Ich habe dir schon immer gehört (German Edition)
Recherchen vorangekommen. Und über diese Arbeit hatte er meistens die Gedanken an Lisa verdrängen können .
Aber immer, wenn er sich eine Minute Pause gönnte, kehrten diese brutal zurück. Gerade eben h atte er sich gefragt, ob die weibliche Rolle in seinem Buch ihr ähnel e oder ob es sich nur um eine n Zufall handle. Aber er kannte sich gut genug , um sich selbst nicht täuschen zu können . Es handelte sich um Lisa , daran bestand gar kein Zweifel, auch wenn er sie auch in eine andere Zeit versetzt hatte. Selbst als mittelalterliches Burgfräulein hatte sie eindeutig ihre Charakterzüge . Sie war spontan und ließ sich nicht unterbuttern, sosehr sie damit ihre r Umwelt auch auf den Geist ging.
Er fragte sich , ob er den Roman so be lassen sollte. Vielleicht würde es ihm eher helfen, wenn er die weibliche Hauptrolle leiden ließe. Etwa in der Art, dass sie mit einem Edelmann verheiratet würde und den Mann , den sie wirklich lieb e nicht bekäme . Noch war in dieser Sache nicht entschieden und dieses Buch war sowieso eine Ausnahme verglichen mit all seinen anderen Büchern . Er hatte zwar einen groben Plan im Kopf , aber dieses Mal machte sich die Geschichte einfach selbstständig . Wenn er am Anfang noch davon ausgegangen war, da s s er alles genau im Griff hatte, stellte sich mittlerweile heraus, dass dem nicht so war. Und das gefiel ihm. Er schrieb einfach, was ihm in den Sinn kam und eins entwi ckelte sich aus dem anderen. Der einzige Einfluss , den er no ch nehmen konnte , war auf den Schluss beschränkt .
Das hatte fast schon etwas P hilosophisches , dachte er traurig lächelnd . Im wirklichen Leben hatte er keinen Einfluss auf den Schluss genommen, aber in seinen Geschichten fiel ihm das weniger schwer. Bedeutete das etwa, dass er nicht fähig war , seine Gefühle auszuleben ? Nein, sicher nicht, beantwortete er seine Frage. Ich lebe sie eben nicht so öffentlich , wie Lisa das tut, was aber nicht heißt, ich bin dazu nicht fähig , beruhigte er sich.
26. Kapitel
Lisa hatte die letz t en Wochen wie in einem Rausch erlebt. Die Zeit war mit Anproben für das Hochzeitskleid und der ganzen Organisation draufgegangen. Ihre Mutter hatte zwar die ganze Angelegenheit in die Hand genommen, das hatte aber nicht geheißen, dass es für Lisa nicht noch jede Menge zu entscheiden gab. Die Farbe der Blumen, die Hochzeitstorte und natürlich hatten Josh und sie sich auf das Ziel der Hochzeitsreise einigen müssen .
Jetzt, dre i Tage vor dem großen Ereignis , kam Lisa sich vor, als ob sie durch die Mangel gedreht worden war. Was ein Glück , dass an diesem Tag Sabrina eintreffen würde , dachte sie . Das versprach zumindest etwas Ablenkung vor dem aufregen d sten Ereignis ihres Lebens.
Müde ging sie in ihr Ankleidezimmer und sah noch einmal nach ihrem Hochzeitskleid , das ordentlich verpackt auf seinen Einsatz wartete. Was würde Mick wohl zu der ganzen Sache sagen, fragte sie sich und musste schmunzeln. Sicher hätte er etwas gegen eine große Hochzeit . Er hätte sie einfach geschnappt und wäre mit ihr durchgebrannt , um irgendwo heimlich zu heiraten. W ahrscheinlich auch noch in L as Vegas, schoss es ihr durch den Kopf. Wohlmöglich hätte sie dann eine witzige Verkleidung getragen , um nicht erkannt zu werden. Tja , und dann hätten sie es ihren Eltern mitgeteilt und sich lachend darüber hinweggesetzt, dass diese Hochzeit völlig unmöglich war.
Aber es war eben nicht Mick , den sie heiraten würde . Und außerdem war sie sich auch nicht mehr so sicher , ob die Gefühle , die sie Mick gegenüber zu empfi nd en geglaubt hatte vielleicht nicht einfach ihrer blühenden Fantasie entsprungen waren. Und er hatte ja immerhin oft genug die Gelegenheit gehabt, ihr seine Gefühle zu gestehen. Und das hatte er nicht getan. Also musste sie davon ausgehen, dass er nicht in sie verliebt war, basta.
Dennoch fragte sie sich, wo er wohl im Moment war und wie er die Nachricht von ihrer bevorstehenden Hochzeit aufgenommen hatte. Sicher hatte er sich über ihren Entschluss gewundert, mutmaßte sie. Immerhin hatte sie ihm immer wieder gesagt, dass sie nichts von festen Bindungen ha lt e .
Das war eigentlich bisher auch so gewesen, abe r seit sie Josh getroffen hatte, hatte sie ihre Meinung geändert . Er war ein Mann , mit dem sie auf der sicheren Seite war. Es würde niemals zu Meinungsverschiedenheiten
Weitere Kostenlose Bücher