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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Irgend jemand würde herausfinden, daß diese Welt die Heimat einer raumfahrenden Rasse gewesen war. Es stand eine Menge auf dem Spiel, und am Ende würde man der Akademie die Angelegenheit aus den Händen reißen. Es hatte bereits Bestrebungen in dieser Richtung gegeben, bevor sie losgeflogen waren. Sicher, eines Tages würden Carson und seine Leute vielleicht zurückkehren, aber bis dahin würde viel Zeit vergehen, und wenn sie endlich hier wären, dann nur als untergeordnete Abteilung einer weitaus größeren Operation.
    Verflucht!
    Truscott ging, und sie saßen lustlos im Gemeinschaftsraum herum. Jeder konnte nachempfinden, was in dem anderen vorging nach dem emotionalen Höhenflug, auf dem sie sich noch vor einer halben Stunde befunden hatten. Hutch hielt es nicht länger als fünfzehn Minuten aus, dann erhob sie sich und wollte irgendwo anders hin. Aber sie war noch nicht bei der Tür angelangt, als der Commlink summte und das Gesicht von Harvey Sill erschien. »Doktor Carson«, sagte er, »würden Sie bitte zur Brücke kommen? Und bringen Sie Ihre Kollegen am besten gleich mit.«
     
    »Wir haben ein Objekt im Orbit entdeckt.«
    Melanie Truscott hatte den Kapitän im Schlepptau und dirigierte die fünf Schiffbrüchigen zum Hauptnavigationsschirm. Er zeigte ein ausgedehntes Sternenfeld, und am unteren Rand sah man die Wölbung von Beta Pac III. Einer der Sterne leuchtete viel heller als alle anderen. »Dieser dort«, sagte Truscott.
    Hutch spürte eine neue Woge des Hochgefühls in sich aufsteigen. »Was ist das?«
    Der Kapitän antwortete für Truscott. »Wir wissen es noch nicht. Im Augenblick betrachten Sie das Objekt mit fünffacher Vergrößerung. Wir wissen, daß es nicht natürlichen Ursprungs ist. Sein RI ist viel zu hoch für diese Entfernung.«
    Truscott mischte sich erklärend ein: »RI bedeutet Reflexionsindex. Das Ding ist groß. Um einiges größer als unsere Station auf Quraqua.«
    Hutch und Carson blickten sich an und schüttelten sich im Geist erneut die Hände.
    »John«, wandte sich Truscott an den Kapitän. »Sind wir in der Lage, rasch zu verschwinden, wenn es darauf ankommt?«
    »Ja, Direktorin.«
    Er machte eine schnelle Bewegung zu einem seiner Raumfahrer, ein Winken mit gestrecktem Zeigefinger, und der Mann sprach in ein Mikrophon. Hutch vermutete, daß eine Warnung an die anderen Passagiere ausgegeben wurde, sich anzuschnallen.
    »Gibt es Anzeichen einer Antriebs- oder Energiequelle an Bord?«
    »Negativ.« Morris beugte sich über eine Instrumentenkonsole. »Nichts.« Er warf Truscott einen warnenden Blick zu. »Melanie, wir haben das Schiff voller Leute. Ich denke, wir sollten zusehen, daß wir aus der Gegend verschwinden.«
    Nach Hutchs Maßstäben war die Brücke der Catherine Perth riesig. Vier Offiziere verrichteten ihren Dienst, den Kapitän nicht mitgezählt. Einer von ihnen, eine junge Frau an der Navigationskonsole, berührte Morris an der Schulter und lenkte seine Aufmerksamkeit auf einen ihrer Schirme. Er blickte hin und sagte dann: »Wir haben Lichter auf der Oberfläche entdeckt. Geringe Energie. Sehr geringe Energie. Wahrscheinlich nicht mal elektrisch.«
    »Reflexionen?« fragte Truscott.
    »Möglich«, erwiderte die Frau.
    Truscott wandte sich an Carson. »Irgend jemand hat sich scheinbar für Sie stark gemacht, Frank. Was möchten sie zuerst sehen?«
    Hutch konnte sich nicht erinnern, Carson jemals glücklicher erlebt zu haben. »Den Satelliten«, sagte er.
    »Sehr gut.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich denke, jetzt machen wir wirklich Geschichte.«
     
    Sie folgten dem hellen Stern auf seiner Bahn um Beta Pac III.
    Nach und nach enthüllte er den Teleskopen eine bekannte Silhouette: ein doppeltes, rotierendes Rad, nicht unähnlich der irdischen Heimatstation oder dem Satelliten von Kosmik, der um Quraqua kreiste. Doch der Konstruktionsstil war weniger zweckmäßig. Der Orbiter war von einer gewissen schwungvollen Eleganz, und ihn zierten eine Reihe verwaschener Linien und eklektischer Bögen. Er wirkte auf die Betrachter, als könnten in seinem Innern ohne weiteres Wendeltreppen, Geheimgänge und verborgene Räume existieren. Die Station besaß einen gewissen gotischen Anstrich, und sah ganz so aus, als hätte E. A. Poe bei ihrem Entwurf mitgewirkt.
    Überall waren Fenster eingelassen, doch dahinter blieb alles dunkel.
    Hutch gefiel der Orbiter. Sie beobachtete die Annäherung und spürte ein kühles Frösteln, ein Erschauern, das gleichzeitig

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