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Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)

Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)

Titel: Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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ab. Ich schnuppere an jedem Busch und in allen dunklen Ecken.
    Aber hier gibt es keine Eichhörnchen.
    Nachdem ich alles markiert habe, schaue ich meine Freundin an. Ich will wissen, was als Nächstes passiert. Bisher sind wir weit gelaufen. Und ich habe einen Mann getroffen, der wie ein Hund riecht. Ich denke, dass sie mir jetzt vielleicht einen Hundekuchen gibt. Oder mich wieder streichelt. Erst recht, wenn ich mein superfreundliches Gesicht mache. Die Ohren aufstellen wirkt immer.
    Meine Freundin sieht nervös aus. Irgendwie abgelenkt, als ob sie an etwas anderes denkt. Vielleicht vermisst sie auch ihre Familie. So wie ich. Ich sehe mich um, ob ich Mom und Dad entdecken kann, aber sie sind nicht da. Und Eichhörnchen auch nicht. Seufzend setze ich mich und beobachte meine Freundin dabei, wie sie mit meiner Leine spielt. Wenn ich reden könnte, würde ich ihr sagen, dass es nur eine Leine ist und keine Entscheidung um Leben und Tod.
    » Ich frage mich, ob ich nicht einen Fehler gemacht habe«, sagt sie. Ich gehe näher zu ihr und lecke ihre Finger. Sie lächelt. » Ich mag Hunde nicht einmal. Was also soll ich mit dir machen? Angeblich bin ich nur deine Pflegemutter, oder wie sie das nennen– doch in Wahrheit bin ich an dich gefesselt. Keine Sorge, ich meine das nicht persönlich. Es geht nicht um dich, nur um Hunde ganz allgemein. Hunde und ich passen einfach nicht zusammen. Du hast zu viele Zähne, und ich weiß nie, was du im nächsten Augenblick tun wirst.« Sie seufzt. » Sei bloß nett zu mir, ja?«
    Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet, aber ich höre ihr geduldig zu. Und ich spitze meine Ohren noch ein bisschen mehr, falls doch noch ein Hundekuchen kommt.
    Sie seufzt und steht einfach nur da, und die Leine baumelt zwischen uns. Ich hebe den Kopf und sehe sie ganz genau an. Ihre Körpersprache ist verwirrend, als ob sie fünfzig Sachen auf einmal sagen will. Ich würde die Menschen gern besser verstehen.
    Als wir losgehen, bleibe ich hinter ihr, weil ich im Dunklen nach Eichhörnchen Ausschau halten will. Es regnet kaum noch, aber es ist windig. Manchmal donnert es so laut, dass wir beide vor Schreck zusammenzucken. Wenn es blitzt, bekommt meine Freundin Angst. Ich fürchte mich nicht vor Blitzen, aber ich bin ganz aufgeregt, weil sie so erschrocken dreinschaut.
    Sie führt mich eine schmale Straße entlang, wo es nach Rottweilern riecht. In der nächsten riecht es nach Katzen, und dann rieche ich die Markierungen eines West-Highland-Terrier-Welpen und einer schwangeren Hündin. Als wir auf den großen gepflasterten Platz kommen, ist der Wind so stark, dass er Äste von den Bäumen reißt. Einer trifft mich fast, also renne ich voraus und ziehe meine Freundin an der Leine hinter mir her. Sie sagt etwas, aber ich höre nicht hin. Ich will zu dem Metallhund und mich in seiner Hütte verstecken.
    Der Donner kracht ohrenbetäubend, und ich ändere meine Meinung. Ich lege die Ohren an und flüchte mich zu ihren Beinen. Sie legt mir eine Hand auf den Rücken, und ich schmiege mich noch dichter an sie.
    Auf der anderen Seite des Platzes stürzt ein ganzer Baum um, und die Erde bebt. Um mich zu verteidigen, belle ich, dann noch einmal und ein drittes Mal. Ich will wegrennen, aber sie hält mich am Halsband fest, sodass ich ganz nahe bei ihr bleiben muss. Okay, jetzt habe ich auch Angst. Es ist viel zu dunkel, um etwas zu sehen– außer dem glänzenden Hund und seinen glänzenden Augen.
    Wenigstens bin ich nicht allein.
    Ohne jede Vorwarnung– ich habe nicht einmal ein Knurren gehört– schießt ein schrecklicher Schmerz durch meine Pfoten. Gleichzeitig blitzt es so hell, dass ich geblendet werde und nichts mehr sehe.
    Dann falle ich hin, und um mich herum wird alles schwarz.

5
    Auf anderen Pfoten
    Jessica
    Als ich aufwachte, lag ich auf dem Boden. Meine Muskeln waren verkrampft und schmerzten. Ich fühlte mich völlig zerschlagen, als ob eine Kuh über mich hinweggetrampelt wäre. Irgendwie schaffte ich es endlich, mich zu bewegen. Ich rappelte mich auf, bis ich stand, aber sehen konnte ich überhaupt nichts. Meine Augen waren zwar offen, aber sie sahen nichts anderes als die letzten Funken eines unglaublich hellen Blitzes.
    Was war geschehen?
    Ich erinnerte mich an einen starken Schmerz, dann an einen Blitz und an das Gefühl, zu Boden gestoßen zu werden. Ich wusste genau, dass ich mich mitten auf dem Midshipman’s Square befand, nicht weit von zu Hause. Verzweifelt bemühte ich mich, meine Gedanken zu

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