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Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier

Titel: Ich bin Nummer Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore Pittacus
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…?«, ruft Sam.
    Ich zerreiße das gedrehte Seil, doch sowie ich frei bin, werde ich von hinten hart gestoßen. Jemand packt mich und schleppt mich weg von Sam und den Mädchen. Ich befreie mich, aber sofort werde ich wieder von hinten getroffen. Das kann nicht zu der Fahrt gehören.
    »Lass mich los!«, schreit eins der Mädchen. Ein Kerl lacht hämisch als Antwort. Ich kann nichts erkennen. Die Stimmen der Mädchen bewegen sich fort von mir.
    »John!«, ruft Sarah.
    »Wo bist du, John?«, brüllt Sam.
    Ich will ihnen nachlaufen, werde aber wieder getroffen. Nein, das ist nicht richtig! Ich werde angegriffen wie ein gepanzerter Footballspieler, in den Magen geboxt, sodass ich keine mehr Luft bekomme, zu Boden geschmissen. Ich komme hoch und versuche zu atmen, stütze mich an einen Baum, spucke Blätter und Dreck. So stehe ich ein paar Minuten und höre keinen Laut außer meinem eigenen angestrengten Atmen.
    Gerade als ich glaube, allein zu sein, hebt mich jemand auf die Schultern und schleudert mich gegen einen nahen Baum.Mein Kopf kracht an den Stamm, kurz sehe ich Sterne. Die Stärke des Angreifers überrascht mich. Ich greife an meine Stirn und spüre Blut an den Fingerspitzen. Als ich mich wieder umschaue, kann ich nichts erkennen außer den Umrissen der Bäume.
    Dann höre ich eins der Mädchen erneut schreien, danach Kampfgeräusche. Ich knirsche mit den Zähnen, ich zittere. Sind diese Kerle Teil der Wand aus Bäumen um mich herum? Aber ich spüre Blicke auf mir, irgendwo.
    »Lass mich los!«, brüllt Sarah. Sie wird fortgeschleppt, immerhin das kann ich erraten.
    »Okay«, sage ich zu der Finsternis, zu den Bäumen. Zorn steigt in mir auf. »Lust auf ein Spielchen?«, rufe ich jetzt laut. Jemand lacht ganz in der Nähe. Ich mache einen Schritt auf ihn zu, werde wieder von hinten gestoßen, falle aber nicht. Ich boxe ins Leere und mein Handrücken schabt gegen Baumrinde. Ich kann nichts anderes tun. Was nützt das Erbe, wenn es in der Not nie angewandt werden kann? Selbst wenn Henri und ich heute Nacht den Truck beladen und wieder in eine andere Stadt fahren müssen, werde ich wenigstens getan haben, was ich tun musste.
    »Ihr habt also Lust auf Spiele?«, brülle ich. »Davon verstehe ich auch etwas!«
    Blut läuft mir übers Gesicht.
Okay
, denke ich,
los geht’s!
Sie können mit mir machen, was sie wollen, aber Sarah werden sie kein Haar krümmen. Oder Sam. Oder Emily.
    Ich hole tief Luft und Adrenalin schießt durch mich hindurch. Ich grinse, wahrscheinlich niederträchtig, und mein Körper fühlt sich an, als wäre er größer, stärker geworden. Meine Hände – sie leuchten, ihr Licht dringt durch die Nacht, die Welt ist plötzlich strahlend hell.
    Ich blicke auf. Meine Hände schicken Blitzstrahlen über die Bäume und ich spurte los in die Nacht.

14
    Kevin, als Mumie kostümiert, tritt zwischen den Bäumen hervor. Er war es, der mich angegriffen hat. Die Lichter überraschen ihn; verblüfft versucht er herauszufinden, woher sie kommen. Er trägt eine Nachtsichtbrille. Deshalb konnten sie uns also sehen! Woher sie die Dinger wohl haben?
    Jetzt geht er auf mich los, im letzten Moment weiche ich zur Seite und stelle ihm ein Bein.
    »Lass mich los!«, höre ich von weiter unten auf dem Pfad. Ich lasse meine Lichter über die Bäume streifen, aber nichts bewegt sich. War das Emilys oder Sarahs Stimme? Männliches Gelächter folgt.
    Kevin versucht aufzustehen, aber ich trete ihm in die Seite, bevor er auf den Beinen ist. Mit einem »Ämmpf« fällt er zurück. Ich reiße ihm die Brille herunter und werfe sie, so weit ich kann – sie landet mindestens zwei oder drei Meilen entfernt, weil ich so wütend bin, dass ich meine Kraft nicht kontrolliere. Dann rase ich durch den Wald, bevor Kevin sich auch nur aufrichten kann. Der Pfad windet sich nach rechts, dann nach links. Meine Hände leuchten nur, wenn ich mehr sehen muss. Ich spüre, dass ich den Typen näher komme. Plötzlich erkenne ich Sam: ein Zombie hat die Arme um ihn geschlungen, drei andere sind nicht weit entfernt.
    Der Zombie lässt ihn los. »Reg dich ab, wir albern doch bloß rum. Wenn du dich nicht wehrst, wirst du nicht verletzt. Setz dich, entspann dich.«
    Ich lasse meine Hände leuchten und richte die Strahlen auf die Augen der Zombies, um sie zu blenden. Derjenige, der mir am nächsten ist, stolpert auf mich zu. Ich hole aus, schlage ihn ins Gesicht und er fällt reglos zu Boden. Seine Brille segelt in die überwachsenen Büsche und

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