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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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genaue Beobachtung ihres Verfolgers war ihr daher nicht möglich.
    Scheiß auf Whisprs Warnung , dachte sie. Wer ihnen bei diesem Tempo in diesem Gelände folgte, der hatte etwas anderes als das Beobachten von Tieren im Sinn. Und wenn sich herausstellte, dass in dem Wagen hinter ihnen doch nur Teenager saßen, die einige ahnungslose Touristen erschrecken wollten, dann würde sie diese einfach wegen Belästigung anklagen. Auf jeden Fall hatte sie genug von Whisprs von Paranoia getriebener lebensgefährlicher Fahrweise. Sie holte ihre Kommunikationseinheit hervor.
    Whispr sah lange genug zu ihr herüber, um zu begreifen, was sie vorhatte. »Hey, weißt du noch, was ich darüber gesagt habe, dass derjenige, der uns verfolgt, alles mithören kann?«
    »Das ist mir egal!« Du gerätst jetzt nicht in Panik , sagte sie sich. Du bringst einfach nur deine Sorge zum Ausdruck. »Mir reicht es jetzt!«
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Vorec-Steuerung aktiviert war, rief sie hinein: »Ich rufe die Haupt-Rangerstation des Sanbona-Reservats! Das ist ein Notfall!«
    Eine leise und absolut unpassende Melodie erklang, als die Kommunikationseinheit die Verbindung herstellte, und es vergingen einige Sekunden, bis sie eine Stimme hörten. Diese klang erschreckend mechanisch.
    »Der gewünschte Gesprächspartner ist momentan nicht verfügbar.«
    »Nochmal, versuch’s nochmal!« Wütend wischte sich Ingrid durchs Gesicht. Obwohl es weder im Inneren des Wagens noch außerhalb warm war, schwitzte sie heftig.
    Weitere Musik, weiteres Warten. »Der gewünschte Gesprächspartner ist momentan   …«
    Ohne den Blick von der Straße abzuwenden, meinte Whispr: »Wenn du das wirklich tun willst, dann versuch’s bei der Lodge.«
    Sie sah ihn mit leerem Blick an und wirkte völlig verwirrt.Bei einem medizinischen Notfall konnte sie schnelle Entscheidungen treffen. Diese Situation erforderte jedoch Erfahrungen, an denen es ihr mangelte.
    »Welche Abteilung?«
    »Ist doch völlig egal!« Sein Ärger bewirkte, dass er jegliche Höflichkeit vergaß. »Die Rezeption, den Speisesaal, den Pförtner   … irgendjemanden! Hauptsache, du kannst mit jemandem sprechen!«
    Sie versuchte es bei jedem Ansprechpartner, der ihr einfiel, während Whispr wild über unbewegliche felsige Relikte aus Gondwanaland fuhr oder diese umkreiste. Erschreckt musste er feststellen, dass der Wagen hinter ihnen immer näher zu kommen schien. Und sie hatten noch immer keine Ahnung, wer darin saß oder was man von ihnen wollte. Noch schlimmer war jedoch, dass Ingrids Versuche stets mit derselben synthetisierten Antwort quittiert wurden. Kälte breitete sich langsam in seinem Inneren aus.
    »Versuch Kapstadt. Versuch   … Versuch’s bei dem Büro, bei dem wir diesen Wagen gemietet haben!«
    Sie starrte ihn mit aufgerissenen Augen an, während sie das Gerät mit der rechten Hand umklammerte. »Warum? Was bringt es uns, wenn   …«
    » Versuch es einfach! «
    Auch wenn sie seine Bitte verwirrte, kam sie ihr nach. Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen gab sie die Anfrage sogar manuell ein, weil sie die unwahrscheinliche Möglichkeit ausschließen wollte, dass die Firmware oder Software des Vorec defekt war. Ohne dass er sie dazu aufgefordert hatte, versuchte sie dann, erst das Bezirksbüro und danach die Hauptgeschäftsstelle der Mietfirma zu erreichen. Sie versuchte es auch bei dem Hotel, in dem sie die letzte Nacht in der Stadt verbracht hatten. Und beim Tourismusbüro von Kapstadt. Sie rief sogar in ihrer eigenen Wohnung an.
    »Der gewünschte Gesprächspartner ist momentan nicht verfügbar. Der gewünschte Gesprächspartner ist   …«
    » Blockade .« Whispr warf einen schnellen Blick nach hinten. Er konnte an dem Fahrzeug, das ihnen folgte, keine sichtbaren Antennen erkennen, aber das besagte gar nichts. Es ließ sich jedoch nicht von der Hand weisen, dass Ingrid einfach niemanden erreichen konnte.
    Während er mit der linken Hand den Wagen eine schmale Gasse zwischen riesigen Felsen hindurch lenkte, an der niedrige Koniferen standen, zog er mit der anderen Hand seine eigene Kommunikationseinheit heraus.
    »Universalzugang vier-sechs-fünf!«, brüllte er.
    »Verstanden, Mr Kowalski«, erwiderte das kompakte Gerät augenblicklich.
    Mit einem Nicken reichte er es Ingrid. »Hier   … Ich habe die sichere ID ausgeschaltet. Jetzt müsste es auch bei dir funktionieren. Versuch es.«
    Das tat sie   … mit demselben entmutigenden Resultat.
    »Die blockieren

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