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Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier

Titel: Ich bin Nummer Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore Pittacus
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Sarah spült das Geschirr und ich trockne ab. Als es klingelt, verlassen wir gemeinsam den Raum.
    »Weißt du, für einen Sophomore bist du gar nicht so übel.« Sie versetzt mir einen Rippenstoß. »Mir ist egal, was die anderen sagen.«
    »Danke, du bist auch nicht übel für … was immer du bist.«
    »Ich bin ein Junior.« Also ein Schuljahr über mir.
    Schweigend gehen wir weiter.
    »Du wirst dich doch nicht wirklich nach der Schule mit Mark schlagen, oder?«
    »Ich brauche mein Handy wieder. Außerdem – sieh mich an!« Ich zeige auf mein Hemd.
    Sie zuckt die Achseln. An meinem Spind bleibe ich stehen, sie schaut auf die Nummer. »Jedenfalls solltest du das nicht tun.«
    »Ist ja auch nicht so, dass ich es unbedingt will.«
    Sie verdreht die Augen. »Jungs und ihre Kämpfe! Na ja, also, wir sehen uns morgen.«
    »Hab noch einen schönen Restnachmittag«, sage ich.
    ***
    Nach der neunten Stunde, Amerikanische Geschichte, mache ich mich langsam auf den Weg zu meinem Spind. Ich überlege kurz, ob ich die Schule still und leise verlassen soll, ohne nachMark Ausschau zu halten. Aber dann wird mir klar, dass ich für immer als Feigling abgestempelt sein werde.
    Ich verstaue die Bücher, die ich nicht brauche, dann stehe ich einfach da und spüre, wie meine Nervosität zunimmt. Die Hände sind noch normal. Soll ich vorsorglich die Handschuhe anziehen? Nein. Ich hole tief Luft und schließe den Spind.
    »Hallo!« Überrascht schrecke ich aus meinen Gedanken auf: Es ist Sarah. Sie blickt kurz hinter sich, dann wieder zu mir. »Ich habe etwas für dich.«
    »Bitte nicht noch einen Pfannkuchen … Ich platze gleich.«
    Sie lacht nervös. »Keinen Pfannkuchen. Aber wenn ich es dir gebe, musst du mir versprechen, dass du keine Schlägerei anfängst.«
    »Okay.«
    Sie schaut sich wieder um, dann zieht sie schnell mein Handy aus ihrer Tasche und reicht es mir.
    »Woher hast du das?«
    Sie zuckt mit den Schultern.
    »Weiß Mark das?«
    »Nö. Willst du jetzt immer noch den coolen Typen spielen?«
    »Kaum.«
    »Gut.«
    »Danke.« Ich kann nicht glauben, dass sie offenbar alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um mir zu helfen – sie kennt mich doch kaum. Aber ich will mich nicht beklagen.
    »Bitte«, antwortet sie, dreht sich um und stürmt durch den Gang davon. Ich blicke ihr die gesamte Strecke hinterher und kann nicht aufhören zu grinsen. Beim Hinausgehen treffe ich in der Eingangshalle auf Mark James, der sage und schreibe acht seiner Freunde im Schlepptau hat.
    »Na, na, na«, sagt er. »Du hast wirklich den ganzen Schultag hinter dich gebracht, was?«
    »In der Tat. Und sieh doch nur, was ich gefunden habe!« Triumphierend halte ich mein Handy hoch. Ihm fällt der Unterkiefer herunter. Ich marschiere an ihm vorbei durch die Eingangshalle und aus dem Gebäude hinaus.

8
    Henri hat exakt dort geparkt, wo er es angekündigt hatte. Immer noch grinsend steige ich in den Truck.
    »Alles gut?«, fragt er.
    »Allerdings. Ich habe mein Handy wieder.«
    »Keine Schlägerei?«
    »Nichts Größeres.«
    Er sieht mich misstrauisch an. »Will ich etwa wissen, was das heißt?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Sind deine Hände auffällig geworden?«
    »Nein«, lüge ich. »Wie war dein Tag?«
    Er fährt die Auffahrt zur Schule hinunter. »Gut. Ich bin in nur anderthalb Stunden nach Columbus gefahren, nachdem ich dich abgesetzt habe.«
    »Warum nach Columbus?«
    »Dort gibt es große Banken. Ich will nicht dadurch auffallen, dass ich mehr Geld transferiere, als auf den Konten der gesamten Stadt liegt.«
    Ich nicke. »Klug von dir.«
    Er biegt auf die Straße. »Verrätst du mir ihren Namen?«
    »Hm?«
    »Es muss doch irgendeinen Grund für dein lächerlich festgetackertes Grinsen geben! Der naheliegendste ist ein Mädchen.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Mein lieber John, auf Lorien war dieser alte Cêpan hier ein richtiger Frauenschwarm.«
    »Echt jetzt?! So was wie Frauenschwärme gab es doch gar nicht auf Lorien.«
    Er nickt zustimmend. »Gut aufgepasst!«
    Die Loriener sind monogam. Wenn wir uns verlieben, dann fürs ganze Leben. Ehen werden etwa mit Mitte zwanzig geschlossen. Mit dem Gesetz haben sie nichts zu tun; mehr mit Versprechen und Verbindlichkeit. Henri war fünfundzwanzig Jahre verheiratet, bevor er mit mir wegging. Zehn Jahre sind seitdem vergangen, aber ich weiß, dass ihm seine Frau immer noch an jedem einzelnen Tag fehlt.
    »Also, wer ist es?«, fragt er.
    »Sie heißt Sarah Hart und ist die Tochter der

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