Hungry for Love
da.“
„Na, dann hofft mal, dass sie noch kommt, denn auf die Schnelle kriege ich keinen Ersatz und ihr müsst ihre Tische mit übernehmen.“
Anna rief eine viertel Stunde später an und meldete sich krank, was hieß, dass Teresa und Drew heute jeder fünfzehn Tische bedienen würden.
Na, der Tag fängt ja schon mal gut an, dachte Teresa und füllte die Ketchup-Flaschen auf. Drew, die dasselbe mit den Zuckerbehältern machte, verdrehte die Augen. „Das kann ich mir vorstellen, dass die krank ist. Die ist gestern Abend nämlich noch mit zwei Typen mitgegangen. Wahrscheinlich ist sie völlig erschöpft …“
„Drew!“ Teresa lachte. „Lass das bloß Rico nicht hören, schließlich ist Anna seine Nichte.“
Um zehn Uhr öffnete das Restaurant und innerhalb einer Stunde war der Laden voll. Teresa kam kaum mit den Bestellungen hinterher. Viele Leute bedeuteten hoffentlich auch viel Trinkgeld. Doch die Menschen wurden immer geiziger, gaben manchmal nur zehn Cent Trinkgeld und taten dabei auch noch wohltäterisch.
Gegen halb zwei betrat ein gut aussehender Mann das Restaurant und setzte sich an einen Fenstertisch, der gerade frei wurde. Teresa brachte ihm die Karte und wischte einmal feucht über den Tisch.
„Guten Tag“, sagte sie. „Wissen Sie schon, was Sie trinken wollen?“
„Eine Limo, bitte“, sagte der große Mann mit dem braunen Haar und den grünen Augen.
„Bin gleich wieder da.“
Eine Minute später stellte sie ein Glas Limonade auf seinem Tisch ab und lächelte ihn an. „Haben Sie sich schon entschieden, was es zu essen sein soll?“
„Sind die Burritos hier gut?“
Was war das wieder für eine blöde Frage. Sie konnte ja schlecht nein sagen. Doch sie lächelte tapfer und antwortete auf die bekannte Frage: „Bei uns bekommen Sie die besten Burritos in ganz Chicago.“
Er lächelte ein unwiderstehliches Lächeln und sagte: „Na, dann will ich Ihnen mal glauben. Ich hätte gerne einen mit Huhn und einen mit Hackfleisch, bitte.“
„Kommt sofort.“
Sie gab die Bestellung an der Küchentheke auf und nahm gleich die Chili Fritten für Tisch 8 mit, als Drew sie aufhielt. Sie hatte wie immer die zwei obersten Knöpfe ihrer rosa Bluse aufgeknöpft, so dass man einen Einblick in diese erhielt.
„Sag mal, weißt du eigentlich, wen du da gerade bedienst?“
„Ich habe keinen blassen Schimmer“, antwortete Teresa, und es interessierte sie auch herzlich wenig. Sie hatte schon öfter mal „Prominente“ bedient, und die meisten waren auch nicht anders als „normale“ Menschen, zumindest gaben die wenigsten mehr Trinkgeld, obwohl sie es sich ganz sicher leisten könnten.
„Das ist Luke Cartwright!“
„Wer?“
„Liest du denn keine Bücher? Luke Cartwright, Bestseller-Autor, ständig auf Platz 1 der Bestsellerlisten. Lebst du auf dem Mond?“
„Das ist der?“ Teresa drehte sich um und sah zu ihm hin. Er trank gerade einen Schluck Limonade. „Sieht gar nicht so aus. Ist der reich?“
„Ja-ha. Und ob der reich ist. Hat gerade ein Penthouse gegenüber in den Williams-Apartments gekauft. Ist jetzt also sozusagen unser Nachbar.“
„Was du nicht alles weißt. Hast du nichts Besseres zu tun, als Klatschblätter zu lesen?“
„Seit es mit Chandler aus ist, habe ich wirklich nicht mehr viel zu tun. Aber … vielleicht werde ich dem da mal ein bisschen schöne Augen machen“, sagte sie und nickte in Richtung Luke Cartwright.
„Glaubst du wirklich, dass sich einer wie der für eine wie uns interessiert? Träum schön weiter.“
„Spielverderberin. Man wird ja wohl noch träumen dürfen.“
Rico warf den beiden ein paar böse Blicke zu und sie machten sich wieder an die Arbeit.
„ Haben Ihnen die Burritos geschmeckt?“, fragte Teresa eine halbe Stunde später.
„Die besten Burritos in ganz Chicago“, lächelte Luke Cartwright und bat um die Rechnung. „Ich werde übrigens in Zukunft öfter hier essen. Ich bin ganz frisch in die Gegend gezogen. Da sollten wir uns vielleicht miteinander bekannt machen. Also, ich bin Luke.“
Teresa zeigte auf ihr Namensschild.
„Danke für Ihre Mühe, Teresa“, sagte er lächelnd. Dann gab er ihr ein großzügiges Trinkgeld und ging.
Teresa sah ihm hinterher, er hatte wirklich eine ansehnliche Hinterseite. „Knackarsch“ hätte Drew jetzt dazu gesagt.
Er ist nett, dachte sie, nicht so schleimig, wie ich mir einen Bestseller-Autoren vorgestellt hätte.
Dann machte sie sich wieder an die Arbeit und vergaß ihn.
Doch am
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