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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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erforschen, doch sie wusste, dass er auf dem Weg
dorthin war. Und dann würde sie hundert Meilen oder sogar noch mehr von daheim
entfernt sein. Aber sie sagte nichts und bewahrte ihre Geheimnisse für sich.
Sie musste nur ihre Kraft wiederfinden und mitmachen, was immer er wollte, bis
sie eine Möglichkeit zu fliehen fand.
                 Sein Lachen war leise und humorlos. Ich habe keine Lust, dich durch den Wald zu
jagen.
                 Das
sind gute Neuigkeiten, erwiderte sie in Gedanken und blickte zu seinen
ausgesprochen maskulinen Zügen auf. Er sah aus wie ein Mann, der Furcht
einflößend, ja sogar ein bisschen grausam sein konnte, wenn er wollte. Warum
sollte sie sich zu einem solchen Mann auch nur im Geringsten hingezogen fühlen?
Es war undenkbar, und trotzdem konnte sie ihn nicht anschauen, ohne genau
diesen Effekt zu spüren.
                 Vielleicht
solltest du mich ja fürchten. Er klang eher müde als sarkastisch. Willst du mir nicht deinen Namen sagen?
                 Juliette versuchte, Klarheit zu
erlangen und sich an die alten Legenden zu erinnern, die das Volk ihrer Mutter
über seine Spezies erzählte. Würde es ihm mehr Macht über sie geben, wenn sie
ihm ihren Namen verriet? Der Nebel in ihrem Kopf erlaubte ihr nicht, schnell
genug zu denken.
                 Ich
glaube, es ist wichtig, dass ich deinen Namen kenne. Wirst du mir nun sagen,
wie ich dich nennen soll, oder soll ich mir etwas ausdenken?
                 Juliette.
Ich heiße Juliette. Sie wollte nicht von dieser betörenden Stimme mit
irgendeinem Kosenamen angesprochen werden, an den sie sich am Ende vielleicht
noch gewöhnen würde. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass er noch
mehr Macht über sie gewinnen könnte, als er ohnehin schon hatte.
                 Mein Name ist Riordan de la Cruz.
                 Donner grollte über ihren Köpfen, und Blitze durchzuckten die Wolken und
ließen Baumkronen und Äste unter ihnen erzittern, sodass die Luft, die sie
durchflogen, buchstäblich vor Unruhe vibrierte. Juliette spürte, wie ein Ruck
durch Riordans Körper ging, und umklammerte noch fester seine Arme.
                 Ich
lasse dich nicht fallen. Aber wir werden von einem Untoten verfolgt.
                 Das
klingt nicht gut. Wenn sie doch nur nicht so schwach wäre! Sie hatte keine
Waffe, rein gar nichts, was ihr helfen könnte. Ist dieser Untote das, was ich vermute?
                 Ich
lasse mich nicht noch einmal gefangen nehmen. Die Endgültigkeit, die in
Riordans Stimme mitschwang, ließ Juliette frösteln. Und, ja, es ist ein Vampir, der hinter uns her ist.
                 Aber
wie kann er uns verfolgen? Du hinterlässt doch keine Spuren.
                 Er
riecht mein Blut , erwiderte Riordan grimmig.
                 Juliette schwieg, weil sie spürte,
dass er müde wurde von der Anstrengung des Fliegens. Ihr drehte sich der Magen
um, als Riordan sich plötzlich mit ihr fallen ließ. Das Blätterdach war dicht,
und Äste und Zweige peitschten sie, als sie hindurchstießen und mit einer
solchen Schnelligkeit auf die Erde zuschossen, dass Juliette überzeugt war,
sich den Hals zu brechen. Sie hielt die Augen fest geschlossen, und nur der
Gedanke, dass der Vampir sie hören könnte, hielt sie davon ab zu schreien.
                 Plötzlich schwebten sie nur noch und
hielten dann an. Riordan setzte Juliette vorsichtig auf den Boden und lehnte
sie mit dem Rücken an einen Baum. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, als
er seine Hand anstarrte, deren Fingernägel zu einer beängstigenden Länge
anwuchsen. Juliette zog die Beine unter sich und unterdrückte einen Aufschrei,
als Riordan mit einem dieser langen, scharfen Nägel sein eigenes Handgelenk
aufriss. Blut spritzte aus der Wunde. Er schwenkte die Hand und verteilte
Blutstropfen ringsumher, bevor er mit rasender Geschwindigkeit davonrannte, weg
von ihr, sich zwischen den Bäumen hindurchschlängelte und über eine große
Entfernung hinweg den Geruch seines Blutes auf Blattwerk und Gesträuch
verteilte.
                 Einen langen Moment hielt Juliette
den Atem an und wartete, bis sie sicher sein konnte, dass sie allein war. Aus
irgendeinem Grund schockierte es sie, dass Riordan sie dem Vampir überließ und
sie anscheinend als Köder benutzte. Langsam zog sie sich auf die Beine. So viel
zu sexy, geheimnisvollen

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