Hundekuchen zum Fruehstueck
Apartment. Dieser Blödmann!
Die Muskeln in meinem Körper spannten sich, bis mir das lange Sitzen körperlich wehtat. Ich sortierte meine Pfoten und berechnete, wie schnell ich meine Reißzähne in seinen Hals bohren konnte. Ein Knurren entfuhr mir, und ich ertappte mich dabei, wie ich die Zähne fletschte und meine Lefzen sich in Falten legten wie die Haut eines Shar-Peis.
Ich wusste, dass es unsere Disqualifikation bedeutete und Zoës Hoffnung auf eine weitere glänzende Medaille für ihre Sammlung zunichtemachte. Doch als der Leiter der Jury die Hand hob und seinen Mund öffnete, um unsere Zeitüberschreitung zu verkünden, stürzte ich mich auf Guy.
Ich flog über den Boden hinweg. Ich streckte mich, so weit ich konnte, und stemmte dabei meine vier Pfoten mit aller Kraft ins Gras. Ich war mir nicht sicher, ob ich den Zaun überspringen konnte, aber die Geschicklichkeitsprüfung hatte mein Vertrauen in meine Sprungkraft gestärkt. Mit einem gewaltigen Satz drückte ich meinen Oberkörper vom Boden ab, während sich meine hinteren Pfoten mit aller Kraft vom Boden abstießen. Die Zaunlatten kitzelten gerade noch die Haare an meinem Bauch, als ich über sie hinwegsegelte.
Mit mächtigem Schwung landete ich direkt auf Guy. Als meine Vorderpfoten unter der Wucht meines Körpers nachgaben, stürzten wir in einem Knäuel zu Boden. Ich hörte deutlich, wie die Luft aus seinem Brustkorb entwich. Dann rollte ich zur Seite und landete mit dem Rücken auf zahllosen Schuhen und nackten Zehen. Als ich die Augen öffnete, starrte ich in einen Kreis von überraschten Gesichtern, die fast alle aus Wuffstock-T-Shirts herausragten. Zwei Hunde kamen herbeigerannt und schnüffelten ausgiebig an meinem Schritt.
Ich hörte einen wütenden Schrei. Dann huschte ein Schatten über meine Augen. Irgendetwas Hartes knallte so heftig gegen meinen Kopf, dass ich auf dieser Seite nichts mehr sah. Winselnd versuchte ich, wieder auf die Füße zu kommen, als sich eine Faust in meinem Nackenfell festkrallte und mich so heftig schüttelte wie ein Wolf einen Hasen.
Ein harter Schlag gegen meine Rippen – und ich klappte zusammen. Ich stolperte und fiel. Ich hörte Geschrei, aber ich verstand nicht, worum es ging. Ich konnte an nichts anderes denken als an meine Schmerzen.
Das nächste, was ich wusste, war, dass ich auf dem Schoß einer Frau lag, die beruhigend auf mich einsprach und meinen Kopf streichelte. Stöhnend rückte ich mein Kinn wieder an die richtige Stelle. Die Frau schnalzte leise mit der Zunge. » Ganz ruhig. Alles ist gut – ruhe dich einfach nur aus.«
Aha. Das war Zoë. Gleich rutschte ich etwas näher.
» Geht es dir gut? Von außen scheint alles in Ordnung zu sein. Jedenfalls hoffe ich das.«
Ich fühlte, wie ihre Fingerspitzen prüfend über meine lange Nase und weiter über meinen Hals glitten. Wie eine Art Beschwörung lenkten ihre Berührungen meine Gedanken ab, und mein Körper entspannte sich langsam. Der Schmerz schlängelte sich meinen Rücken entlang, pulsierte in meinen Schultern, dann im Rücken, in der Hüfte und ganz am Schluss in meinem Schwanz.
» Hat dich das lange Sitzen gelangweilt? Es hat ja ewig gedauert. Das kann ich verstehen. Aber warum hast du den armen Zwerg umgerannt? Ich glaube nicht, dass er mit uns spielen wollte. Er war ganz schön gemein zu dir.«
Ich öffnete ein Auge und sah Zoë an.
Sie deutete mit dem Kinn in Richtung der Jury, wo einiges Durcheinander herrschte. Ganz vorsichtig stützte ich mich mit den Vorderpfoten in die Höhe, bis ich saß, und schaute hinüber. Eine Gruppe Leute umstand den Tisch wie eine Mauer und kehrte uns und den Zuschauern den Rücken zu. Hinter der Mauer erkannte ich Guy, der mit knallrotem Gesicht nur zu seinem Auto wollte. » Es gibt keinen Grund, ich wiederhole, keinen einzigen Grund, einen Hund so zu misshandeln«, hörte ich einen der Schiedsrichter sagen. » Wir haben gesehen, was passiert ist – Ihre Reaktion war völlig überzogen. Es ist mir ganz egal, ob Sie den Hund kennen oder nicht, aber so misshandelt man kein Tier.«
Guy erwiderte etwas, das ich nicht hörte. Daraufhin trat die Bürgermeisterin zu ihm. » Als Bürgerin und Bürgermeisterin dieser Stadt sage ich Ihnen, dass Madrona solches Verhalten nicht toleriert. Es handelt sich um einen klaren Verstoß gegen unser Tierschutzgesetz. Ich schlage vor, dass Sie schnellstens verschwinden, bevor wir die Polizei rufen.«
Guy stapfte davon, und ich legte mich wieder hin. Ich fühlte mich
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