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Ich bin Nummer Vier

Ich bin Nummer Vier

Titel: Ich bin Nummer Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore Pittacus
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herausfinden, was geschehen ist – erleichtert atme ich auf, er ist nicht schwer verletzt.
    »Zu niemandem ein Wort darüber, was hier geschehen ist, hast du verstanden?«, sage ich so leise, dass nur Mark mich hören kann. »Alles, was heute Abend passiert ist, endet hier. Ich schwöre, wenn ich nächste Woche in der Schule auch nurein Wort darüber höre, dann ist das hier nichts im Vergleich zu dem, was dann mit dir passieren wird. Hast du mich verstanden? Kein einziges Wort!«
    »Glaubst du wirklich, ich würde etwas sagen?«, fragt er.
    »Vergiss nicht, deinen Freunden das Gleiche einzuschärfen. Wenn sie auch nur einer Seele etwas erzählen, wirst du es sein, den ich mir dafür schnappe.«
    »Wir sagen nichts!«
    Ich lasse ihn los und stoße ihn mit meinem Fuß auf seinem Hinterteil mit dem Gesicht voran ins Wasser.
    Sarah steht am Stein, Sam neben sich. Als ich bei ihr bin, schließt sie mich fest in die Arme. »Kannst du Kung Fu oder so etwas?«
    Ich lache nervös. »Hast du viel gesehen?«
    »Viel nicht, aber mir ist klar, was geschehen ist. Ich meine, hast du dein Leben lang in den Bergen trainiert, oder was? Ich verstehe nicht, wie du das geschafft hast.«
    »Ich hatte einfach Angst, dass dir etwas angetan wird, das war’s wohl. Und ja, in den letzten zwölf Jahren habe ich da oben im Himalaja die Kriegskünste studiert.«
    »Du bist erstaunlich!« Sarah lacht. »Komm, nichts wie weg von hier.«
    Keiner der Footballspieler sagt auch nur ein Wort zu uns.
    Nach wenigen Schritten wird mir klar, dass ich keine Ahnung habe, in welche Richtung wir gehen müssen. Also reiche ich Sarah die Nachtsichtbrille, damit sie uns führen kann.
    »Ich kann das verdammt noch mal nicht glauben«, sagt Sarah nach einer Weile. »Ich meine – was für ein Arschloch! Warte nur, bis sie das der Polizei erklären wollen. Ich lass ihn damit nicht durchkommen.«
    »Willst du wirklich zur Polizei? Marks Dad ist schließlich der Sheriff«, werfe ich ein.
    »Warum soll ich nicht nach all dem? Es war gequirlte Scheiße. Marks Dad muss durchsetzen, was Gesetz ist, auch wenn sein Sohn es gebrochen hat.«
    »Ich finde, sie haben ihre Strafe bekommen.« Ich beiße mir auf die Lippe. Es wäre entsetzlich, wenn die Polizei einbezogen würde. Dann müsste ich sofort weg, keine Frage. Wir würden packen und innerhalb einer Stunde die Stadt verlassen, sobald Henri davon Wind bekäme. Ich seufze. »Meinst du nicht auch?«, frage ich Sarah. »Sie haben auch mehrere Nachtsichtbrillen verloren. Das werden sie erklären müssen. Ganz zu schweigen von dem eiskalten Wasser.«
    Sarah antwortet nicht. Schweigend laufen wir weiter; hoffentlich kommt sie zu dem Schluss, dass es gut wäre, es dabei bewenden zu lassen.
    Allmählich kommt das Ende des Waldes in Sicht und Licht vom Park scheint herüber. Als ich stehen bleibe, blicken Sarah und Sam mich erwartungsvoll an. Sam hat die ganze Zeit geschwiegen, hoffentlich, weil er nicht richtig erkennen konnte, was geschehen ist. Hier würde sich die Dunkelheit einmal als unerwarteter Verbündeter erweisen.
    »Es liegt an euch«, beginne ich, »aber ich bin absolut dafür, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Ich will wirklich nicht mit der Polizei reden müssen über das, was geschehen ist.«
    Das Licht fällt auf Sarahs skeptisches Gesicht. Sie schüttelt den Kopf.
    »Ich finde, John hat recht«, sagt Sam. »Ich will die nächste halbe Stunde nicht dahocken und eine blöde Aussage aufschreiben lassen müssen. Ich sitze sowieso in der Scheiße – meine Mom denkt, ich wäre seit einer Stunde im Bett.«
    »Wohnst du in der Nähe?«, frage ich.
    »Ja, und ich muss los, bevor sie in meinem Zimmer nach dem Rechten sieht. Bis bald, macht’s gut.« Mit diesen Wortenläuft Sam davon. Er ist total durch den Wind. Wahrscheinlich war er noch nie Zeuge einer solchen Auseinandersetzung – und schon gar nicht einer, in der er entführt und im Wald angegriffen wurde. Ich werde morgen mit ihm reden müssen. Wenn er mehr gesehen hat, als er sollte, werde ich ihm eintrichtern, dass ihm seine Augen einen Streich gespielt haben.
    Sarah nimmt meinen Kopf in beide Hände und fährt mit dem Daumen behutsam meiner Wunde an der Stirn nach. Dann streicht sie über meine Brauen und blickt mir tief in die Augen. »Danke für heute Abend. Ich wusste, dass du kommen würdest.«
    Ich zucke die Achseln. »Er sollte dir keine Angst einjagen.«
    Sie lächelt, ich sehe im Mondlicht ihre Augen glitzern. Sie kommt näher, und als ich

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