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Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden

Titel: Ich. bin. Jetzt - auf dem achtfachen Yoga-Pfad zu sich selbst finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orac
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exzessives Training, schlechte Ernährung schaden, sich selbst runtermachen, die eigenen Bedürfnisse missachten; die Umwelt verschmutzen, die Natur ausbeuten, Tiere essen (andere müssen dafür töten) usw.
    Positiv formuliert heißt Ahimsa, liebevoll mit allen Lebewesen, der Umwelt und mit sich selbst umzugehen. An Stelle von Gewalt treten Freundlichkeit, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Toleranz und Gelassenheit.
    Vielleicht dachten Sie am Anfang des Kapitels noch: „Kein Problem, gewaltlos lebe ich ohnehin.“ Jetzt erkennen Sie vermutlich schon, dass die Einhaltung dieses Prinzips unter allen Lebensumständen wahre Meisterschaft erfordert. Gewaltlosigkeit ist eine innere Geisteshaltung, die auf bedingungsloser Liebe basiert. Wer in Ahimsa vollständig gefestigt ist, hat eine immense innere Stärke entwickelt und erfährt inneren und äußeren Frieden. Wie kommen wir dorthin?
Wie werden wir gewalt-los?
    Wer ein „guter“, friedvoller Mensch sein möchte, bemüht sich möglicherweise darum, bestimmte Gefühle, Eigenschaften oder Verhaltensweisen loszuwerden, um nicht mehr verletzend zu sein. So könnte ich zum Beispiel versuchen, nicht mehr wütend zu werden, weil ich dann dazu neige, gemeine Dinge zu sagen. Oder ich denke, ich darf nicht so ungeduldig sein, weil ich dann immer gleich explodiere. Diese Strategie gleicht dem Versuch, die Warnleuchte im Auto auszuschalten, ohne zu schauen, wo der Schaden tatsächlich zu suchen ist.
    Tatsache ist: Wir können nicht anders fühlen und nicht anders sein, als wir jetzt gerade fühlen oder jetzt gerade sind. Was ist, ist. Wenn wir dagegen ankämpfen, gibt es nur noch mehr Probleme. Gehen wir davon aus, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt die bestmögliche Wahl trifft, die ihm in diesem Augenblick auf Grund seiner Sicht der Welt und seiner inneren Verfassung zur Verfügung steht. Jeder tut sein Bestes, wie gering wir das auch immer einschätzen.
    Wenn wir uns verletzend verhalten, liegt es also nicht daran, dass wir von Grund auf schlecht sind, sondern daran, dass uns in dem Moment keine bessere Möglichkeit zur Verfügung steht.
    Kein Mensch schadet einem anderen Wesen ohne Ursache und Anlass. Niemand lebt glücklich und zufrieden und wacht dann eines Morgens mit dem Vorsatz auf: „Heute werde ich meinen Partner zur Schnecke machen, einen fremden Menschen anschreien und schlecht über meinen Kollegen reden.“ Oder extremer: „Heute werde ich XY umbringen.“ Zu all dem, wer auch immer was tut, gibt es stets eine persönliche Geschichte und einen Hintergrund. Wenn wir jemanden verletzen oder jemandem schaden, passiert das zumeist aufgrund einer unbewusst ablaufenden und hochkomplexen Kettenreaktion. Vorher spielt sich vieles in unserem Gehirn und in unserem Körper ab, ohne dass wir das bewusst mitbekommen – vereinfacht gesagt eine bunte Verkettung von Gedanken, Erinnerungen, Emotionen und physiologischen Vorgängen. Dieses innere Geschehen entscheidet darüber, wie wir uns fühlen und in Folge verhalten. Genau genommen agieren wir nicht, wir reagieren auf äußere und innere Reize wie ein Autopilot. So tun wir Dinge, für die wir uns oft selbst nicht leiden können.
    Wenn wir uns aus diesen Automatismen befreien wollen, brauchen wir Achtsamkeit und Bewusstheit. Das heißt beispielsweise, bewusst wahrzunehmen, wenn ich wütend oder ungeduldig werde, und aufmerksam zu beobachten, was passiert. Ohne Urteil. Fast so, als würde es jemand anderem passieren. Beziehungsweise mir später die Zeit zu nehmen, um zu hinterfragen, was in meinem Kopf vorgegangen ist und was meine Wut oder Ungeduld wirklich verursacht hat. Durch Achtsamkeit beginnen wir zu verstehen. Erkennen wir die Ursache für verletzende Gedanken, Worte oder Taten und sehen, wie alles zusammenhängt und voneinander abhängt, verändert sich unweigerlich unsere Sicht- und Verhaltensweise. Bewusstheit bewirkt Veränderung.
Wie wird aus Aggression Gewalt?
    Wo ist die Ursache von Gewalt zu suchen? Treffen wir zunächst einmal eine Unterscheidung zwischen Aggression und Gewalt. In der heutigen Zeit werden diese Begriffe oft gleichbedeutend verwendet und sind beide meist negativ besetzt. Das verleitet dazu, Aggressionen zu verdrängen, zu unterdrücken und zu verleugnen. Ab ins Unbewusste, von wo aus sie unser Denken regieren und nicht selten in Gewalthandlungen enden. Im Gegensatz zur Gewalt ist Aggression nichts Schlechtes. Das Wort stammt vom Lateinischen „aggredi“ und heißt ursprünglich weiterkommen,

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