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Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)

Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition)

Titel: Hundekuchen zum Frühstück: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elsa Watson
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schluckte.
    Dann leckte ich sein Gesicht.
    » Hey, das ist ja lieb von dir.« Er lachte. » Meine süße Zoë. Du bist kein gewöhnlicher Hund, nicht wahr?«

18
    Ein Hund im Mondschein
    Zoë
    Die Party hat mich traurig gemacht. Ich habe heimlich ein bisschen geweint, und jetzt sitze ich auf dem Sofa und schaue den Menschen beim Tanzen zu, ohne sie wirklich zu sehen.
    Ich fühle mich schrecklich allein. So wie damals, als ich zu Hause im Zwinger sitzen musste. Aber hier bin ich nicht im Zwinger. Ich bin auf einer Party, wo ich tun kann, was ich will. Ich kann herumrennen und hüpfen und tanzen, aber ich bin trotzdem unglücklich. Ich mag dieses neue Leben nicht besonders. Die Menschen sagen etwas zu mir und erwarten, dass ich das Richtige antworte. Aber woher soll ich wissen, was richtig ist? Ich weiß es nicht. Ich sage einfach, was mir gerade einfällt, und dann sehen sie mich an, als wäre ich ein Hund, der sie anpinkelt.
    Ein Mensch zu sein, ist mehr als nur Daumen haben und groß sein– und essen dürfen, was man will. Das wusste ich vorher nicht… Aber jetzt weiß ich es, und ich glaube nicht, dass es mir gefällt. Wenn ich für immer ein Mensch bleiben muss, kann ich nie mehr an Hydranten schnuppern und das Neueste aus der Hundewelt erfahren oder lange in der Sonne dösen oder die Menschen vollspritzen, wenn ich mein nasses Fell schüttele. Und das mache ich doch so gern.
    Ich will wieder ein Hund sein.
    Und ich will nach Hause.
    Ich seufze. Ich sehe mir die Hunde auf der Party an, aber keiner kann mir sagen, wie ich mich wieder in einen von ihnen verwandeln kann. Sie sind alle glücklich und machen, was sie gerade interessiert. Um mich kümmern sie sich nicht. Ob alle Leute auf der Party lieber ein Hund wären? Hunde sind die glücklichsten Wesen der Welt. Das wusste ich früher nicht.
    Ich sehe etwas Weißes blitzen und hebe den Kopf. Da ist Jessica– mit Dr. Max! Ich bin so froh, sie zu sehen, dass sich ein Lächeln auf meinem Gesicht breitmacht und mein Herz gleich viel leichter wird.
    Aber sie sehen mich gar nicht an und gehen einfach durch die Menge. Die Frauen in den kurzen Röckchen und hohen Pumps hören auf zu tanzen und lächeln Dr. Max an. » Hi, Max!« Er grüßt sie auch, aber er bleibt nicht stehen und redet auch nicht mit ihnen. Dann setzt er sich auf ein Sofa, das für uns alle zu klein ist. Jessica hopst zu ihm hinauf. Eine Lady mit dem Bild eines Neufundländers auf der Jacke geht zu den beiden hin und tätschelt Jessicas Kopf.
    » Da hat sich aber ein Pärchen gefunden«, sagt sie zu Max, und der lacht. Jessica sieht auf ihre Pfoten hinunter, aber ich weiß, dass sie jedes Wort hört.
    Dr. Max fährt mit der Hand unter Jessicas Ohr, und sie wendet sich ihm zu. » Nun ja, was soll ein Mann schon dagegen tun? Sie ist einfach ein wunderbarer Hund.«
    Jessicas Maul klappt auf. Sie sieht sehr selbstbewusst aus, und ihr Schwanz gleitet geschmeidig auf und ab. Wenn sie nicht Mann und Hund wären, würden sie sich auf der Stelle paaren, denke ich. Gleich hier. Aber sie tun es nicht. Dieses Mal nicht. Die Frau zwinkert Max zu.
    » Man könnte meinen, dass sie jedes Wort versteht«, sagt sie dann, was ich endlos komisch finde.
    Ich wünschte, Jessica und Max kämen zu mir herüber, damit wir uns wie Welpen auf dem Sofa zusammenkuscheln können. Aber sie tun es nicht. Ich stehe auf und gehe zu ihnen. Sobald Max das merkt, steht er auf und sieht sich um, als ob er gehen will. Ich sage » Hey!« und will winken, aber da geht er schon zur Tür. Jessica sieht mich finster an und folgt ihm.
    Jetzt bin ich ganz allein. Mitten zwischen den tanzenden Menschen bin ich ganz allein. Diese Party ist schrecklich… Ich will nur noch weg. Und zwar gleich.
    In diesem Augenblick entdecke ich in einer Ecke einen Tisch voller Essen! Nichts davon sieht so überwältigend gut aus wie das Steak, das ich heute im Glimmerglass gekocht habe, aber ich muss näher hingehen, um die Sachen besser inspizieren zu können. Die Cookies sind rund, keine Hundeknochenform, aber sie sehen alle gut aus. Außerdem gibt es knusprige Sachen und auch große Dinge. Und Leckerlis, die aussehen wie kleine Pfoten.
    Und Kartoffelchips!
    Jessica
    Ich folgte Max zur Tür. Er ging Zoë absichtlich aus dem Weg, was mir wehtat. Ich musste einen Weg finden, ihm zu erklären, dass nicht ich ihn vor den Kopf gestoßen hatte. Dass » Jess« nicht sie selbst war– und ich nicht Zoë.
    Als Max einen Arm in seine Jacke steckte, wurde ich panisch. Ich

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