Ich habe auf dich gewartet, Darling
…“
„Nein, er ist am Leben. Die Ärzte hoffen, dass sie ihn durchbringen und er wieder ganz gesund wird.“
„Gott sei Dank.“ Gabrielle bemühte sich nicht länger, Haltung zu bewahren. Zitternd ließ sie sich in ihren Schreibtischsessel fallen.
Als Damien sah, wie leichenblass sie vor Schreck geworden war und wie sie sich nervös auf die Unterlippe biss, wusste er, dass er das einzig Richtige getan hatte, zu ihr nach Sydney zu fliegen. „Wir können jederzeit zurückfliegen. Meine Privatmaschine steht bereit.“
Verwirrt sah sie ihn an. „Wie bitte?“
„Du wirst mit mir nach Darwin zurückfliegen, um deinen Vater zu sehen.“
Gabrielle schüttelte jedoch den Kopf. „Nein … ich kann nicht.“
Verächtlich verzog er das Gesicht. „Er ist dein Vater, Gabrielle.“
Sie seufzte. „Offensichtlich hat ihn das die letzten fünf Jahre aber nicht gekümmert.“
Damien konnte sie in gewisser Weise verstehen. Aber es war eine Sache, dass sie ihren Vater mied, solange er gesund war. Eine andere Sache war es, ihn jetzt nicht zu besuchen, da er sehr krank und gerade noch dem Tode entronnen war. Es wurde Zeit, dass die beiden sich endlich aussprachen. Damien hatte es Russell, Gabrielles Vater, schon vor einiger Zeit gesagt, als dieser sich bei ihm beklagt hatte, dass er seine Tochter vermisste. Vielleicht hatte Russell da bereits geahnt, was ihm passieren würde.
„Vergiss nicht, Gabrielle, dass du damals von zu Hause weggegangen bist“, gab Damien zu bedenken. „Das hat deinen Vater sehr gekränkt.“
„Sein Verhalten hat mich auch sehr gekränkt.“
Ihre Bemerkung machte Damien betroffen. „Was hat er getan?“, fragte er leise.
Sie starrte aus dem Fenster. „Das ist jetzt nicht mehr wichtig.“
„Das glaube ich aber doch, sonst hättest du es nicht erwähnt.“
Gabrielle wandte sich wieder zu ihm um. „Was geschehen ist, ist geschehen. Niemand kann die Vergangenheit ändern. Ich will es mal so sagen: Seit ich vor fünf Jahren von zu Hause fortgegangen bin, habe ich nicht mehr zurückgeblickt.“
Zweifelnd hob er die rechte Braue. „Niemals? Das kann ich mir gar nicht vorstellen.“
Aber Gabrielle zuckte nur die Schultern und lehnte sich zurück. „Das ist dein Problem, Damien, nicht meins.“
„Du bist auch von mir so einfach fortgegangen“, warf er ihr vor.
Trotzig reckte sie das Kinn. „Du hast es doch verwunden, nicht wahr?“
„Dein Brief war ja eindeutig“, antwortete er gekränkt.
„Ich bin froh, dass du es so einfach akzeptieren konntest“, bemerkte sie mit einem Anflug von Sarkasmus.
Sein Blick verfinsterte sich. „Du schriebst, dass du unsere Affäre beenden wolltest“, erinnerte er sie. „Und du hast mich ausdrücklich gebeten, nicht zu versuchen, dich umzustimmen.“
„Damit war die Sache für dich erledigt. Du warst froh, dass du nichts mehr unternehmen musstest, nicht wahr?“
„Willst du etwa sagen, dass du es nicht so gemeint hast?“, fragte er sie empört.
Nervös senkte sie den Blick, unsicher, was sie auf diese Frage erwidern sollte. Aber dann stieß sie einen tiefen Seufzer aus. „Nein, nein, es stimmte schon. Es war aus zwischen uns.“
Während er sie aufmerksam ansah, fühlte er wieder diesen Schmerz in seiner Brust, weil er sie verloren hatte. Weder damals noch heute war es aus zwischen ihnen. Einige Minuten zuvor, als er sie wiedergesehen hatte, hatte er es klar erkannt. Gabrielle war ihm wie eine himmlische Erscheinung vorgekommen, als sie aus dem Aufzug gestiegen und auf ihn zugekommen war.
„Nein, ich denke nicht, dass es aus war zwischen uns“, erklärte er sehr bestimmt.
Gabrielle verspannte sich. „Tatsächlich? Aber damals hast du das offensichtlich nicht so gesehen.“
„Das mag stimmen. Es gab auch so viele andere Sachen, um die wir uns kümmern mussten.“
„Ja, wir hatten beide eine Menge zu tun und wollten vorankommen in unserem Leben.“
„Und dadurch hatte ich leider den Blick für das Wichtigste verloren.“ Damien machte eine Pause und fügte hinzu: „Aber die Situation hat sich geändert.“
Sie wusste nicht, was er damit meinte, und fragte ihn verwundert: „Wieso geändert?“
Er hatte insgeheim einen Entschluss gefasst. Er wollte Gabrielle jetzt, da er sie wiedergesehen hatte, endgültig vergessen. Sie sollte ein für alle Mal aus seinen Träumen verschwinden. Und das wollte er auf möglichst angenehme Art erreichen.
„Es ist Zeit, dass du heimkommst, Gabrielle. Dein Vater braucht dich.“ Und ich in
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