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Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1

Titel: Ich bin Nummer Vier - das Erbe von Lorien; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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etwa dreißig Meter lang, und ich kann mir nicht vorstellen, welchen Sinn er einmal gehabt haben mag. Am Ende führen ein paar Stufen zu einer Doppeltür aus Metall, der Kellertür. Sechs wartet, bis alle da sind.
    »Wo kommen wir heraus?«, frage ich.
    »Hinter dem Lehrerparkplatz«, sagt Sarah. »Nicht weit vom Footballfeld.«
    Sechs drückt das Ohr in den schmalen Spalt zwischen den Türflügeln. Auf allen Gesichtern sind Schweiß, Staub und auch Angst zu sehen. Sechs blickt Henri an und nickt. Ich lösche mein Licht.
    »Also los«, flüstert Sechs und wird unsichtbar. Sie öffnet die Tür nur weit genug, um den Kopf hinausstrecken und sich umschauen zu können. Wir warten mit angehaltenem Atem und horchen. Schließlich schiebt sie die Tür ganz auf, und wir laufen hintereinander hinaus.
    Alles ist dunkel und still, kein Wind, die Bäume rechts stehen reglos da. Ich sehe die Autowracks vor den Türen der Schule.Keine Sterne, kein Mond, überhaupt kein Himmel, fast als bewegten wir uns in einer Blase aus Finsternis, in der nur Schatten vorhanden sind. Bernie Kosar fängt an zu knurren, zuerst leise, dann wilder und drohender, und ich weiß, dass er dort draußen Feindseliges spürt. Ich schiebe mich vor Sarah und würde gern leuchten, aber das würde uns noch schneller als Hundeknurren verraten. Plötzlich rennt Bernie Kosar hinaus.
    Nach etwa zehn Metern springt er durch die Luft und verbeißt sich in einem der ungesehenen Scouts, der sich aus dem Nichts materialisiert, als wenn der Zauber der Unsichtbarkeit gebrochen worden wäre. Jetzt können wir sie alle sehen, mindestens zwanzig Mogadori, die uns umzingeln und langsam näher kommen.
    »Das war eine Falle!«, ruft Henri, feuert zweimal, und zwei Scouts fallen sofort.
    »Zurück in den Gang!«, schreie ich Mark und Sarah zu.
    Ein Scout will sich auf mich stürzen. Ich hebe ihn in die Luft und schleudere ihn sechs Meter weit gegen eine Eiche. Dumpf fällt er zu Boden, steht schnell wieder auf und wirft einen Dolch auf mich. Ich lenke die Waffe um, hebe den Scout erneut hoch und werfe ihn wieder, diesmal noch fester. Am Boden des Stamms zerstäubt er zu Asche. Henri schießt erneut, die Schüsse hallen durch die Nacht. Zwei Hände packen mich von hinten. Ich lenke sie fast um, da wird mir klar, dass es Sarah ist. Sechs ist nirgendwo zu sehen. Bernie Kosar hat einen Mogadori zu Boden geworfen, seine Zähne sind jetzt tief in dessen Kehle gesunken, die Augen strahlen.
    »Zurück in die Schule!«, schreie ich.
    Sarah lässt mich nicht los. Ein Krachen durchbricht die Stille, ein Gewitter bricht aus, dunkle Wolken bilden sich, von Blitzen durchschnitten, laute Donnerschläge lassen Sarah jedes Mal zusammenfahren. Sechs steht jetzt etwa zehn Meter entfernt,sieht konzentriert zum Himmel, die Arme erhoben – sie erzeugt und kontrolliert das Gewitter. Blitze schießen herunter, erschlagen die Scouts, wo immer sie stehen, und lösen kleine Explosionen aus, die Aschewolken träge über den Hof schweben lassen. Henri steht an der Seite und lädt sein Gewehr. Der Scout, den Bernie Kosar würgt, stirbt schließlich, seine Aschewolke steigt dem Hund ins Gesicht. Bernie Kosar niest, schüttelt sich die Asche ab und jagt dem nächsten Scout nach, bis beide im dichten Wald verschwinden. Ich habe Angst, ihn nicht wiederzusehen.
    »Du musst in die Schule«, sage ich zu Sarah. »Geh jetzt und versteck dich. Mark!«, rufe ich. Er ist nirgends zu sehen. Ich fahre herum und beobachte, wie er zu Henri läuft, der immer noch mit seinem Gewehr beschäftigt ist. Zuerst verstehe ich nicht, was Mark vorhat, dann sehe ich den Scout, der sich angeschlichen hat.
    »Henri!« Ich hebe die Hand, um den Scout mit dem erhobenen Messer aufzuhalten, doch Mark kommt mir zuvor: Er stürzt sich auf ihn. Sie ringen. Henri schließt das Gewehr, Mark tritt das Messer weg, Henri schießt und der Scout explodiert. Henri sagt etwas zu Mark. Ich rufe Mark wieder, und er rennt keuchend herüber.
    »Du musst Sarah in die Schule bringen.«
    »Ich kann hier helfen«, protestiert er.
    »Es ist nicht dein Kampf. Du musst dich verstecken! Geh in die Schule und verstecke dich mit Sarah!«
    «In Ordnung.«
    »Ihr müsst versteckt bleiben, egal, was geschieht!«, schreie ich über das Gewitter hinweg. »Euch werden sie nicht holen. Hinter
mir
sind sie her. Versprich mir das, Mark! Versprich mir, dass du mit Sarah versteckt bleibst!«
    Mark nickt schnell. »Ich verspreche es!«
    Sarah weint, und ich habe keine Zeit, sie

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