Hundediebe kennen keine Gnade
wollte man Zotte und Katzentod lebend festnehmen und nicht als das,
was der Mastiff von ihnen übrig ließ.
„Sie kommen“, ertönte eine Stimme aus Glockners
Sprechfunkgerät.
Im selben Moment ratterte ein
zweifarbiger Kombi aus einer Seitenstraße. Er fuhr rund um den Platz. Zwei
Personen saßen drin. Jetzt hielt er vor dem Rohbau. Die Scheinwerfer erloschen.
Nichts rührte sich. Gaby krallte ihre Hand in Tarzans Unterarm. Sie war so
aufgeregt, daß sie kaum atmen konnte.
Die Türen öffneten sich. Zotte und Katzentod
stiegen aus. Zotte trug einen Sack, in dem etwas zappelte. Nach einem raschen
Blick in die Gegend strebten beide auf die Baustelle. Sie verschwanden in der
Dunkelheit seitlich des Rohbaus. Aber Sekunden später ging etwas schief. Wie
sich später herausstellte, war Zotte in der Finsternis mit einem Kripo-Mann
zusammengeprallt, der seinen Standort für ein gutes Versteck hielt und nicht
mit Begegnung rechnete.
Wie dem auch sei — Zotte schrie: „Vorsicht!“
ließ den Sack mit Lady fallen, warf sich herum und floh, daß die Hacken
qualmten. Er wollte zum Wagen. Aber von der anderen Seite rannten zwei
Kriminaler heran und hatten den Kombi vor ihm erreicht.
Zotte hetzte über den Melchior-Platz,
gefolgt von Katzentod, der schwer an seiner Statur schleppte und daher nicht so
schnell war.
Beide hielten auf die Einfahrt zu, in
der Glockners Wagen stand.
„Hah!“ ließ sich Tarzan vernehmen, und
es klang wie: Na endlich! Darauf warte ich ja schon lange.
Er stieß die Tür auf, sprang ins Freie
und den beiden entgegen. Ebenso handelte der Kommissar. Fast Seite an Seite
schnitten sie den Ganoven den Weg ab.
Die erkannten Tarzan. Katzentod stieß
einen Wutschrei aus und zog sein Messer. Dann brüllte er vor Schmerz, weil ihm Glockner
mit der Dienstpistole auf den Arm schlug. Das Messer klirrte auf den Boden.
Wimmernd hielt sich der Verbrecher den Arm.
Zotte griff Tarzan mit bloßen Händen an
und machte die Erfahrung, daß ein Kopfsteinpflaster tatsächlich steinhart
ist. Gaby hielt sich die Ohren zu. Und
überall ringsum öffneten sich die Fenster, denn Zotte brüllte, als stecke er am
Spieß.
„Wir haben Lady“, rief einer der
Kripo-Beamten. Er stand vor dem Rohbau und hielt das verängstigte Dackelmädchen
auf dem Arm. „Sie ist gesund. Keine Verletzung.“
Gott sei Dank! dachte Tarzan. Dann ist
ja alles gelaufen. Und Andrea wird ausrasten vor Freude.
*
Noch vor Mitternacht endete die kurze
und abstoßende Laufbahn der Hundediebe. Die Tierhalter und Hundebesitzer in der
Stadt atmeten auf, als sie in der Presse lasen, was sich ereignet hatte. Zotte
und Katzentod mußten hinter Gitter. Außer dem Unheil, das sie über die
Vierbeiner gebracht hatten, konnten ihnen noch andere Straftaten nachgewiesen
werden — wie Einbruch, Diebstahl, Körperverletzung und die Benutzung eines Pkw
ohne Fahrerlaubnis.
Florian und Thilo verließen die Schule.
Keiner trauerte ihnen nach.
Für Peter Rumpel aber wurde es zum
Glücksfall, daß sich Kommissar Glockner seiner annahm. Er setzte durch, daß der
Junge nicht ins Waisenhaus zurück mußte, sondern künftig in Hinterbirnbach bei
seiner Oma aufwachsen durfte. Von dort schrieb Peter dann einen begeisterten
Dankesbrief — an den Kommissar und an seine neuen Freunde, die TKKG-Bande.
- ENDE —
Liebe
Stefan-Wolf-Freunde!
War spannend, nicht
wahr? Diese Geschichte unserer vier Freunde vom TKKG und ihren mutigen
Abenteuern hat Euch sicher gefallen. Von Stefan Wolf gibt es aber noch mehr
Bücher über die vier Freunde, jeder Band ein packendes Abenteuer von Tarzan,
Klößchen, Karl und Gaby. Und Oskar ist natürlich auch immer dabei, denn der
lustige und treue Cocker-Spaniel gehört genauso zu dieser verschworenen
Gemeinschaft. TKKG nennen sie sich nach den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen.
Sie halten zusammen wie Pech und Schwefel, sie sind immer fröhlich, und
Kameradschaft ist für sie selbstverständlich. Kennt Ihr auch die anderen
Stefan-Wolf-Bücher schon — jedesmal ein neuer „Fall für TKKG“ mit vielen
hübschen Zeichnungen Eurer Lieblinge und ihrer Abenteuer?
Die Jagd nach den
Millionendieben
Eigentlich wollen
Tarzan, Gaby und Karl nur mal abends übers Volksfest bummeln, aber aus dem
kleinen Ausflug wird ein großes Abenteuer. Zufällig beobachtet Tarzan, wie die
schon lange gesuchten Millionendiebe aus einer Villa wertvolle Gemälde stehlen.
Unsere vier Freunde vom TKKG, denn natürlich gehört auch Klößchen dazu,
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