Schlucht zu. Die Felsen, Steinbrocken und Geröllhalden kamen ihnen immer näher. Bewusst ließ er den Roadster ausscheren, sodass er gegen die Hindernisse prallte. Durch den Aufprall lockerten sich die ersten kleineren Steine, dann fielen auch größere zu Boden. Mit etwas Glück war der kleine Erdrutsch, den er erzeugte, ausreichend, um den Weg ihres Verfolgers zu blockieren, bevor Whispr ihren eigenen Wagen ruiniert hatte. Ingrid, die immer noch das Kommunikationsgerät in der Hand hielt, starrte mit weit aufgerissenen Augen nach vorn.
    Sie hatte bislang erst ein einziges Mal in ihrem Leben Angst verspürt, und das war in ihrem ersten Jahr auf der medizinischen Fakultät, als man sie gebeten hatte, für einen Sanitäter einzuspringen und das Herz eines Unfallopfers wieder in Bewegung zu setzen. Als der Wagen erneut durch die Luft flog, hoffte sie, dass sie diese Prozedur nicht auch bei ihm durchführen musste.
    Oder bei sich selbst   …
    ***
    Molé fühlte sich gut unterhalten. Nein, korrigierte er sich. Er war sogar   … amüsiert. Wie ausgesprochen erfreulich! Seine Beute versuchte, ihm davonzulaufen.
    Das war natürlich zu erwarten gewesen. Inzwischen hatten sie bestimmt schon herausgefunden, dass er es ihnen unmöglich gemacht hatte, um Hilfe zu rufen. Ihr per Sonnenenergie aufgeladenes Fahrzeug würde weiterfahren, bis es auseinanderfiel. Und das wurde zunehmend wahrscheinlicher, stellte er fest, als er mit ansah, wie der Wagen mehrfach gegen die Seitenwände des zunehmend enger werdenden Canyons stieß.
    Er war guter Laune und verspürte noch immer nicht den starken Drang, seine Opfer zu vernichten. Da er sich ihre umfangreichen Dossiers eingeprägt hatte, wusste er dieses Mal weitaus mehr über sie als ihre nächsten lebenden Verwandten oder besten Freunde. Archibald Kowalski hatte wenig von beiden, daher glaubte er, Dr. Ingrid Seastrom etwas besser zu kennen als ihren schlanken, wertlosen Begleiter. Auf jeden Fall war sie die Interessantere der beiden. Sie war intelligent genug, um inzwischen mehr über das

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