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Ice Ship - Tödliche Fracht

Titel: Ice Ship - Tödliche Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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qualvolle Warten auf das Einbooten folgten die bangen Sekunden, bis das Boot endlich auf dem tosenden Meer aufsetzte. Das alles war nach Vallenars wahnwitziger Jagd auf sie, nach dem schrecklich Sturm und dem verzweifelten und dann doch vergeblichen Versuch, den Meteoriten zu retten, einfach zu viel gewesen. Nun kam McFarlane zum ersten Mal dazu, sich in dem Boot umzusehen. Es war wie ein übergroßes Torpedo geformt, mit einer schmalen Einstiegsluke und kleinen Bullaugen an der Seite. Howell stand draußen am Steuer, im nicht überdachten Bug. Im Inneren des Bootes hockten, eng aneinander gedrängt, etwa zwanzig Personen, darunter Lloyd. Einigen hatte das Schicksal besonders übel mitgespielt: Sie waren für andere Rettungsboote eingeteilt worden, aber bei denen waren die Haltetaue der Davits gerissen, so dass sie im Eiswasser treiben mussten, bis Howells Männer sie herausfischen konnten. Die Hand, mit der McFarlane sich festhielt, krampfte sich um die Halteleine, als ihr Boot unversehens in ein abgrundtiefes Wellental stürzte, hart aufschlug und jäh wieder hochgeschleudert wurde. Ihre gerade mal achtzehn Meter lange Nussschale konnte die Wellen nicht pflügen, wie es die Rolvaag vermocht hatte, sie schaukelte und hüpfte wie ein Stück Treibholz auf und ab. Alle waren erschöpft und durchnässt und fühlten sich in der düsteren Vorahnung bestärkt, dass ihr Schicksal besiegelt sei. Brambell zwängte sich durch die Reihen. Gott sei Dank, dass sie ihn bei sich hatten. Er bemühte sich nach Kräften um die aus dem Wasser Geretteten, die leblos auf dem Boden des Bootes lagen. Rings um sie schwammen Abfälle und Unrat im Meer. Sie waren alle seekrank und am Ende ihrer Kräfte – ein paar, die es besonders schlimm erwischt hatte, würgten und erbrachen sich schon. Howell drehte sich – das Funkgerät vor dem Mund – zu ihnen um. Was er zu sagen hatte, war für die Insassen der beiden anderen Boote wie auch für sie bestimmt: »An alle Boote – herhören! Unsere einzige Chance ist, Kurs auf die Eisinsel südöstlich von uns zu nehmen und in ihrem Lee zu warten, bis der Sturm abflaut. Halten Sie bei zehn Knoten Kurs eins-zwo-null und bleiben Sie unbedingt in Sichtkontakt. Schalten Sie die automatische Blinkfeueranlage ein. Und halten Sie den Notrufkanal drei bei.« McFarlane starrte durch eines der flachen, länglichen Bullaugen. Er konnte kaum glauben, dass sie einen bestimmten Kurs steuerten, ihm kam es eher so vor, als trieben sie orientierungslos in der schäumenden See. Doch dann konnte er ganz schwach die Lichter der beiden anderen Rettungsboote erkennen – sie waren tatsächlich nicht allein. Sooft das Boot auf einer gigantischen Welle taumelte, sah er einen Moment lang die Rolvaag und ihre blinkenden Notlichter, eine halbe Seemeile hinter ihnen. Sie wurde wie im Zeitlupentempo vor und zurück geworfen. Er starrte auf das sterbende Ice Ship. Es ist kein Boot mehr zu Wasser gelassen worden, ging ihm durch den Kopf, unseres war das letzte. Es kam ihm so unglaubwürdig, so irreal vor, dass ein Schiff von der Größe der Rolvaag hilflos schlingernd im tödlichen Würgegriff des Sturms dahintrieb. Wieder rollte eine riesige Welle auf den Tanker zu, aber diesmal ließ die Rolvaag sich nicht von ihr anheben; sie blieb, wo sie war, als wolle sie sich lieber vom Gewicht des Meteoriten in die Tiefe ziehen lassen, als weiter den wilden Tanz mitzuvollführen. Und so schlug die Welle über ihr zusammen, um das Schiff dann langsam mit unglaublicher Wucht in eine bedrohliche Schräglage zu drängen. McFarlane suchte verstohlen Blickkontakt mit Lloyd. Aber der sah nicht auf, er hatte das bleiche, abgespannte Gesicht abgewandt, als sei ihm alles gleichgültig geworden, sogar der Todeskampf der Rolvaag. Eine Welle brach über ihr Boot herein und drückte es tief ins Wasser. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis es endlich wieder nach oben kam. McFarlanes Kopf ruckte herum, er konnte, obwohl der Anblick ihn schmerzte, die Augen einfach nicht von dem Tanker wenden. Das riesige Schiff lag reglos auf der Seite und schien immer tiefer zu sinken. Die Welle hatte sich längst verlaufen, also musste es das Gewicht des Meteoriten sein, das es so unaufhaltsam nach unten zog. Schließlich bäumte sich das Heck der Rolvaag auf, die beiden Schrauben ragten nutzlos aus dem Meer. Dann schien plötzlich ein schriller Schrei – vielleicht der Lockruf einer Nereide? – den heulenden Sturm zu übertönen, und im nächsten Augenblick brach

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