Ich bin alt und das ist gut so
ernährungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion immer wieder auf die Bedeutung gesunder Ernährung hin und stelle entsprechende Anträge im Bayerischen Landtag.
Die Erde schätzen, den Verbraucher schützen
Bio-Produkte setzen sich durch – trotz aller Gegenkampagnen. Die Ergebnisse des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelüberwachung in Bayern belegen, dass Bio-Produkte deutlich weniger mit Schadstoffen belastet sind. Außerdem ist der ökologische Anbau besser für Boden, Wasser und Natur und schafft Arbeitsplätze. Wir Grüne setzen uns für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik ein. Die von Verbrauchern und Landwirten abgelehnt wird und eine Gefahr für die Umwelt darstellt. Wir setzen uns ein für eine artgerechte Tierhaltung und für Transparenz bei der Lebensmittelproduktion. Das Bio-Siegel gibt den VerbraucherInnen die Garantie für ökologische Produktion und gesunde hochwertige Lebensmittel.
Immer mehr VerbraucherInnen sind bereit, für Qualität mehr zu zahlen, ein paar Cent mehr auszugeben für ein Ei von einem glücklichen Huhn, das in einer Voliere leben darf statt auf der Größe von etwas mehr als einer DIN-A4-Seite in einem Käfig, sind bereit, ein paar Cent mehr auszugeben für ein Schnitzel von einem artgerecht gehaltenen Schwein oder Rind, wenn es denn Fleisch sein muss.
Bio muss nicht teurer sein – wenn saisonale und regionale Lebensmittel eingekauft werden und vor allem Fleisch reduziert beziehungsweise vom Speiseplan gestrichen wird.
Bei einem Kongress »Landbau und Ernährung« war ich vor Jahren eingeladen, einen Vortrag über Bio-Vollwertkost zu halten. Auch da gab es gleich den Einwand: Bio ist zu teuer!
Wir machten uns den Spaß, zwei Menüs auszuarbeiten, ein herkömmliches mit Braten und ein Bio-Vollwertmenü – Letzteres war sogar billiger!
Die damaligen D-Mark-Preise hat die Gesellschaft für Gesundheitsberatung in Euro umgerechnet.
Menü herkömmlich für 4 Personen
Leberknödelsuppe
3,50 Euro
Sauerbraten, 1 kg
12,48 Euro
Rotkraut, 720 g
1,49 Euro
Semmelknödel, 12 Stück
1,58 Euro
grüner Salat, 2 Köpfe
1,58 Euro
Schokoladenpudding mit Vanillesoße
2,26 Euro
22,89 Euro
Durch Braten/Erhitzen entsteht Flüssigkeits- und Fettverlust, sodass etwa 800 g Braten zum Verzehr bleiben.
Zum Vergleich das Vollwertmenü mit Bio-Zutaten* für 4 Personen
Frischkost aus
Karotten, Sellerie, Roten Rüben mit Äpfeln Wildkräutersalat aus Löwenzahn, Brennnessel,
1,53 Euro
Brunnenkresse, Sauerampfer etc.
......
1 Becher saure Sahne
0,69 Euro
dazu Kürbiskerne, Nüsse, Öl, Gewürze
0,35 Euro
Grünkernauflauf
1 Krautkopf
1,10 Euro
4 Tomaten
0,99 Euro
250 g Grünkern
0,79 Euro
4 Eier von freilaufenden Hühnern
1,07 Euro
1 / 2 Becher süße Sahne
0,35 Euro
frisch geriebener Parmesan 100 g
1,49 Euro
Butterflocken, Gewürze, Keimlinge
0,59 Euro
Apfelrohkost
4 Äpfel
1,87 Euro
1 / 2 Becher süße Sahne
0,35 Euro
1 Teelöffel Honig, Zitronensaft
0,15 Euro
2–3 Esslöffel gerösteter Buchweizen oder Sesam
0,17 Euro
11, 49 Euro
*Kalkulation der GGB im März 2007
Die Bio-Preise unterliegen starken regionalen Schwankungen. Bei diesem Beispiel handelt es sich um Ab-Hof-Preise. In manchen Regionen kann das Preisniveau deutlich höher liegen. So unterscheiden sich die Preise für ein Bio-Ei gelegentlich um 10 Cent.
Dennoch ist das Bio-Menü deutlich günstiger.
Fazit: Vegetarisch genießen!
Ein Journalist, dem ich dieses Menü am Telefon schilderte, stöhnte: »An diesen Auflauf werde ich denken, wenn ich mir heute Abend ’ne Dose aufmache …«
Übrigens: Der Apfel ist eine Fundgrube an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen.
»An apple a day keeps the doctor away« – Iss einen Apfel am Tag und du brauchst keinen Doktor!
Das Barbara-Rütting- Brot und seine Geschichte
Es war Ende der Sechzigerjahre, ich spielte in Köln Theater. In einer Radiosendung erzählte ich vom Leben auf dem Land – dass ich auf meinem Bauernhof Brot backe, Ziegenkäse mache und was ich so alles für den Winter an Gesundem sammle, trockne und einlege.
Einige Anrufer baten um das Brotrezept. Der Sender versprach, es ihnen zu schicken – es gingen 3500 Anfragen ein!
Einige Tage später erfuhr ich, dass ein Kölner Bäcker unter meinem Namen ein sehr schlechtes Brot verkaufte. Zur Rede gestellt, meinte er, ich hätte ja das Rezept im Radio durchgegeben, er halte sich aber nicht daran, denn die Hausfrauen seien so blöd, die merkten eh nicht, was sie essen.
Darob erbost, erkundigte ich
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