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Human

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Titel: Human Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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keine Energie vergeuden musste, um den Auftrag unnötig hastig auszuführen, hatte er beschlossen, damit zu warten, bis er und sein Ziel sich in einem möglichst isolierten Teil des Reservats aufhielten. Und so weit war es noch nicht. Der Touws River lag noch immer vor ihnen.
    Er sah seine Entscheidung, den Verurteilten noch eine weitere Lebensstunde zu gewähren, nicht so, als würde erGott spielen. Er zögerte seine eigene Befriedigung heraus, nicht die ihre. Auf jeden Fall wusste er es zu schätzen, welche Route sie an diesem Tag genommen hatten. Je zerklüfteter und weniger besucht der Abschnitt des Reservats war, den sie unerwarteterweise aufsuchen wollten, desto besser war er für seine Zwecke geeignet. Bei seiner Arbeit war er stets dankbar für die Gelegenheit, sich Zeit lassen zu können. Diese beiden Namerikaner ein zweites Mal zu erwischen, hatte ihn sehr viel Mühe gekostet, und er hatte vor, sich das mit einer gewissen Extrabezahlung vergelten zu lassen.
    Daher war es sehr freundlich von ihnen, dass sie zu einem Ort gefahren waren, wo ihm das auch möglich war.
    ***
    »Warte.« Ingrid hatte ihren Sitz um hundertachtzig Grad gedreht und starrte angespannt aus dem Rückfenster. »Ich glaube, ich sehe was. Allerdings kann ich es kaum erkennen.« Sie machte eine Handbewegung in Richtung ihres Begleiters. »Fahr an die Seite und lass uns abwarten, ob es näher kommt.«
    »Für eine Ärztin lässt deine Logik ganz schön zu wünschen übrig«, meinte er, ohne den Blick von der Straße abzuwenden. »Wenn uns ein anderes Fahrzeug folgt, dann fahren wir nicht an die Seite, sondern beschleunigen. Kannst du erkennen, ob es ein Privatwagen oder eines der Parkfahrzeuge ist?« Er leckte sich nervös die Lippen. Am liebsten hätte er einen Schluck getrunken, wagte es auf der unebenen Strecke aber nicht, das Lenkrad loszulassen.
    »Vielleicht sind es Park-Ranger auf Patrouille, oder sie wollen mal nach uns sehen.« Sie hielt weiter Ausschau und hoffte, das, was hinter ihnen war, besser erkennen zu können.
    Whisprs Miene verfinsterte sich zusehends. »Wenn uns Park-Ranger verfolgen würden, dann hätten sie uns längst gerufen.«
    »Möglicherweise ist es ja auch nur ein anderer Tourist, der wie wir auf Erkundungstour ist.«
    »Genau«, murmelte er. »Ein anderer Tourist. Kannst du schon was erkennen?«
    »Nein   … Warte, ja, jetzt sehe ich was. Er ist gerade über einen Hügel gefahren. Es ist ein anderer Transporter. Kein Schweber, ein Allrad-Roadster wie unserer. Ich kann nicht erkennen, ob er zum Reservat gehört, dafür ist er zu weit weg.« Sie warf ihm einen Blick zu. »Ich verstehe, warum du nicht anhalten willst, aber wenn wir ein bisschen langsamer werden, kann ich ihn besser sehen.«
    »Du musst mit dem klarkommen, was wir haben, denn ich werde nicht langsamer fahren. Es sei denn, du kannst es als offizielles Fahrzeug identifizieren.« Er beschleunigte mit dem rechten Fuß, und das leise Summen des elektrischen Antriebs wurde ein wenig lauter. »Ich werde mal ein bisschen schneller fahren. Halte weiter Wache und lass es mich wissen, ob du den Wagen nicht mehr siehst, ob er den Abstand beibehält oder ob er versucht, zu uns aufzuholen.«
    Sie riss die Augen auf. »Du glaubst doch nicht, dass man uns den ganzen Weg bis hierher verfolgt hat, Whispr?«
    »Du bist diejenige, die nach hinten sieht, also wirst du es vor mir wissen.«
    Ihre kurzzeitige Entspannung wich einer wachsenden Unsicherheit. »Das sind bestimmt nur abenteuerlustige Touristen, genau wie wir.«
    »Könnte sein«, entgegnete er, ohne sie dabei anzusehen.
    »Vielleicht sollten wir um Hilfe rufen und darum bitten, dass sich am Fluss einige Ranger mit uns treffen?«
    »Erstens müsstest du dir einen plausiblen Grund für diesen Hilferuf ausdenken. Zweitens: Wenn uns jemand folgt und wirklich nicht die Absicht hat, sich hier Tiere anzusehen, dann wird er die lokalen Transmissionen überwachen. Wenn wir Hilfe rufen, hält er sich nicht zurück, sondern setzt seine Absicht in die Tat um und hat uns schneller erreicht als die Park-Ranger.«
    Sie schluckte schwer. »Und   … Was machen wir jetzt?«
    »Das, was wir ohnehin schon machen«, erwiderte er mit angespannter Stimme. »Wir tun so, als wüssten wir nicht, dass wir verfolgt werden, als hätten wir den Verfolger nicht entdeckt. Wir hoffen darauf, dass wir auf einen patrouillierenden Ranger treffen. Das halte ich hier draußen zwar für sehr unwahrscheinlich, also müssen wir einfach

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