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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Und er ist so … nackt! Es fällt mir schwer, ihn nicht anzustarren. Besonders das Areal unterhalb seines Nabels, in dem sich die Bauchmuskeln zu einem V verjüngen, hält meinen Blick gefangen.
    Seufzend krabbelt er höher und lässt sich von mir zudecken. Ich ziehe ihm das dünne Laken bloß bis über die Hüften, damit ihm nicht noch heißer wird.
    Und damit ich nicht seinen heißen Anblick ertragen muss.
    »Okay …« Ich atme tief durch und streiche mir eine feuchte Haarsträhne hinters Ohr. »Wir müssen auf jeden Fall dein Fieber senken. Bin gleich wieder da.«
    Erneut laufe ich in meine Wohnung. Diesmal hole ich meinen Tablet-PC und tippe bereits, während ich zurückeile, »Fieber senken« in die Suchzeile.
    Sofort spuckt mir das Citynet Informationen aus und zählt einige Medikamente auf, von denen ich tatsächlich welche da haben müsste, zumindest das Schmerzmittel, das gleichzeitig Fieber senkt. »Sie können es aber auch mit kühlen Umschlägen versuchen«, lese ich vor. »Und trinken Sie viel. Sollte das Fieber nicht rasch sinken, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Bla, bla …«
     

 
    ***
     
    Während der nächsten Stunden kümmere ich mich so gut ich kann um ihn. Obwohl das Fieber um ein Grad gesunken ist, verschlechtert sich sein Zustand drastisch. Mehrmals musste er sich übergeben, er hat schlimme Krämpfe und Halluzinationen. Zumindest vermute ich das, denn er ruft nach einer »Lissa«. Dabei drückt er sich die Hände auf den Unterleib, dort, wo diese Buchstaben in seine Haut gebrannt wurden.
    Draußen ist es längst dunkel und ich bin müde, aber ich traue mich nicht, in mein Apartment zu gehen. Ich muss bei ihm bleiben, ihn versorgen.
    Als ich kurz unten im Salon war, um zu Abend zu essen, habe ich den Braten, den Mary mir zubereitet hat, kaum angerührt.
    »Du wirst doch nicht krank werden, Nica?« Fürsorglich hat sie ihre Hand auf meine Stirn gedrückt.
    Ich mag Mary, sie ist fast wie eine Ersatzmutter, obwohl sie wesentlich jünger ist als meine Mama, nämlich achtundzwanzig Jahre alt. Mary ist groß und schlank, hat langes brünettes Haar und trägt am liebsten flippige Sachen. Heute hat sie ihre silberfarbene Paillettenhose an, dazu ein Lack-Top in Pink – weil sie weiß, dass Vater weg ist. Ansonsten ist sie weniger verrückt gekleidet.
    »Ich hab bloß ein bisschen Bauchweh. Ich lege mich lieber hin. Du kannst gerne Feierabend machen«, habe ich zu ihr gesagt.
    Daraufhin hat sie mir noch eine Hühnerbrühe gekocht, die ich nun versuche, Ice schmackhaft zu machen, doch er reagiert überhaupt nicht, als ich den Löffel unter seine Nase halte.
    Zum Glück ist das Bett breit genug für uns beide – Vater hat es extra austauschen lassen, da Warrior übergroße Betten benötigen. Daher lege ich mich einfach neben ihn. Nur, um mich ein wenig auszuruhen.
    Leider muss ich eingeschlafen sein, denn plötzlich weckt mich sein Schrei. »Lissa!«
    »Scht, ich bin es, Veronica.« Ich schalte das Licht auf seinem Nachttisch ein, lasse es aber gedimmt.
    Schwer atmend sieht er mich an. Er hat die Zudecke weggestrampelt, sein Körper ist mit Gänsehaut überzogen.
    Mit einem Handtuch wische ich den Schweiß ab und ziehe das Laken wieder hoch.
    »Durst«, murmelt er. »Lissa, ich verdurste.«
    Ich helfe ihm, ein paar Schlucke aus der Flasche zu nehmen, danach spähe ich auf den kleinen Wecker am Tisch. Es ist vier Uhr morgens.
    Sein Fieber ist immer noch da, seine Muskeln verkrampfen sich ständig. Ich habe Angst um ihn. Wann hört das endlich auf? Was, wenn er stirbt?
    Nein, nicht daran denken.
    Irgendwann schlafe ich wieder ein und werde von Ice’ Murmeln geweckt. »Eure Haushälterin hat gerade an deine Tür geklopft und gesagt, dass es Frühstück gibt.«
    Sofort sitze ich kerzengerade im Bett. »Wie geht es dir?«
    Seine Augen wirken noch immer glasig, doch sein Blick ist auf mich gerichtet. »Besser.« Er starrt mich an, als wäre ich ein Mutant. »Warst du die ganze Zeit hier?«
    »Ja.« Erst jetzt bemerke ich, dass sich der Gürtel meines Kimonos gelockert hat und eine Brust hervorspitzt. Ich habe ihn immer noch an, seit dem Duschen, sogar zum Abendessen bin ich vor Mary so erschienen. Es ist alles viel unkomplizierter, wenn Vater nicht da ist, doch nun muss ich aufpassen, dass Mary nichts von Ice’ Entzug mitbekommt.
    Rasch bedecke ich mich. »Geht’s dir denn besser?«
    »Ich glaube schon«, sagt er rau. »Nur mein Hals ist so trocken.«
    Ich reiche ihm die Flasche, und er schafft es,

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