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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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versuchte, den giftigen Wirkstoff zu analysieren, der dazu
benutzt worden war, ihn zu lähmen und zu schwächen. Ein Teil ihres Bewusstseins
war mit Riordans verschmolzen, oder vielleicht war es auch umgekehrt, aber sie
konnte all die Daten durch seinen Kopf schwirren sehen und war erstaunt, dass
Riordan jede chemische Verbindung aufgliederte und auch verstand. »Wer bist du?
Woher weißt du all das ?«
                 Er lehnte sich an einen mit Moos
bewachsenen Fels. »Ich habe ein langes Leben hinter mir und viel gelernt im
Lauf der Jahre. Man hat wenig anderes zu tun, wenn man nichts hat, wofür man
lebt. Wissen ist Macht, und es erhält einen am Leben, selbst wenn man gar nicht
mehr in einer öden, leeren Welt verbleiben will .« Seine dunklen Augen glitten über Juliette, und er trat wieder näher und streckte
ihr die Hand hin.
                 Sie hatte keine Ahnung, warum sie
ihre Finger mit seinen verschlang. Sofort erwachte ihr Körper zu neuem Leben,
und es fühlte sich ganz natürlich an. Trotzdem wollte sie ihre Hand aus der
Hitze der seinen zurückziehen , doch er sah so erschöpft
und gequält aus, dass sie es nicht übers Herz brachte.
                 »Mit dir hat sich das alles geändert.
Du hast mir die Fähigkeit zurückgegeben, Farben zu sehen und Gefühle zu
verspüren. Ich habe vier Brüder, mit denen ich jahrelang mit nichts als der Erinnerung an meine Zuneigung zu ihnen
zusammengelebt habe, aber von dem Moment an, als du mich angesprochen hast, spürte ich diese tiefe Liebe zu ihnen
wieder. Wie könnte ich dir das je vergelten ?« Seine
Stimme war so leise, als spräche er mit sich selbst.
                 »Ich liebe meine Schwester und meine
Cousine so sehr, dass ich mir nicht vorstellen kann, diese Liebe nicht
verspüren zu können. Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte, deine Gefühle
wiederherzustellen .« Sie drückte seine Hand. »Hast du
schon immer in Südamerika gelebt? Du scheinst dich jedenfalls sehr gut im
Dschungel auszukennen .« Sie wusste, dass Riordan sich
ausruhte und Kraft schöpfte, um das Gift aufzulösen und aus seinem Organismus
auszuscheiden. Sie konnte jedoch auch spüren, dass er unaufhörlich die Luft
absuchte und sich sorgte, dass der Vampir sie aufgespürt haben könnte, obwohl
Riordan sein kostbares Blut geopfert hatte, um eine falsche Spur zu legen. Er
hatte schon viele Male Vampire bekämpft, und durch Juliettes Verbindung mit ihm
bekam sie eine vage Vorstellung von diesen fürchterlichen Kämpfen. Diese
Kreaturen waren grotesk und böse und schlimmer als die menschlichen Ungeheuer,
denen sie begegnet war.
                 »Vor vielen Jahren, als unser
derzeitiger Prinz noch jung war, schickte sein Vater viele von uns in die Welt
hinaus, denn er hoffte, wir könnten die Verbreitung des Bösen aufhalten. Ich
hatte das Glück, zusammen mit meiner Familie fortgeschickt zu werden. Es machte
es erträglicher, so weit von unserer eigenen Spezies und unserem Heimatland entfernt
zu sein. Wir haben diesen Ort zu unserem Zuhause gemacht .« Er drückte ihre Hand, wie um Juliette Mut zu machen, und wollte sie dann
loslassen.
                 Juliette verstärkte jedoch ihren
Griff und zog an seinen Fingern, bis er sie ansah. »Ich bin stark genug, um dir
zu helfen. Ich halte dich zwar aus meinem Bewusstsein fern, doch ich kann dich
meine Kraft benutzen lassen .«
                 »Das musst du nicht, Juliette .« Es gefiel ihm, sie mit ihrem Namen ansprechen zu können,
und es freute ihn, dass sie ihm helfen wollte, doch er war nicht der
liebenswürdige, sanfte Mann, für den sie ihn zu halten schien. Er war viel
rücksichtsloser, als sie ahnte, und hatte nicht die Absicht, sie entkommen zu
lassen. »Ich will nicht, dass du Energie aufwendest, die du nicht erübrigen kannst .«
                 Das war eine deutliche Warnung. Ein
Frösteln durchlief Juliette bei dem Gedanken, aber sie zog es vor, ihn
unbeachtet zu lassen. Die Schmerzen hatten Riordan entkräftet, seine noch immer
offenen Wunden bluteten, und hin und wieder konnte sie die Qualen sehen, die er
litt, obwohl er sich so bemühte, sie abzuschirmen. »Es macht mir nichts aus.
Ich sitze ja sowieso nur hier herum .« Sie schenkte ihm
ein leichtes Lächeln. »Wie haben sie es geschafft, dich gefangen zu nehmen ?«
                 Sein Gesicht verfinsterte sich. »Ich
hörte einen Hilferuf über die gemeinsame telepathische Verbindung,

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