Hund- und Haussitting: oder wie drei Nasen alles kaputt machen
darf ich das mal versuchen?“
Zwei Hände griffen an ihr vorbei, werkelten an dem Kaffeeding herum und schon plätscherte der braune Sud vor sich hin.
„Ich hab auch so ein ähnliches Brühwunder. Wenn die Klappe da nicht zu ist, dann kommt da unten nix.“
Meine Güte, was für große Hände und trotzdem so gepflegt! Wenn die nun zu dem Kerl mit den blauen Augen gehörten, dann prost Mahlzeit!
Scheiße, taten sie!
„Mischa … kannst mich rufen, wenn du die Brötchen nicht aus der Tüte bekommst!“
Auch noch dreist, der Kerl!
„Mischa, lass die junge Frau in Ruhe! Schreib deine Brötchensorten auf und mach dich an die Arbeit!“
„Jawohl Meister!“ Geselle Mischa verstellte noch irgendwas an der Kaffeemaschine und wurde übermütig, denn seine Hand legte sich kurz auf Alischas Hintern, bevor er sich umdrehte.
Perplex vergaß die junge Studentin doch tatsächlich, dem impertinenten Knaben auf die Finger zu hauen!
Es glich dann auch einer kleinen Flucht, als sie mit der Brötchenliste und dem vierbeinigen Walter an der Leine das Anwesen verließ.
Die Bäckerei war gut bestückt, alle Brötchenwünsche wurden erfüllt. So war alles schnell eingetütet und Alischa band Walter wieder vom Fahrradständer ab. Beide gönnten sich noch eine große Runde Frischluft, bis die Villa wieder in Sicht kam.
Zwei der Handwerker fuhrwerkten an ihrem Transporter mit Eimern für den Schutt herum, sicher Azubis, denn fachmännisch kam das nicht rüber und das Alter der Knaben sprach auch dafür.
Egal, damit hatte sie nichts zu tun. Alischa ging durch die offene Tür und brachte erst mal Walter wieder in den Garten. Kurz bisschen Hol-den-Ball spielen und Walter war beschäftigt. Jedenfalls solange, bis etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich lenkte, einer der drei Knochen hatte noch eine Spezialbehandlung durch seine Zähne nötig.
Fein, Walter war ausreichend abgelenkt, so konnte Alischa getrost das Frühstück vorbereiten.
Im Vorbeigehen schnappte sie die Brötchentüte vom Gartentisch, ging wieder hinein und wich beim Gang in die Küche einem der älteren Handwerker aus. Prompt blieb sie mit ihrem Schuh unter einer Welle im Vlies hängen und kam ins Straucheln. Helfende Hände fassten zu und hielten sie vom sicheren Fall ab. Dankbar blickte Alischa auf und in die blauen Augen von Mischa. „Kleines, du hättest mir sagen können, dass du Hilfe beim Laufen brauchst!“
„Blödmann!“, rutschte es ihr über die Lippen.
„Und das ist der Dank dafür, dass ich den Brötchen das Leben gerettet habe“, kam es geknickt zurück.
„Geht’s dir noch gut?“ Sonst war sie wirklich schlagfertiger und fand immer die passenden Worte …
„Wenn ich … vergiss es. Ich muss arbeiten. Um neun Uhr is Frühstück, man sieht sich.“
Und schon ließ er eine verwirrte Studentin stehen, die ratlos auf ihre Brötchentüte guckte. Was war das denn? Erst die kleinen verbalen Sticheleien und nun zog er übergangslos den Schwanz sang- und klanglos ein?
Wo sie doch noch nach Worten suchte, die ihn in seine Schranken weisen sollten!
Das Frühstück lief ziemlich schweigsam aus und alle hielten sich exakt an die Zeit.
Leicht enttäuscht blickte Alischa den Männern hinterher. Nun, wo sie endlich die passenden Kommentare beisammen gehabt hätte …
Na gut, dann musste halt Walter herhalten. Beide tobten eine Weile über das riesige Grundstück, bis ihnen die Sonne den Pelz briet. Zeit für eine Pause im Pool. Unüberlegt hechtete Alischa samt Jeansshorts und Top ins kühle Nass.
Nach ein paar Bahnen entstieg sie dem Becken und bemerkte die falsche Bekleidung. Das helle Top klebte wie eine zweite Haut an ihr! Puh, und ja, ihre Brustspitzen waren auch widerspenstig auf Bohrkurs ausgerichtet! Blöde Nippel! Spitze Verräter! Auch an den Shorts konnte Mann seine Fantasie schweifen lassen, denn das Wasser lief zentriert zwischen ihren Schenkeln auf ihrer leicht gebräunten Haut in Rinnsalen herab. Also, wenn das nicht nach Auslaufen aussah! Saublöde Schwerkraft!
Was für ein Mist, denn ihr Zimmer lag genau gegenüber dem zu renovierenden Bad. Kurz überlegte Alischa, ob sie Walter mitnehmen sollte, damit dieser für den nötigen Respekt sorgen und von ihren kreativ ausgefahrenen Brustwarzen ablenken könnte. Doch womöglich würde dann, wenn Walter knurrte, einem der Arbeiter vor Schreck etwas aus der Hand fallen und das würde womöglich ne Menge Geld kosten.
Dann musste sie halt in den sauren Apfel beißen, sich dem Spott und
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