Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]
eine Supernova. Diese ungeheure Explosion reißt den Stern auseinander und streut die Trümmerteile ab Kondensationskerne in den interstellaren Raum. Daraus bilden sich neue Sterne, und der ganze Prozeß beginnt von vorn wie ein neuer Durchlauf des Flipperapparates.
sie, dem Verlauf der Kurve folgend, abprallt, wird sie zu einem Stern anderer Art. Wenn sie schließlich auf den Boden der Kurve prallt, wo sie beim Eisen landet, explodiert sie als Supernova. Dieses stellare Trümmermaterial wird wieder in einem wasserstoffreichen Stern gesammelt und der Prozeß beginnt von neuem, das heißt, eine andere Kugel läuft durch den Flipperapparat.
Interessant ist allerdings, daß die Kugel zwei Möglichkeiten hat, die Kurve abwärts zu wandern. Sie kann nämlich auch auf der anderen Seite der Kurve beginnen, beim Uran, und dann nach einmaligem Abprallen den Urankern in Fragmente spalten. Da das Durchschnittsgewicht der Protonen in den Spaltprodukten, etwa Cäsium und Krypton, kleiner als das Durchschnittsgewicht der Protonen im Uran ist, wird die Überschußmasse wieder gemäß E=mc 2 in Energie umgewandelt. Das ist die Energiequelle, die der Atombombe zugrunde liegt.
So erklärt die Kurve der Bindungsenergie nicht nur die Geburt und den Tod von Sternen sowie die Entstehung der Elemente, sondern ermöglicht auch den Bau von Wasserstoffund Atombomben. (Häufig werden Wissenschaftler gefragt, ob es möglich wäre, andere Nuklearwaffen als Atomund Wasserstoffbomben zu entwickeln. Aus der Bindungsenergiekurve können wir entnehmen, daß die Antwort nein lauten muß. Es wird deutlich, daß die Kurve die Möglichkeit von Bomben aus Sauerstoff oder Eisen ausschließt. Diese Elemente befinden sich am Fuße der Kurve, wo es nicht genügend Überschußenergie gibt, um eine Bombe zu entwickeln. Die verschiedenen Bomben, von denen in der Presse zu lesen ist, wie etwa die Neutronenbombe, sind nur Spielarten der Uranund Wasserstoffbombe.) Wenn man die Lebensgeschichte der Sterne zum erstenmal hört, mag man ein bißchen skeptisch sein. Schließlich hat noch niemand zehn Milliarden Jahre gelebt, um ihre Entwicklung zu verfolgen. Doch da es unzählige Sterne am Himmel gibt, kann man ohne Schwierigkeiten Sterne in praktisch jedem Entwicklungsstadium erblicken. (Beispielsweise hat die Supernova, die 1987 mit bloßem Auge am Himmel der südlichen Erdhalbkugel zu erkennen war, eine Fülle wertvoller astronomischer Daten geliefert, die den theoretischen Vorhersagen für einen kollabierenden Zwerg mit einem Eisenkern entsprachen. Und die spektakuläre Supernova, die von mittelalterlichen chinesischen Astronomen am 4. Juli 1054 beobachtet wurde, hat einen Restkörper hinterlassen, den man heute als Neutronenstern identifiziert hat.)
Ferner sind unsere Computerprogramme so exakt geworden, daß wir die Abfolge der Sternenentwicklung mit ziemlich genauen Zahlenwerten vorhersagen können. Am Postgraduierten-Kolleg hatte ich einmal einen Zimmergenossen, der im Hauptfach Astronomie studierte. Stets verschwand er am frühen Morgen und kehrte erst spätabends heim. Wenn er ging, sagte er, er werde einen Stern in den Herd schieben und gucken, wie er wachse. Zuerst dachte ich, er mache einen Scherz, doch als ich nachfragte, erklärte er mir in vollem Ernst, er gebe einen Stern in den Computer ein und beobachte tagsüber, wie er sich entwickle. Da die thermodynamischen und Fusionsgleichungen genau bekannt waren, mußte man den Computer nur anweisen, mit einer bestimmten Masse von Wasserstoffgas zu beginnen und dann die Entwicklung dieses Gases zahlenmäßig berechnen. Dergestalt können wir überprüfen, ob unsere Theorie der Sternenentwicklung die bekannten Stadien des Sternenlebens reproduzieren können, wie wir sie mit unseren Teleskopen am Himmel ausmachen.
Schwarze Löcher
Wenn ein Stern die zehnbis fünfzigfache Größe der Sonne hat, dann wird ihn die Schwerkraft weiter zusammenpressen, auch wenn er schon ein Neutronenstern ist. Ohne die Fusionskraft, die sich gegen den Gravitationsdruck stemmt, kann nichts mehr den endgültigen Kollaps des Sterns aufhalten. Dann wird er zu einem der berühmten Schwarzen Löcher.
In irgendeiner Form muß es Schwarze Löcher geben. Wie wir gehört haben, ist ein Stern das Produkt zweier kosmischer Kräfte: der Gravitation, die bestrebt ist, ihn zu zerdrücken, und der Kernfusion, die bestrebt ist, ihn wie eine Wasserstoffbombe in die Luft zu jagen. All die verschiedenen Phasen in der
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