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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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jede Vorwarnung regnete es
Funken aus den Wolken, rot glühende Kohlen, Splitter geschmolzenen Feuers, die
wie ein Sperrfeuer auf sie losgelassen wurden. Fluchend, weil er nicht seine
volle Kraft besaß und ihr nicht den Schutz gewähren konnte, den sie brauchte,
beugte Riordan sich während des schnellen Flugs beschützend über Juliette.
Trotz seiner Bemühungen trafen einige Splitter ihren Arm und brannten sich
durch ihre Haut hindurch bis fast zum Knochen. Riordan hörte sie nach Luft
schnappen, aber sie drückte ihr Gesicht an seine Brust, an die grässlichen Brandmale
dort, und verhielt sich still. Die glühenden Kohlen verbrannten ihm Rücken und
Schultern, verursachten hässliche Quaddeln und stachen ihm wie wütende Bienen
in die Arme. Er war unendlich müde und wollte sich nur noch in die heilende
Erde begeben, wie es die Art und Weise seines Volkes war, doch Juliette konnte
das nicht, und er würde sie nicht ungeschützt zurücklassen, solange menschliche
Feinde und auch Vampire auf der Jagd nach ihnen waren.
                 Juliette war ein unerwartetes
Geschenk und fühlte sich so zu ihm hingezogen, weil sie zwei Hälften einer
Seele waren. Sie wollte diese Verbindung nicht, aber sie existierte und war
sehr stark und explosiv. Trotz seiner nicht nachlassenden Schmerzen war er sich
nur allzu gut der üppigen weichen Rundungen ihres Körpers, ihrer Hitze und
ihres Duftes bewusst. Das verstärkte sein körperliches Unbehagen jedoch nur
noch und erhöhte seine Vorsicht. Mit Juliettes Gesicht an seiner nackten Brust
wurde ihm ganz ungewöhnlich warm ums Herz. Sie hatte keine Ahnung, wie viel
Zuversicht und Vertrauen sie ihm mit dieser schlichten Geste offenbarte.
                 Ich
versuche nur, mich vor der Glut zu verbergen, wies sie seine Überlegungen
zurück.
                 Du
verbirgst dich vor dir selbst, vor der Wahrheit.
                 Und
du bist anscheinend das nervigste und lästigste Geschöpf auf Erden.
                 Vielleicht,
aber trotzdem fühlst du dich auf unerklärliche Weise von mir angezogen, entgegnete
er mit unverwechselbarer Genugtuung in der Stimme.
                 Dann ließ er sich mit ihr in den
verhältnismäßigen Schutz der Baumkronen sinken und flog zu dem kleinen Bach
weiter, an dem die Pflanzen wuchsen, die er brauchte. Blitze zerrissen die
Dunkelheit der Nacht, erhellten mit ihrem grellen Licht den Dschungel und
trieben die Tiere in ihren Unterschlupf. Riordan bewegte sich durch die Bäume,
bis er die dunklere, von hohem Dickicht überwachsene Stelle fand, die ihnen
Schutz bieten würde.
                 »Wenn wir Glück haben, treibt der
Vampir sich meilenweit von hier entfernt herum. Lass mich deine Brandwunden
sehen .« Riordan ließ Juliette herab, hockte sich neben
sie und zog ihren Arm zu sich heran, um ihn zu untersuchen.
                 »Du bist schlimmer verletzt als ich«,
wandte sie ein und spürte, wie ihr Herz gleich schneller schlug. Es musste
etwas damit zu tun haben, wie er ihre Wunde ansah, wie seine schwarzen Augen
über ihre Haut glitten, als betrachtete er es als persönliche Beleidigung, dass
sie von den feurigen Splittern getroffen worden war. »Ich kann damit leben .«
                 »Ich nicht«, erwiderte er und senkte
den Kopf, sodass sein schwarzes Haar, das wirr und zerzaust war von der Reise
durch die Lüfte, ihm ins Gesicht fiel und es vor Juliette verbarg.
                 Das Erste, was sie spürte, war die
Wärme seines Atems. Dann seine Lippen, die so federleicht und sachte waren,
dass ihr Herz noch schneller schlug und eine starke Anspannung sie erfasste.
Sanft glitt seine Zunge über die dunkle Brandblase, und ein elektrisierendes
Prickeln durchlief Juliette, das ihr den Atem stocken ließ und ihr einen
trockenen Mund bescherte. Unwillkürlich zog sie den Arm zurück, aber Riordan
ließ ihn nicht los.
                 »Es tut mir leid, falls es wehtut,
doch mein Speichel enthält einen heilenden Wirkstoff, der den Schmerz vergehen
lassen wird. Entspann dich einfach !« Er sagte die
Worte nicht nur, sondern hauchte sie an ihrer Haut, sodass sie seine Stimme
regelrecht durch ihre Poren kriechen spürte, um sich um ihr Herz und ihre Lunge
und alle anderen lebenswichtigen Organe zu legen.
                 Juliette schloss die Augen gegen die
Hitzewellen, die durch ihre Adern rasten. Blutend, mit Wunden übersät und

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