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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Ausbildung? Das passt doch nicht zusammen?« Ich erschaudere, als ich daran denke, wie man ihn als Junge an einen Pfahl gebunden hat.
    »Gut aufgemerkt«, sagt er mit einem Schmunzeln in der Stimme und wird sofort wieder ernst. »Der Senat verkauft uns an andere Städte. Nicht alle züchten ihre eigenen Krieger, und die Warrior aus New World City sind sehr begehrt.«
    Oh mein Gott, menschliche Ware … »Deshalb ordert Vater die Truppen von dort.« Damit unsere Soldaten nicht verheizt werden?
    »Wenn es um Kriegsführung geht, kann uns kaum jemand etwas vormachen. Aber auch als Jäger bin ich erstklassig.«
    Ich lege meine Finger an seine Wange und spüre, dass er lächelt.
    Er nimmt meine Hand, wobei er plötzlich bedrückt klingt. »Ich hab es vermisst, nicht mehr nach draußen zu können, daher hab ich das Regime noch mehr gehasst.«
    »Das kann ich so gut nachvollziehen«, sage ich und küsse ihn zärtlich.

Kapitel 9 – Ein riskanter Plan

    Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlage, sehe ich in Ice’ besorgtes Gesicht. Er reibt sich über eine Braue und mustert mich unentwegt.
    Sofort setze ich mich auf, wobei sich alles vor mir dreht. Helligkeit dringt durch die Zimmertür in den Raum, denn das Brett befindet sich noch vor dem Fenster. Trotzdem kneife ich die Lider zusammen. »Was ist los?« Mein Kopf droht zu zerspringen, hinter meinen Schläfen hämmert es.
    »Du hast erhöhte Temperatur.«
    »Ganz toll, das kommt wirklich passend«, murmele ich und lasse mich zurücksinken. Meine Stirn und die Wangen fühlen sich tatsächlich heiß an. »Bis heute Abend geht es mir bestimmt besser.« Mein Hals kratzt auch, mein Herz rast und ic h fühle mich schlapp. Liegt wohl an der kurzen Nacht.
    Ice nimmt meine Hand. »Deine Verletzung sieht nicht gut aus. Der Wundrand hat sich entzündet.«
    Ich betrachte den Kratzer genauer. Das Gewebe ist angeschwollen und pocht.
    Ice springt aus dem Bett und zieht sich hastig an. »Das könnte eine Blutvergiftung sein! Du musst sofort zurück, da zählt jede Stunde!«
    Ich drehe mich auf die Seite, weil ich noch mindestens eine Stunde schlafen möchte. Blutvergiftung, Quatsch! »Nein, lieber sterbe ich in Freiheit«, murmele ich. Vater würde uns töten, wenn wir in White City aufkreuzen, bestimmt. Ich muss immer an Andrews Mutter denken … »Ist doch nur ein Kratzer, wird bald besser.«
    Er wirft meine Kleidungsstücke aufs Bett. »Ich kenne die Symptome, die wurden uns eingetrichtert. Alle Warrior haben zwar ein hervorragendes Immunsystem und werden so gut wie nie krank, trotzdem kann eine Sepsis auch uns niederstrecken. Sie kann uns als Einziges wirklich gefährlich werden, zumindest in den Kuppelstädten, daher nehme ich das sehr ernst!«
    Er hört sich so alarmiert an, dass ich hellhörig werde und hastig meinen BH anziehe. »Meinst du echt, das könnte eine Blutvergiftung sein?«
    Er fährt sich über das Gesicht und atmet tief durch. »Ich will nicht warten, um es herauszufinden.«
    Zügig schlüpfe ich in mein T-Shirt, dann stehe ich auf. »Na gut, ich gehe zum Arzt. In der Pyramide gibt es eine Krankenstation. Du bleibst solange hier und …«
    »Ich komme mit.«
    »Auf keinen Fall! Sie werden dich gefangen nehmen!«
    »Das ist mir klar.« Energisch steigt er in seine Stiefel und wartet, bis ich mich komplett angezogen habe. Anschließend hebt er mich auf seine Arme.
    »Mir geht es gut, ich kann laufen.«
    »Bei einer Sepsis kann sich der Zustand innerhalb von Minuten drastisch verschlimmern. Ich gehe kein Risiko ein.«
    Tränen verschwimmen meine Sicht. »Verd ammt, ich will nicht, dass du meinetwegen … Nur weil ich einen Kratzer habe!« Da er mich hält, kann ich ihm nicht den Weg versperren – was ich halbe Portion ohnehin nicht könnte.
    Resolut marschiert er zur Tür hinaus. »Ich gehe kein Risiko ein, das war mein letztes Wort.«
    Ich klammere mich an seinem Hals fest und schmiege den Kopf an ihn. Sind alle Warrior so stur? Es imponiert mir, dass er mein Wohl vor seines stellt, aber wie soll ich denn damit leben, wenn sie ihn einsperren?
    Das Sonnenlicht kitzelt meine Nase, als Ice mit mir über das Feld auf die Pyramide zuläuft. Ich erkenne drei Wachmänner vor dem Hintereingang des Gebäudes, wo auch das gestohlene Shuttle steht, und blinzle gegen die Sonne an. Einer dieser Männer setzt einen Funkspruch ab, dann richten alle ihre Gewehre auf uns.
    »Stehen bleiben!«, ruft kurz darauf jemand hinter uns.
    Ich drehe den Kopf. »Crome!« Anscheinend kommt

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