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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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formell, selbstgefällig und drehbuchabhängig. Alles, was er sagte, hörte sich an, als habe er es geprobt.
    Er war von durchschnittlicher Größe, in den Sechzigern, hatte dunkles Haar und tiefliegende Augen mit Silberblick. »David«, sagte er, »wir haben eine weitere Sichtung.« Ein Banner am unteren Ende des Bildes verriet, dass die KI die Worte aus dem Französischen übersetzte.
    Hutch wusste nicht, wer David war, nahm aber an, dass es sich um David Clyde handelte, einen der stellvertretenden Direktoren der IWA in Paris. »Wir konnten auch diese nicht aufzeichnen. Wir sind einfach nicht für derartige Aufgaben gerüstet. Aber drei von unseren Leuten haben es gesehen. Sie haben draußen an den Schienen gearbeitet, als das Flugobjekt aufgetaucht ist. Große schwarze Sphäre. Keine Beleuchtung.« Er saß mit gewichtiger Miene aufrecht auf einem Stuhl. »Es ist näher gekommen, bis auf weniger als einen Kilometer. Dann hat die Sphäre gestoppt. Hat gewartet. Blieb einfach dort, beinahe fünf Minuten lang. Unsere Leute haben uns informiert, und wir haben versucht, etwas in die Wege zu leiten, aber es war weit unten an der Röhre, und die Zeit hat einfach nicht gereicht.« Seine Augen offenbarten eine Spur von Verärgerung. Er war nicht begeistert darüber, sich mit Moonridern abgeben zu müssen. Sie stellten eine Störung dar, etwas, das durch seine Arbeitsplatzbeschreibung nicht abgedeckt wurde. »Ich habe mit allen Beteiligten gesprochen. Einzelgespräche, wie Sie vorgeschlagen hatten. Sie erzählen alle die gleiche Geschichte, David. Es besteht kein Zweifel, dass sie etwas gesehen haben. Irgendwann ist das Ding dann wie ein geölter Blitz davongeschossen.
    Der Vorfall hat sich in der Nähe von Ring 66 ereignet. Sollte es noch einmal passieren, melde ich mich wieder.«
     
    Was ging da nur vor? Hutch ließ die Transmission ein zweites Mal ablaufen. Was immer da los war, es fing an, ihr Angst zu machen. Eine Stunde später rief Senator Taylor sie an. »Tut mir leid, Sie zu Hause zu stören, Hutch. Ich konnte den Commissioner nicht erreichen. Und ehrlich gesagt, rede ich so oder so lieber mit Ihnen.« Er sah nicht gerade glücklich aus. »Ich höre ständig irgendwelche Geschichten über die Moonrider. Ich mache mir Sorgen um Amy.«
    Sie auch, wenngleich es dafür keinen Grund zu geben schien. »Es sollte keine Probleme geben, Senator. Es gibt keinerlei Berichte über irgendwelche feindseligen Handlungen, die von diesen Dingern ausgegangen wären.«
    »Abgesehen davon, dass sie Asteroiden durch die Gegend werfen.«
    »Wir wissen eigentlich gar nicht, was damit bezweckt werden kann.«
    »Klingt jedenfalls verrückt.«
    »Ich weiß.«
    »Und heimtückisch.«
    »Senator, Valentina ist eine der Besten in diesem Geschäft. Der Salvator wird nichts passieren.«
    Er kauerte sich zusammen, als fürchtete er, man könne ihn belauschen. »Können Sie das garantieren?«
    Hutch schüttelte den Kopf. »Sie wissen, dass ich das nicht kann«, sagte sie nach einer Weile. »Ich könnte auch nicht für Amys Sicherheit garantieren, wenn sie hier in meinem Wohnzimmer säße. Aber ich glaube nicht, dass es Grund zur Sorge gibt.«
    Seine Augen schienen in weite Ferne zu starren. »Ich bedauere, dass ich sie habe gehen lassen.«
    »Senator, wollen Sie, dass ich die Salvator zurückbeordere? Ich kann das tun. Das wird kaum noch von Bedeutung sein. Die Mission ist inzwischen fast schon redundant.«
    Der abgelenkte Blick kehrte zu ihr zurück. »Wenn Sie das täten, wüsste sie, dass ich dafür verantwortlich bin.«
    »Ich würde es ihr nicht erzählen.«
    »Das ändert nichts. Sie würde es wissen.«
    »Es ist Ihre Entscheidung, Senator. Wir werden uns nach Ihren Wünschen richten.«
    »Wie lange werden sie noch da draußen bleiben?«
    »Es sind noch drei weitere Zielpunkte vorgesehen: Arcturus, Capella und Berenices.«
    »Okay« , sagte er. »Sehen Sie zu, dass sie nicht in Gefahr geraten!«
     
    Zehn Minuten später meldete sich Asquith bei ihr. »Wir haben kurzfristig eine Konferenz anberaumt«, sagte er. »Ich dachte, Sie würden dabei sein wollen.« Er saß in einem Lehnsessel in seinem Wohnzimmer und hielt ein Glas Wein in der Hand. Auf seinem Schoß lag ein Notebook.
    Tor sah sich ein Footballspiel an. Sie entschuldigte sich, zog sich in ihr Büro zurück, schloss die Tür und packte den Commissioner samt Lehnsessel auf ihren Schreibtisch. Charlie Dryden tauchte auf der anderen Seite eines Tisches auf. Und zwei Frauen und ein

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