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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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nicht glauben, daß wir dieses System unbeobachtet betreten könnten, wenn die Erbauer noch hier wären. Andererseits – wenn sie noch hier sind, haben sie keinerlei Anstalten gemacht, Wesen zu Hilfe zu eilen, die in Not geraten waren. Und das beunruhigt mich.
     
    An Bord der NCK Catherine Perth.
    Montag, 11. April; 0510 Uhr.
     
    Vor den Fenstern und auf den Sichtschirmen der Perth schwebte der Planet Beta Pacifica III. Es war eine erdähnliche Welt mit einem planetenumspannenden Ozean und ausgedehnten weißen Wolkenfeldern. Der Planet besaß eine einzige, große Landmasse in der Form eines schmalen, langgestreckten Hakens, der nur an wenigen Stellen breiter als zweihundert Kilometer war. Der Kontinent wurde von Kanälen durchzogen und besaß eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Binnenseen, die mit dem Hauptozean in Verbindung standen, so daß das Land eigentlich keinen richtig zusammenhängenden Kontinent, sondern eine Kette kleiner Inseln bildete. Die Küstenlinie war extrem unregelmäßig, und es gab Tausende von natürlichen Häfen und vorgeschobenen Halbinseln. Das Land erstreckte sich vom Nordpol bis zum Südpol des Planeten und verschwand unter den Eiskappen. Der südliche Teil kam auf der anderen Seite wieder hervor und wand sich noch einmal bis fast zum Äquator hinauf.
    Sie erblickten ausgedehnte Waldgebiete, Wüstenstreifen und Dschungel, die sich wie Bänder von einer Küste zur anderen erstreckten. Die Äquatorgebiete wurden von großen, fleischigen Gewächsen bedeckt. In beiden Hemisphären tobten Schneestürme, und entlang der Flanken einer gestreckten Bergkette im Süden regnete es.
    Vier Monde umkreisten die Welt, luftleere, kraterübersäte Felsen, von denen der kleinste fünfzehn Kilometer maß und der größte ein Gigant war mit einem Durchmesser, der um gut ein Drittel über dem des irdischen Mondes lag.
    Nach den Entdeckungen bei der Schale, wie der Fußball nun treffender genannt wurde, war es Melanie Truscott nicht schwergefallen, ihre Mannschaft und die Besatzung davon zu überzeugen, daß sie Zeugen einer epochalen Kreuzfahrt waren und daß sie einen Aufenthalt auf Beta Pac III sicher nicht versäumen wollten. Um sie zur Kooperation zu bewegen, hatte sie die Lagerräume geplündert und ihnen üppige Festmale aufgetischt und Freibier und Wein ausgeteilt. Der Kapitän machte Einwände geltend, und Harvey Sill tat ihr seine entschiedene Mißbilligung kund, aber ihre Mannschaft war zufrieden, und das war alles, worum sich Truscott scherte.
    Der westliche Teil des Kontinents lag im Dämmerlicht. Die Mannschaft hatte mit großer Begeisterung verfolgt, wie die Perth sich dem Planeten von der Sonne her angenähert hatte. Im Augenblick befand sich das Schiff auf dem ersten Vorbeiflug. Die Erwartungen unter den Angehörigen der Akademiemannschaft waren hochgeschraubt, obwohl niemand hätte sagen können, was er zu finden hoffte – oder auch nur einen geringen Grad an Optimismus zur Schau zu stellen wagte. Genau wie die anderen spielte Hutch die starrköpfige Pessimistin, und genau wie die anderen war sie von der Vorstellung überwältigt, welche Möglichkeiten sich hier boten.
    Die Passagiere versuchten, sich möglichst in der Nähe der Akademieleute aufzuhalten. Wenn Geschichte erlebt wurde – und das erwarteten nach Truscotts Kampagne alle –, dann wollten sie später wenigstens in der Lage sein, zu sagen, sie wären dabeigewesen. Und folgerichtig wurden Carson und Janet von allen Seiten bedrängt, Seminare zu veranstalten, und alle waren um Autogramme gebeten worden.
    Als die Perth schließlich aufbrach, um der schicksalsschweren Begegnung entgegenzufliegen, zog sich das Akademieteam in das Schiffsobservatorium zurück, wo der Planet Beta Pac III auf dem riesigen Wandschirm zu sehen war. Andere Monitore zeigten die Monde, die Schale, ein Schema des Sonnensystems, Vergleiche zwischen der Erde und Beta Pac III und reihenweise Telemetriedaten, die laufend von ausgeschickten Sonden zurückkamen.
    Die Schiffsteleskope waren bereits seit Tagen auf die langsam vor ihnen wachsende Welt gerichtet, aber niemand hatte bisher Anzeichen intelligenten Lebens entdecken können: weder große Konstruktionen noch irgendwelche Hinweise auf künstliche Umweltveränderungen waren erkennbar. Doch es schien immerhin möglich, daß eine fortgeschrittene Gesellschaft – und das war Maggies Argument – gelernt haben könnte, mit der natürlichen Ordnung im Einklang zu leben. Und so saßen sie vor den Bildern, die

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