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Ice

Ice

Titel: Ice Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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dazu müsste ich an seinem Bodyguard vorbei. Vielleicht kann ich ihn ja austricksen. Und danach … muss ich unsere Leute suchen und ihnen alles erzählen.
    Ja, das ist die einzige Möglichkeit. Ich muss Vater und seinen Aufpasser außer Gefecht setzen, ansonsten komme ich nicht aus dieser verdammten Wohnung heraus! Doch ich habe Andrew die Waffe gegeben, meine liegt in einem Tresor in Vaters Arbeitszimmer und ich kenne den Code nicht.
    Ich lehne mich weiter vor, die Lider immer noch geschlossen. Wenn ich mich noch ein Stück über die Brüstung beuge, werde ich fallen. »Was soll ich nur tun?«, wispere ich.
    Als sich plötzlich ein Arm um mich legt und eine warme Gestalt von hinten an mich schmiegt, reiße ich die Augen auf und versteife mich. Oh Gott, ist das Vaters Leibwächter?
    »Jetzt wird alles gut, Baby«, murmelt er mir ins Ohr.
    Unmöglich, ist das … »Ice?« Meine Stimme ist kaum mehr als ein Hauch.
    Ich muss träumen, das kann nicht er sein. Ich wage nicht nach unten auf seine Hand zu blicken, wage nicht, mich umzudrehen, stattdessen berühre ich seine Finger. Derjenige, der mich hält, fühlt sich echt an. Lebendig. Ich zupfe an den feinen Härchen auf dem Handrücken und habe Ice’ Hände vor Augen. Ja, sie waren leicht behaart.
    »Bist du es wirklich?«, frage ich leise. Ich kann kaum sprechen, so sehr zittert meine Stimme.
    »Dreh dich um, Baby, und schau mich an«, befiehlt er sanft.
    Meine Beine bewegen sich, tun genau das, was er mir aufträgt, doch mein Verstand sträubt sich. Ich weiß, dass nicht er hinter mir stehen kann, das muss ein gemeiner Trick sein. Oder ich bin verrückt geworden.
    Ich habe gesehen, wie er erschossen wurde, wie das Blut aus ihm lief und die beiden Warrior seinen reglosen Leib an mir vorbeigezerrt haben. Ist er vielleicht als Geist zurückgekommen?
    Nachdem ich mich um hundertachtzig Grad gedreht habe und eine breite Brust in einem schwarzen T-Shirt vor mir sehe, keuche ich auf. Am meisten ängstigt mich das Loch im Stoff. Es liegt genau dort, wo die Kugel eingeschlagen ist.
    Doch ein Geist?
    Mein Atem geht schwerer, immer noch traue ich mich nicht, den Kopf in den Nacken zu legen. Stattdessen stecke ich den Finger in das Loch und fühle Haut. Wärme. Leben.
    Hastig hebe ich das Shirt an. Ein Sixpack kommt zum Vorschein, an dem mir jede Vertiefung und jede Erhebung vertraut ist. Sanft lasse ich die Finger darüberstreichen. Dort, wo die Kugel hätte einschlagen müssen, ist nur ein blauer Fleck.
    »Au«, sagt Ice mit einem Lächeln in der Stimme, als ich meinen Zeigefinger auf die Stelle drücke und am Rande wahrnehme, dass ein Holster an seinem Gürtel hängt, in dem eine Pistole steckt.
    Ich drücke gleich noch einmal gegen den Fleck, bis er meinen Finger in seine Hand nimmt. Meine Augen schwimmen in Tränen, aber endlich traue ich mich zu ihm aufzuschauen.
    »Gott …« Er ist es wirklich!
    »Für dich einfach Ice, Baby.« Sein Grinsen reicht fast bis hinter seine Ohren.
    Ich strecke beide Arme aus, um sein Gesicht zu befühlen, lasse den Daumen über seine Unterlippe gleiten, fahre mit den Fingern in sein Haar. »Wie ist das möglich?«, wispere ich erstickt. Ich zittere so heftig, dass ich ihn kaum anfassen kann.
    Er hält meine Finger und küsst sie. »Meine Hinrichtung war inszeniert. Ich habe eines dieser superdünnen Schutzgewebe aus Aramid unter meinem Shirt getragen, darüber war ein flacher Plastikbeutel mit Blut befestigt.« Er zeigt mir einen Schnitt an seinem Unterarm. Oh Gott, das war sein Blut?
    »Deshalb ist die Kugel nicht in meinem Körper eingedrungen, aber sie hat meine Rippe angeknackst.«
    »Scheiß auf die Rippe«, antworte ich tonlos, fasse in seinen Nacken und ziehe ihn zu mir.
    Er drückt mich an seinen harten Körper, unsere Lippen treffen stürmisch aufeinander. Sofort findet seine Zunge den Weg in mich, dominiert mich, neckt mich. Ich koste ihn, spüre ihn, genieße die Zungenschläge und seine Hände auf meinem Po. Dabei pochen unsere Herzen aneinander, aufgewühlt und erregt.
    Nie hat sich ein Kuss schöner angefühlt. Er schmeckt nach Leben. Nach Ice.
    Das kalte Ziehen in meiner Brust weicht glühender Hitze, mein Körper steht von den Zehenspitzen bis zur Kopfhaut unter Strom. Lebenskraft kehrt in jede Zelle zurück. Ich könnte explodieren vor Freude.
    »Ich war so sicher, dich verloren zu haben.« Immer noch laufen Tränen über meine Wangen, und Ice wischt sie mit dem Daumen weg. »Du hast so tot ausgesehen.«
    Sein Lächeln wirkt

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