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1567 - Der russische Rambo

1567 - Der russische Rambo

Titel: 1567 - Der russische Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mit dieser Frage hatte er den Kern getroffen. Sie erwischte mich wie ein Stich ins Herz. Genau das war der Grund, weshalb Suko und ich nach Moskau gereist waren. Wir hatten den Hilferuf unseres Freundes Wladimir empfangen und waren so schnell wie möglich gestartet. Auch mit dem Segen unseres Chefs, Sir James Powell.
    Karina hatte es diesmal nicht geschafft. Was genau passiert war, wussten wir noch nicht. Darüber würde uns Wladimir Golenkow aufklären.
    Erst einmal wollten wir uns ein Bild von ihr und ihrem Zustand machen, der schlimm genug war.
    Karina lag auf der Intensivstation des Krankenhauses, und zwar in einem Extraraum, der nur für Prominente vorgesehen war. Darauf hatte Wladimir bestanden.
    Er legte mir seine Hand auf die Schulter. »Komm mit, du sollst sie jetzt sehen.«
    »Okay.«
    Wir mussten noch einige Meter gehen. Es war eine Umgebung, die mich schon an ein Leichenschauhaus erinnerte. Alles war so kalt, so nüchtern.
    Grüngraue Wände. Die meisten Türen geschlossen. Es gab auch Zimmer, in denen die Krankenschwestern und Ärzte an den Instrumenten saßen und die Funktionen der Patienten überwachten.
    Auf dem kurzen Stück schössen mir unzählige Gedanken durch den Kopf, die sich allesamt nur um Karina Grischin drehten.
    Ich kannte sie seit einigen Jahren und hatte sie als eine toughe, aber auch sehr menschliche Person erlebt. So manches Abenteuer hatten wir gemeinsam durchgestanden. Wir hatten gegen die schrecklichsten Wesen kämpfen müssen, die man sich nur vorstellen konnte. Und wir hatten dabei alles überlebt, wenn auch manchmal mit einigen Blessuren.
    Mir war eigentlich nie der Gedanke gekommen, dass Karina etwas passieren könnte.
    Jetzt war es geschehen. Jetzt war sie auf einen Gegner getroffen, der stärker gewesen war. Von dem ich noch nichts wusste, was sich aber ändern würde, wenn Wladimir Golenkow mit mir geredet hatte, der Geheimdienstmann, der zugleich privat der Partner von Kariha Grischin war.
    Ich warf ihm einen Blick von der Seite zu. Die Umgebung hier war klimatisiert und recht kühl. Trotzdem lag auf seinem Gesicht ein dünner Schweißfilm. Die Lippen hielt er zusammengepresst und die Augen fast geschlossen, als wollte er nicht, dass jemand den ängstlichen Ausdruck darin bemerkte.
    Wir betraten einen kleinen Vorraum. Groß war nur die Glasscheibe, durch die wir schauen konnten, um die Frau zu sehen, die nebenan im Bett lag und von einer komplizierten Technik umgeben war, sodass wir nicht viel von ihr sahen.
    »Da siehst du sie, John.«
    Ich nickte, schluckte zugleich und quälte mir die Frage über die Lippen:
    »Kann ich direkt an sie herangehen?«
    »Ja, komm.« Wladimir hob die Schultern. »Ich wollte nur, dass du dir einen ersten Eindruck verschaffst.«
    »Verstehe.«
    Durch eine nicht weit entfernt liegende Nebentür betraten wir das Zimmer, in dem Karina Grischin lag.
    Es war schön schlimm, keine Atemzüge zu hören, sondern nur das leise Summen der Geräte.
    Mein Blick wurde wie magisch von einem Oszillografen angezogen. Dort malte sich die Kurve des Herzschlags ab, und die war normal, soweit ich das beurteilen konnte. Einen Herzschlag hörte ich nur bei mir, denn das Echo erreichte sogar meinen Kopf.
    »Bereit?«, fragte Wladimir.
    Ich nickte.
    Eine Krankenschwester hatte ich nicht gesehen. Dafür eine Kamera an der Decke. Das Auge war schräg auf das Bett gerichtet. Karina lag also nicht ohne Kontrolle in ihrem Bett.
    Im Raum war es kühl und sehr still. Und es war eine Stille, die mir nicht gefiel. Ich empfand sie als schlimm, denn die leisen Geräusche der Instrumente hörte ich nicht.
    Wir näherten uns dem Bett. Ein Stuhl stand bereit, den wir allerdings übersahen.
    Ich musste mich zusammenreißen, um nicht etwas Unkontrolliertes zu sagen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als ich neben dem Bett anhielt und auf die Frau schaute, die eine sehr gute Freundin von mir war.
    Nein, sie lag nicht da, als wäre sie kurz eingeschlafen. Man schlief nicht mit offenen Augen.
    Das war allerdings bei Karina der Fall. Sie lag auf dem Rücken und hatte ihre Augen weit geöffnet. Von einem Blick konnte man dabei nicht sprechen. Es war einfach nur Leere darin.
    War es schon der Blick einer Toten?
    Ich wusste nicht, welche Gedanken Wladimir im Kopf herumgingen, jedenfalls hörte ich ihn keuchen, und ich sah auch, dass es in seinem Gesicht zuckte.
    Wie oft hatte ich ihn als einen harten Kämpfer erlebt. Hier jedoch zeigte er, dass er auch nur ein Mensch war und von

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