Ich bin schizophren und es geht mir allen gut
Kleinstadtasyl Ich weiß genau, was ich hier mache Ich gucke aus dem Fenster und bestätige mir Die Richtigkeit meines Lebens.
Frühlingsduft kriecht ins Zimmer (Wo kommt der denn jetzt her) Wie unpassend, denke ich und rauche "She's leaving you" Schreit Nick Cave und Mick Harvey spielt dazu Gitarre In einer Art Garagenkulisse Müllhalde vs. Privatsphäre.
Mein Wohnzimmer brennt Zigaretten und Duftkerzen Alles wird Asche Die Schweine von heute Sind die Schinken von morgen Was Für Ein Wunderbarer Nachmittag.
Ich las Gedichte in Theatern, auch aus selbsttherapeutischen Zwecken.
Being mused
Zarte Worte An Orten Wo Krieg die Erde Aufgrub Und man darunter Keinen Strand Sondern weitere Leichen fand.
Zerknittert von der Zeit Weil die kein Bügeleisen hat Jetzt hab ich wieder Worte Worte.
Die Sachbearbeiterin im Amt hat Gesagt, dass Wenn ich Nichts erzählen würde Sich nichts ändern werde Oder war es mein Therapeut?
Habe Worte Habe Therapie Habe Abstand Habe Hass Habe Öffnungen In die die Muse reinkann.
Und wenn sie dir den Finger in den Arsch steckt Macht auch der Krieg wieder Sinn.
Ich war jetzt zwei Jahre im Keller Von Natascha Kampusch gefangen Und Tageslicht ist keine Lüge Und jetzt hab ich Hunger!!!
Über Lesen Begegnungen mit Tieren und Möbelstücken
Tu das, was du am besten kannst leben in einer gewöhnlichen Welt und es sind gewöhnte Menschen die du jeden Tag in ihren Welten siehst wenn du ihnen sagst, dass du sie alle liebst werden sie dir glauben ...
Tomte - Für immer die Menschen
Ja, man begegnet so allerhand Menschen und Maschinen, wenn man sich als unterwegs betrachtet. Das würde ich schon mal gern von außen angucken, dieses teilweise doch arg mysteriöse Begegnen zwischen mir und anderen Leuten. Ich glaube, das hat kein Muster, das ist immer purer Zufall und in seiner Schicksalshaftigkeit aber nicht immer nur lustig. Leider kann ich nur aus meinen Augen gucken und so bleibt mir schon mal ein gewisser Unterhaltungswert, den Außenstehende genießen können, vorenthalten.
Vor allem bei Livelesungen begegnet man ja vielen Menschen, ist ja so gewollt, wenn die Front zwischen Bühne und Publikum existieren soll. Also im Idealfall sind es viele, im Ernstfall manchmal auch nur fünf, von denen sich drei verlaufen haben und zwei Veranstaltertypen sind.
Aber wenn Menschen kommen, dann gibt es den Idealfall, der passieren könnte. Im Idealfall nämlich, also jenem, der eintreten könnte, wenn diese Welt ein guter und gerechter Ort wäre, löst sich diese eben erwähnte Front zwischen Publikum und mir während einer Lesung auf und wird zu einer kommunikativen Basis. Also ich geh immer von dem punkgerockten Gedanken aus, dass ich nicht der Wichtigste im Raum bin, nur weil sich vor meinem Gesicht ein Mikrofon befindet. Das verstehen aber nur wenige. Es passiert zu selten, dass ich Leute zum Stagediven animieren kann, obwohl meine Literatur durchaus dafür geeignet ist, finde ich. Aber keiner kommt, keiner springt, aber ich werde in Zukunft daran arbeiten. Circle Pit und Wall of Death wären auch mal ganz geil.
Über Begegnungen, ja, da kann ich was zu erzählen. Überall gibt es diese. Sie sind schön und belastend. Glänzend und bedrückend. Manchmal steigern sie den Wert des eigenen Daseins unermesslich, ein anderes Mal wünscht man sich sofort kaputt, auf der Stelle tot, um dann als etwas Kontaktscheueres, wie zum Beispiel ein wildes Eichhörnchen, reinkarniert zu werden. Glücklicherweise gibt es da keine Dominanz, ob jetzt Menschen vor mir stehen, denen ich nicht begegnen mag, oder jene, in die ich mich schon mal spontan verliebe. Es hält sich die Waage, ich bin jetzt kein Assimagnet, aber auch kein erotische Intellektuellenschlampenum-sich-Sammler. Gott weiß, warum nicht.
Aber trotzdem passiert um mich eine Menge, manchmal mehr, als mir lieb ist, und von einigen anekdotentauglichen Begegnungen mag ich jetzt erzählen. Es hat sich einiges aufgestaut, ich lasse den Damm jetzt brechen, und letztens ist sogar mein Therapeut eingeschlafen, als ich ihm davon erzählen wollte, aber der hatte ja auch einen langen Tag, und über zehn Stunden mit Menschen wie mir abhängen ist bestimmt auch anstrengend.
2004 hatte ich eine meiner ersten Lesungen in der Stadtbücherei in Gelsenkirchen. Die Veranstaltung hieß "Mut zum Lesen" und genau diesen Mut hatte ich mitgebracht. Konzept der Veranstaltung war es, dass fünf junge Autorinnen und Autoren aus dem Umland ihre eigenen Texte vorlesen. Jeder hatte so um
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