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Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache]

Titel: Hyperspace: eine Reise durch den Hyperraum und die zehnte Dimension ; [Einsteins Rache] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michio Kaku
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wir dann unsere Ergebnisse. Gewöhnlich hatten zwei von uns das richtige Ergebnis, während der dritte aufgefordert wurde, seinen Fehler zu suchen. Dann wandten wir uns dem nächsten Abschnitt zu und folgten der gleichen Prozedur, bis wir uns alle einig geworden waren. Diese Ergebnisvergleiche setzten wir bis spät in die Nacht fort. Wir wußten, daß ein einziger Fehler auf diesen Hunderten von Seiten die ganze Rechnung wertlos machen würde. Lange nach Mitternacht überprüften wir den letzten Term, und das Ergebnis war null, wie wir gehofft hatten. Zufrieden nahmen wir noch einen Drink auf unser Resultat. Selbst ein so unermüdliches Arbeitstier wie Peter hatten die Berechnungen offenbar erschöpft. Nachdem er meine Wohnung verlassen hatte, konnte er sich nicht mehr erinnern, wo sich die neue Wohnung seiner Frau in Manhattan befand. Nachdem er an verschiedene Türen eines Wohnblocks geklopft hatte und nur höchst ärgerliche Reaktionen geerntet hatte, wurde ihm klar, daß es das falsche Gebäude war. Nach einer vergeblichen Suche machten sich Peter und Paul widerstrebend auf den Weg nach Stony Brook. Doch da Peter vergessen hatte, ein Kupplungsseil zu erneuern, riß der Seilzug, und sie mußten das Auto schieben. So kam es, daß sie um fünf Uhr morgens mit ihrem kaputten Auto in Stony Brook eintrafen.

    Niedergang der Supergravitation
    Doch nach und nach erkannten die Kritiker, daß es auch bei der Supergravitation Probleme gab. Trotz intensiver Suche waren in den Experimenten keine Superteilchen zu entdecken. Beispielsweise hat das Spin-Vi-Elektron keinen Spin-o-Partner. Tatsächlich gibt es gegenwärtig nicht den Hauch eines experimentellen Beweises für die Existenz von Superteilchen in unserer niederenergetischen Welt. Dennoch sind die auf diesem Gebiet tätigen Physiker fest davon überzeugt, daß bei den enormen Energien, die im Augenblick der Schöpfung herrschten, alle Teilchen von ihren Superpartnern begleitet waren. Nur bei diesen unvorstellbaren Energien können wir eine vollkommen supersymmetrische Welt erblicken.
       Doch nach ein paar Jahren fieberhaften Interesses und einer Fülle von internationalen Konferenzen stellte sich heraus, daß sich diese Theorie nicht richtig quantein läßt, womit der Traum von einer Theorie aus reinem Marmor erst einmal ausgeträumt schien. Wie jeder andere Versuch, eine Materietheorie aus nichts als Marmor zu entwickeln, scheiterte die Supergravitation aus einem ganz einfachen Grund: Immer wenn wir versuchten, Zahlen aus diesen Theorien zu errechnen, stießen wir auf sinnlose Unendlichkeiten. Obwohl die Theorie weniger unendliche Werte aufwies als die ursprüngliche Kaluza-Klein-Theorie, war sie immer noch nicht renormierbar.
       Es stellten sich noch andere Probleme. Die höchste Symmetrie, die es in der Supergravitation gibt, heißt O(8) und ist zu klein für die Symmetrie des Standardmodells. Offenbar war die Supergravitation nur ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zu einer vereinigten Theorie des Universums. Ein Leiden heilte sie (indem sie Holz in Marmor verwandelte), zeigte sich aber dafür für viele andere Krankheiten anfällig. Doch just als das Interesse an der Supergravitation zu erlahmen begann, wurde eine neue Theorie vorgeschlagen, die wohl die merkwürdigste, aber auch leistungsfähigste physikalische Theorie ist, die es je gegeben hat: die zehndimensionale Superstringtheorie.

    7 Superstrings

    Die Stringtheorie ist eine Physik des 21.
Jahrhunderts, die sich ins 20. Jahrhundert
verirrt hat.
E D W A R D W I T T E N

    In der Welt der theoretischen Physik nimmt Edward Witten vom Institute of Advanced Study in Princeton, New Jersey, eine Sonderstellung ein. Gegenwärtig ist Witten sicherlich der »Leitwolf«, ein glänzender Hochenergiephysiker, der die Trends in der physikalischen Gemeinschaft bestimmt, wie einst Picasso die Richtung in der Welt der Kunst festgelegt hat. Mit fast religiöser Andacht folgen Hunderte von Physikern seiner Arbeit, um einen Abglanz seiner bahnbrechenden Ideen zu erhaschen. Dazu meint sein Princetoner Kollege Samuel Treiman: »Er überragt sie alle um Haupteslänge. Ganze Rudel von Physikern hat er auf neue Fährten gesetzt. Seine Beweise sind so elegant und kühn, daß die Leute sie fassungslos und ehrfürchtig bestaunen.« Und Treimans Schilderung gipfelt in der Feststellung: »Bei Vergleichen mit Einstein sollten wir sehr vorsichtig sein, aber wenn es um Witten geht …« 1
    Witten stammt aus einer

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