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Hundejäger töten leise

Hundejäger töten leise

Titel: Hundejäger töten leise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Versuch ist es jedenfalls wert. Aber Schmied kennt unsere Stimmen.“
    „Aber nicht die von Mike.“
    Tom pfiff durch die Zähne.
„Und? Nehmen wir an, Schmied willigt ein. Und Mike soll den Hund bringen. Was
dann?“
    „Dann geht Mike hin.“
    „Mit leeren Händen?“
    „Nein, mit Nicki.“
     
    *
     
    Gegen Abend fiel leichter
Regen. Der Boden lechzte danach. Es dunkelte früher als sonst.
    Ein geschlossener Lieferwagen,
der einem Auto-Vertrieb gehörte, hielt vor einer Telefonzelle in der Hindenburg-Straße.
Locke, Mike und Tom stiegen aus. Nicki, der seit zehn Minuten im Laderaum
tobte, mußte dort bleiben.
    Zu dritt zwängten sie sich in
die Telefonzelle. Mike wählte Schmieds Nummer. Endlich meldete er sich.
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    „Schmied.“
    „Ich bin’s. Hellbrich! Otto
Hellbrich.“
    Mike gab seiner Stimme einen
verschwörerischen Klang.
    „Ja, und?“
    „Ich habe einen.“
    „Wovon reden Sie, Mann! Ich
kenne Sie nicht.“
    Mike schwieg einen Moment, als
müßte er das erst verdauen.
    „Ja, hat ihnen denn Verena
Paulsen nicht gesagt, daß ich jetzt dabei bin? Ich will mir ein paar Mark
verdienen und habe einen prächtigen Hund erwischt. Erst wollte ich ihn zu
Tschilke bringen. Aber Verena sagte, das ginge zur Zeit nicht. Zu Ihnen soll
ich ihn bringen, zur Stadtadresse.“
    „Ach, so ist das.“ Schmied
lachte fettig. „Dann bringen Sie ihn her, Hellbrich. Haben Sie ein Fahrzeug?“
    „Klar.“
    „Sie dürfen nicht gesehen
werden. Kommen Sie durch die Einfahrt. Fahren Sie bis ans Haus! Wie lange
brauchen Sie?“
    „In zehn Minuten bin ich bei
Ihnen.“ Mike legte auf.
    Toms Faust schlug dröhnend
gegen die Stahleinfassung der Wand. Die Telefonzelle wackelte.
    Locke preßte die Hände
aneinander. „Es hat geklappt. Er ist es. Tom, Mike, wir sind am Ziel.“
    „Noch nicht ganz.“ Mike
lächelte.
    Laternen erleuchteten die
Villenstraße. Aber in den Parks war rabenschwarze Nacht. Bei Finkes brannte
Licht.
    Daß auch einige Fenster der
Schmiedschen Villa erleuchtet waren, sahen die drei erst, als der Lieferwagen
die Auffahrt hinauf rollte.
    Locke und Tom saßen hinten und
spielten mit Nicki. Mike hielt vor der Villa. Über der Eingangstür flammte
Licht auf. Schmied trat heraus. Grinsend kam er zum Wagen.
    Mike stieg aus und wurde mit
Handschlag begrüßt.
    „Sie haben den Köter im
Laderaum?“ erkundigte sich Schmied.
    „Habe ich. Aber treten Sie
beiseite. Der Hund ist nicht ungefährlich. An mich hat er sich schon gewöhnt.
Eine Wurst hat unsere Freundschaft besiegelt. Aber ich weiß nicht, wie er bei
Ihnen reagiert.“
    „Wenn er erstmal in meinem
Keller ist, wird er schon merken, was Kuschen heißt. Holen Sie ihn!“
    Mike ging nach hinten und
öffnete die Tür. Nicki sprang ihm freudig entgegen. An der Leine führte Mike
ihn zum Eingang. Bei Schmieds Anblick knurrte Nicki verhalten.
    Der Kosmetikhersteller wich
eilig in seine Villa zurück.
    „Jetzt!“ flüsterte Tom.
    Locke und er stiegen aus. Sie
liefen zum Eingang. Aber Schmied hatte die Tür geschlossen.
    „Macht nichts!“ flüsterte Tom.
    Sie warteten eine reichliche
Minute. Dann preßte Tom den Daumen auf die Klingel.
    Locke hörte stöckelnde Schritte
hinter der Tür.
    „Wer ist da?“ fragte Klara.
    „Polizei!“ behauptete Tom — mit
dumpfer, verstellter Stimme. „Aufmachen! Sofort!“
    Als Klara spaltweit öffnete,
drückte er die Tür mit einem Ruck auf.
    „Das ist Hausfriedensbruch. Ich
weiß, verehrte Frau Schmied. Aber immer noch besser als ein Knochenbruch.“ Er
schob sie zur Seite. „Wo geht’s in den Keller?“
    Die Frau war kalkweiß geworden.
Ihre Zähne stießen aufeinander. Entsetzt starrte sie die beiden an.
    Eine Antwort war nicht nötig.
Die erleuchtete Kellertreppe wies den Weg. Locke und Tom liefen die Stufen
hinab.
    Ein langer Gang zog sich nach
hinten. Hinter der Biegung hörten sie Stimmen. Eine Stahlblechtür stand offen.
Sie führte in den weitläufigen Raum unter der Terrasse.
    Schmied sagte gerade: „Und den
Kadaver da können Sie mitnehmen. Bezahle ich Ihnen extra, Hellbrich. Ich mußte
es totschlagen, das Vieh. War ein Dalmatiner-Bullterrier-Mischling und erst
halbjährig, aber nicht zu bändigen. Den habe ich so leise getötet“, er lachte,
„nicht mal meine Frau hat’s gemerkt.“
    Eros! dachte Locke. Senta
Lehmanns Hund! O Gott! Sie hat so an ihrem Eros gehangen.
    „Und der dort“, sagte Mike.
„Der ist ja noch recht munter. Sieht fast aus wie ein Füchschen.“
    Schmied schien

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