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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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dem Gebot irgendeines anderen,
außer es kommt auch aus deinem Inneren heraus.
Wahrheit ist in dir, suche sie nirgendwo anders.
    Osho

1. Yama
Über den Umgang mit anderen
Menschen und der Umwelt
    Yama bedeutet im Sanskrit Enthaltung und Selbstkontrolle. Die fünf Yamas, die meist als moralische Gebote oder ethische Disziplinen bezeichnet werden, betreffen den Umgang mit unseren Mitmenschen und der Umwelt und sichern eine friedliche Existenz. Dazu zählen:
    1. Ahimsa – Gewaltlosigkeit
    2. Satya – Wahrhaftigkeit
    3. Asteya – Nicht-Stehlen
    4. Brahmacharya – Im Bewusstsein der All-Seele handeln
    5. Aparigraha – Nicht-Besitzen
    Diese fünf Prinzipien sind zwar die sogenannten „äußeren“ Regeln, gelten aber sowohl für den zwischenmenschlichen Umgang als auch im Umgang mit uns selbst. Was wir über die Außenwelt denken, wie wir fühlen, sprechen und anderen gegenüber handeln, hängt nun einmal untrennbar damit zusammen, wie wir uns selbst sehen und behandeln. Wie innen, so außen – wie außen, so innen.
    Es geht nicht darum, die fünf Gebote mit eiserner Disziplin zu befolgen, sondern ihre Funktionsweise zu begreifen. Wer wirklich erkannt hat, wer er ist, wie das Leben funktioniert und wie sich das innere Sein auf die äußere Welt auswirkt, lebt diese fünf Prinzipien – sie sind quasi ein Nebenprodukt der Erleuchtung. Die Regeln basieren auf universell gültigen geistigen Gesetzen. Es sind spirituelle Wahrheiten, die Sie selbst ausprobieren und am eigenen Leib überprüfen können. Sie müssen damit Erfahrungen sammeln. Im Lauf der Zeit werden Sie die Prinzipien immer besser verstehen, immer mehr verinnerlichen und immer öfter in Ihrem Leben anwenden. Und zwar nicht, weil das irgendjemand sagt, sondern weil Sie erkennen, dass es das einzige ist, was wirklich Sinn macht.

1.1. Ahimsa
Gewaltlosigkeit
    Es war einmal ein Tempel in Indien, dessen Wände tausend Spiegel zierten. Als eines Tages ein Hund den Tempel betrat, sah er sich umringt von tausend Hunden und bekam es mit der Angst zu tun. Er fletschte die Zähne, knurrte und seine Nackenhaare stellten sich auf. Tausend Hunde taten es ihm gleich. In Panik rannte der Hund aus dem Tempel, überzeugt, die Welt sei ein Ort voll feindlicher und bedrohlicher Hunde.
    Wenig später betrat ein anderer Hund den Tempel, sah sich umringt von tausend Hunden und freute sich aus ganzem Herzen. Er wedelte mit seinem Schweif und forderte die anderen zum Spielen auf. Tausend Hunde taten es ihm gleich. Glücklich und zufrieden verließ er den Tempel, überzeugt, die Welt sei ein Ort voll friedlicher und wohlgesinnter Hunde.
    (Quelle unbekannt)
    ahimsa pratishthayam tatsannidhau vairatyagah
Wer gewaltlos denkt, spricht und handelt,
schafft ein friedliches Umfeld. 10
    So lautet die Lebensregel über Gewaltlosigkeit. Mit anderen Worten: Innerer Frieden schafft äußeren Frieden. Kultivieren Sie Harmonie und Frieden in sich, dann erleben Sie Harmonie und Frieden in und mit allem, was ist. Warum das so ist? Dazu müssen wir ein wenig ausholen.
    Ahimsa ist die erste und wichtigste Tugend auf dem Yoga-Weg 11 und bedeutet wörtlich übersetzt Nicht-Verletzen. „Du sollst nicht töten“, sagt das 5. Gebot in der Bibel. Ahimsa geht jedoch weit über das Nicht-Töten hinaus: Durch die eigene Lebensweise sollen andere Menschen, Tiere, Natur und Umwelt nicht geschädigt oder verletzt werden.
    Absolutes Ahimsa ist unmöglich. Wer leben will, muss Leben zerstören – denken Sie nur an unser Immunsystem, das fremde Eindringlinge bekämpft. Es geht hier weder um die Ameise, die Sie beim Gehen unabsichtlich zertreten, noch darum, sich alles gefallen zu lassen, sich zum Opfer zu machen oder jede Art von Konflikt zu vermeiden. Was zählt, ist nicht, was wir tun, was zählt, ist vielmehr der stiftende Gedanke und die Absicht dahinter. Beispielsweise ist ein Chirurg mit seinem Messer kein Gewalttäter, obwohl er von außen betrachtet scheinbar das gleiche tut wie ein Mörder. Wer hingegen einem anderen Menschen Schlechtes wünscht – ohne dabei tatsächlich irgendetwas in die Richtung zu unternehmen –, ist gewalttätig im Sinne von Ahimsa. Noch ein paar Beispiele, wie sich Gewalt im Alltag zeigt: jemanden anschreien, unfreundliche Worte, destruktive Kritik, jemanden zu etwas drängen oder zwingen, Eifersucht schüren, ein verachtender Blick, Vorurteile, Mobbing, Ausgrenzung, schlecht über jemanden reden, Gerüchte und Klatsch, Rachegedanken; dem eigenen Körper z.B. durch Drogen,

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