Hutch 05 - Odyssee
weiterer Mann, doch Hutch kannte keine der drei Personen.
Asquith stellte sie vor. Die Fremden waren Shandra Kolchevska von Kosmik, Arnold Prescott von Monogram Industries und Miriam Klymer von MicroTech. »Hutch«, sagte er, »Sie sollten wissen, dass wir eine Freigabe für die Ablenkung des Terranova-Felsens erhalten haben.«
»Gut.« Politisch war das ein guter Zug, bei dem sie nicht verlieren konnten. »Haben wir schon beschlossen, wie vorzugehen ist?«
Er drehte sich zu Kolchevska um. »Shandra, möchten Sie das erläutern?«
Die Frau wirkte energisch und kraftvoll. Sie war im mittleren Alter, hatte blondes Haar und wäre recht attraktiv gewesen, wären da nicht ihre Augen, die jeden anblickten, als handele es sich um einen Gegner, den es zu übertrumpfen gelte. »Ms. Hutchins«, sagte sie. »wir werden eine Gemeinschaftsoperation zusammenstellen. Kosmik wird zwei Frachter von den Bergungsarbeiten abziehen.« Sie nickte Prescott zu. »Die werden Antriebseinheiten installieren. MicroTech kümmert sich für uns um die Systemkonfiguration und liefert die KIs.«
Klymer griff den Faden auf. »Die Frachter werden nach Terranova fliegen …«
»Gesteuert von den KIs?«
»Oh, ja, richtig. Natürlich. Die Schiffe sind ja nicht sicher. Aber wir sind ziemlich sicher, dass wir sie hinbringen können. Wenn sie dort eingetroffen sind, werden sie sich vor den Asteroiden setzen, auf gleichem Kurs, bei gleicher Geschwindigkeit.«
»Und«, fügte Prescott hinzu, »den Rest erledigt die Gravitation. Die Schiffe haben ausreichend Masse, um den Asteroiden zu beschleunigen. Er wird Terranova mit beträchtlichem Abstand verfehlen.«
»Sehr schön«, meinte Hutch. »Ich bin beeindruckt.«
»Ms. Hutchins«, sagte Prescott, »wenn es gilt, einen Beitrag zu leisten, sind gemeinsame Operationen kein Problem.«
Ihr Blick fiel auf Dryden, und sie fragte sich, welche Rolle Orion Tours bei der Sache spielte.
Asquith setzte ein breites, zufriedenes Lächeln auf. »Hutch«, sagte er, » wir wollen das Projekt morgen früh im Zuge einer Pressekonferenz bekannt geben. Können Sie alles vorbereiten?«
»Ja, Michael, das kann ich tun.«
Er sah die anderen an. »Ist Ihnen neun Uhr recht?« Niemand hatte ein Problem damit. »Wir möchten, dass Sie auch dabei sind, Hutch«, sagte er.
Sie wandte sich an Dryden. »Charlie, kann ich davon ausgehen, dass sich Orion ebenfalls an den Bemühungen beteiligen wird?«
»Ja, allerdings.« Er schenkte ihr ein ebenso breites Lächeln wie Asquith. »Wir steuern ein Team aus Technikern bei, die die Frachter ausbauen, damit sie den Flug machen können.«
Asquith strahlte und quasselte davon, was für ein glänzender Augenblick dies doch für sie alle sei. »Eine Menge Leute, und ich denke hier besonders an die professionellen Zyniker wie Ihren Freund MacAllister, würden rundweg abstreiten, dass zwischen verschiedenen Großunternehmen eine bedeutende Zusammenarbeit für das Gemeinwohl möglich ist.« Er lächelte jeden Einzelnen direkt an. »Meine Damen und Herren«, sagte er, »ich denke, wir alle dürfen voreinander den Hut ziehen!«
So viel zu dem ruhigen Abend daheim. Hutch wies einen von Erics Mitarbeitern an, die Pressekonferenz bekannt zu geben und darauf hinzuweisen, dass es mit den »jüngsten Ereignissen bei Ophiuchi« zu tun habe. Das löste prompt eine Flut von Fragen aus, die er ordnungsgemäß an sie weiterleitete. Habe es weitere Entdeckungen gegeben? Neue Sichtungen? Online Express wollte wissen, ob es wahr sei, dass Aliens in Minnesota gelandet seien.
Hutchs Arbeitsauslastung hatte beträchtlich abgenommen, seit die Anzahl der Missionen reduziert worden war. Nun hatte sie Zeit, durch die Korridore zu spazieren, über das Gelände zu schlendern, den Springbrunnen zuzuhören. Sie fragte sich, wo sie wohl im nächsten Jahr sein würde. Vielleicht auf ihrer Veranda beim Verfassen ihrer Memoiren.
Das Fliegen fehlte ihr. Das Universum war kleiner geworden, zusammengeschrumpft auf das Gebiet um D.C. und ein Stückchen Virginia. Hutchs aufregendste Beschäftigung bestand darin, mit Tor und Maureen hinunter an den Strand zu spazieren.
Gelegentlich fragte sie sich, ob es ein Fehler gewesen war zu heiraten. Sie liebte ihren Mann, sie vergötterte Maureen, tat nichts lieber als den ganzen Tag mit ihr Fangen zu spielen und schließlich die Treppe hinaufzulaufen, verfolgt von dem kichernden Mädchen. Sie freute sich auf die Geburt ihres zweiten Kinds. Dennoch hatte sich in ihrem Leben
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