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Hundediebe kennen keine Gnade

Hundediebe kennen keine Gnade

Titel: Hundediebe kennen keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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aus.
    Mein Elch tanzt Tango! dachte Tarzan.
Und das auf einem Bein! So sieht man sich wieder. Rumpelstilzchen, der
Trebegänger. Erst am Hbf, jetzt hier, und bis Hinterbirnbach ist es noch weit.
    Er schob die Tür auf.
    „Schläfst du?“ fragte er.
    Der Kleine schoß hoch, als hätten ihn
die Bunkerwanzen gebissen. Angst malte sich auf seine Sommersprossen. Als er
Tarzan erkannte, ließ der Schreck größtenteils nach.
    „Ach , du?“ piepste er.
    „Ja, ich. Was machst du denn hier?“
    „Ich... verstecke mich.“
    „Das kannst du vergessen. Du wirst zwar
gesucht. Aber nur, weil nette Leute verhindern wollen, daß du unter die Räuber
fällst. Wir wissen Bescheid über dich. Der Vater meiner Freundin ist
Kriminalkommissar und will sich für dich einsetzen. Daß du nicht ins Waisenhaus
zurückmußt, sondern zu deiner Oma kannst.“
    „Ist das wahr?“
    „Ich schwöre es.“
    „Mensch, das ist spitze!“ begeisterte
sich der Kleine. „Dann komme ich freiwillig mit. Aber ich muß aufpassen. Ich
werde nämlich verfolgt. Deshalb bin ich raus aus der Stadt und hierher.“
    Gaby, Karl und Klößchen waren
herangekommen. Staunend sahen sie, wer da Floris Nachfolge antrat.
    „Verfolgt von wem?“ fragte Tarzan.
    „Es sind Verbrecher. In einem
Schließfach haben sie ihre Sparsau versteckt. Den Schlüssel habe ich schon
gehabt, aber dann... Sie reden sich mit Gert und mit Schotte an. Oder Zotte. So
habe ich’s nun mal verstanden.“
    „Waaaaas?“ riefen die vier wie aus
einem Munde. Oskar erschrak und machte Männchen vor Gaby.
    „Es nervt!“ sagte Tarzan. „Sind wir
denn in einer Großstadt oder auf einer unbewohnten Insel? Wo wir auch hinkommen
— Zotte und Katzentod waren schon da. Haben die ihre Schmutzfinger überall? Laß
mal die Infos raus, Peter!“
    Peter erzählte bereitwillig. Weil er
nicht der Ruhigste war, fuchtelte er mit den Händen und bewegte die Füße, als
übe er Volkstanz. Ganz zufällig griff er auch in die Tasche. Ohne sich dessen
bewußt zu werden, schlenkerte er dann mit einem sehr hübschen Goldkettchen
herum.
    „Heh!“ fiel ihm Gaby ins Wort, während
die Jungs stieläugig glotzten. „Woher hast du die Kette?“
    „Die?“ Peter blinzelte. „Gefunden. Sie
lag ungefähr hier.“ Er deutete vor seinen linken Fuß.
    „Und wir suchen wie die Blöden“, sagte
Gaby zu ihren Freunden. „Aber Hauptsache, sie ist da.“
     
    *
     
    Bei Kommissar Glockner im
Polizei-Präsidium wiederholte Peter Rumpel, was er wußte. Sofort überprüften
Kripo-Beamte das Schließfach Nr. 766. Aber das war offen und leer. Es lag auf
der Hand, daß die beiden Ganoven ihre ‚Sparsau’ in einem anderen Fach eingeschlossen
hatten. Spätestens morgen mittag mußte dann eine Mark eingeworfen werden. Es
hätte also genügt, Zivilbeamte im Schließfachraum zu postieren. Der Festnahme
konnten die beiden Verbrecher nicht mehr entgehen. Aber für Lady wäre es morgen
zu spät gewesen. Ihre Hinrichtung war für heute nacht angesetzt.
    „Was die Aktion betrifft“, erklärte Glockner
der TKKG-Bande, „sehen wir klar. Es gibt elf 18stöckige Häuser in der Stadt.
Tatsächlich — mehr sind’s nicht. Und nur eins kommt in Frage. Das ist ein Rohbau,
der aber noch vor Weihnachten bezugsfertig werden soll. In die anderen Gebäude
— Büro- und Wohnhäuser — können die beiden nicht rein. Aufs Dach des Rohbaus
gelangen sie leicht. Um nichts zu versäumen, postiere ich auch bei den anderen
Gebäuden Wachen. Aber unsere größte Aufmerksamkeit gilt der künftigen
Finanzamt-Nebenstelle am Melchior-Platz.“
    „Finanzamt?“ Klößchen runzelte die
Stirn. „Ich glaube, das ist die Behörde, die mein Vater nicht leiden kann.“
     
    *
     
    23.47 Uhr.
    Der Melchior-Platz liegt abseits der
Innenstadt. Spätabends und nachts herrscht hier Ruhe. Alte Häuser, zu Zeilen
zusammengedrängt, umstehen das Geviert. Der Rohbau an der Ostseite überragte
alle, sogar die kleine Kirche im Hintergrund. Es war keine Gegend, die
Denkmalschutz verdient. Aber der Büroturm paßte überhaupt nicht hierher. Er
verschandelte zusätzlich.
    Die TKKG-Bande saß bei Kommissar Glockner
im Wagen. Er parkte in einer Hofeinfahrt. Sie hatten freie Sicht auf den
Rohbau, blieben aber unbemerkt, denn der Wagen stand in suppendicker
Finsternis.
    Rings um den Rohbau versteckten sich
Kripo-Beamte. Mit ihnen stand Glockner in Sprechfunkverbindung. Auch Michael
Ziegler war da, hatte aber — auf Glockners Geheiß — Wotan zu Hause gelassen.
Schließlich

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