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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Soldat getürmt ist. Ob sie nun im Untergrund leben? Oder in den Outlands? Ach, ich wünschte, ich hätte Antworten.
    »Na gut, du musst nicht mit mir sprechen«, sage ich schnippisch. »Aber rück mir nicht so auf die Pelle.«
    Er beugt sich noch ein Stück vor. »Macht dich das nervös?«
    Mir stockt der Atem. Seine Stimme besitzt ein tiefes Timbre, das mir durch und durch geht und jede Zelle zum Vibrieren bringt – was ich mir nicht anmerken lasse. »Nein, es spricht!«, stoße ich spöttisch hervor.
    Sein Mundwinkel zuckt, und er fährt sich mit der Zunge kurz über die Unterlippe. Er hat einen schönen Mund. Ein wenig schmal, aber ebenmäßig. Überhaupt hat er ein ansprechendes Gesicht. Eine gerade Nase, hohe Wangenknochen, dichte, schmale Augenbrauen, einen markanten Unterkiefer und ein wenig dunklere Haut als ich.
    Er stützt sich mit einem Arm neben meinem Kopf ab und beugt sich tief zu mir herunter. Seine Lippen sind nur wenige Zentimeter von meinen entfernt. »Offensichtlich entspreche ich nicht deinen Vorstellungen von einem Beschützer. Du hast dir wohl wieder eine Frau gewünscht?« Er klingt rau und dunkel, fast bedrohlich, obwohl sein Gesicht entspannt ist. »Ich werde dich zum Shopping begleiten, aber nicht mit dir über Mode reden. Wenn du dich mit deinen Freundinnen triffst, haltet mich aus eurem Gegacker heraus. Außerdem interessieren mich keine Gespräche über Frisuren, Nagellack und Schönheitsoperationen. Mich interessieren nur Sport, Waffen und Sex, und ich glaube, über diese Themen brauche ich mich mit dir nicht zu unterhalten.«
    Ich stoße die Luft aus. Dieser Kerl ist so direkt! Hitze steigt meinen Hals herauf, wahrscheinlich ist mein Gesicht voll roter Flecken. »Was erlaubst du dir!« Ich versuche ihn von mir zu stoßen, doch er bewegt sich keinen Zentimeter. Verdammt, sind seine Brustmuskeln hart! »Ich habe mich noch nie einer Schönheitsoperation unterzogen.« So etwas habe ich nicht nötig! Ich bin zufrieden mit meinem Körper.
    Unverhohlen starrt mir Ice in den Ausschnitt meiner Bluse, sodass mir noch heißer wird.
    Hastig verschränke ich die Arme. »Und du brauchst keine Angst vor meinen Freundinnen haben, denn ich habe gar keine!« Keine richtigen. Miraja war wie eine Freundin, ansonsten habe ich nur zu meiner jüngeren Stiefschwester Melissa engen Kontakt, aber die lebt, genau wie Mama, in New World City.
    Als er mir keine Antwort gibt, macht mich das bloß wütender. »Außerdem hast du mich mit Ms. Murano anzusprechen!«
    Er hebt eine Braue. »Wieso? Du duzt mich doch auch?«
    Verdammt, das habe ich nicht bemerkt. Und warum grinst er so? Offensichtlich langweilt ihn sein Job und er spielt mit mir. Sein Lächeln geht mir durch und durch. Weiß er, dass er mit dem Feuer spielt? »Wenn ich meinem Vater sage, wie du dich mir gegenüber verhältst, wird er dich hinrichten lassen!«
    Sofort weicht er vor mir zurück. Das Graublau seiner Augen scheint zu flackern. Aha, vor meinem Vater hat er also Respekt. Warum nicht vor mir? Weil ich fast zwei Köpfe kleiner bin als er und noch keine Senatorin?
    Als sich die Tür endlich öffnet, falle ich beinahe die wenigen Stufen hinunter und meinem Vater in die Arme.
    »Veronica!« Hastig macht er sich von mir los und streicht sein Jackett glatt. Es hätte mich auch gewundert, wenn er mich einmal in den Arm nehmen würde. Wie immer trägt er einen Maßanzug in Weiß – der Farbe der Senatoren – und sein blondes Haar ist akkurat frisiert. »Was ist denn los?« Über meine Schulter wirft er einen scharfen Blick auf Ice.
    »Alles in Ordnung«, beeile ich mich zu sagen, »ich bin nur gestolpert.«
    Er mustert Ice weiterhin, der hinter mir aus dem Shuttle steigt. »Bist du mit deinem neuen Bodyguard zufrieden?«
    »Ja, ja, er ist okay«, bringe ich gerade so hervor, obwohl Ice eine Abreibung verdient hätte. Jetzt steht er neben mir, als könnte er kein Wässerchen trüben, und begrüßt meinen Vater mit einem Militärgruß. »Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Senator Murano.«
    Vater nickt ihm kurz zu. »Willkommen in unserer Familie. So lange ich es für nötig erachte, werden Sie meine Tochter mit Ihrem Leben schützen. Das ist ein Befehl.«
    »Aye, Sir«, antwortet Ice gehorsam.
    »Wenn dein Bodyguard irgendetwas macht, das dir nicht gefällt«, sagt Vater zu mir, ohne Ice zu beachten, »wirst du mir das unverzüglich mitteilen, Veronica.«
    Ich schlucke die spitzen Worte hinunter, die ich mir zurechtgelegt hatte, denn am liebsten

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