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Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Titel: Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Hetmann
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dazu.«
    In den nächsten Tagen taucht Ernesto wieder einmal in der Leprastation auf. Er ist von den Plänen des Freundes begeistert. »Sehr gut«, sagt er, »nur raus aus dem Tollhaus! Ich bin noch nie in Patagonien gewesen... Dann Chile! Von dort nach Bolivien, Peru. Alberto, wir müssen unbedingt nach Machu Picchu ... und zum Amazonas. Wenn ich darüber nachdenke, was wir alles noch nicht gesehen haben. Ja, das werden wir machen!«
    Um die Zeit, da dieses Gespräch stattfindet, sind die Peróns auf dem Höhepunkt ihrer Macht. Im Juli hat Evita ihre Nominierung als Vizepräsidentin Argentiniens zunächst akzeptiert.
    Im gleichen Monat stimmt der argentinische Kongress einem Gesetz zu, durch welches die Territorien La Pampa und Chaco in Provinzen umgewandelt werden, die den Namen Eva Perón und Presidente Perón erhalten.
    Ende August tauchen in allen größeren Städten Argentiniens Plakate auf, mit denen die in der peronistischen Gewerkschaft zusammengeschlossenen Arbeiter Perón und Eva auffordern, als Präsident und Vizepräsidentin zu kandidieren. Gleichzeitig aber sickern die ersten Gerüchte durch, dass Eva an einer unheilbaren Krankheit leide.
    »Du wirst sehen«, spottet Ernesto im Gespräch mit Alberto, »wir werden noch das Wunder erleben, dass sie stigmatisiert, um an der Macht zu bleiben.«
    Am 31. August aber lehnt Evita es in einer Rundfunkansprache ab, für das Amt der Vizepräsidentin zu kandidieren. Sie erklärt: »Ich entziehe mich nicht der Pflicht, aber ich verweigere mich dieser Ehrung. Alles, was ich mir wünsche, ist, dass die Geschichte einst überliefern wird, es hat an der Seite von General Perón eine Frau gegeben, die ihm die Hoffnungen und die Not des Volkes nahe brachte, und diese Frau hieß Evita.« Sofort schlägt die peronistische Gewerkschaft vor, den 31. August in Zukunft als »Tag des Widerrufs« zu feiern.
    Am 28. September 1951 nimmt General Benjamin Menendéz die immer grotesker werdenden Ausbrüche von Cäsarenwahnsinn zum Anlass und putscht gegen das Regime.
    Obwohl Eva tatsächlich schwer krank ist, hält sie eine melodramatische Rundfunkansprache und ruft die Massen zur Loyalität auf. Der Putsch scheitert. Noch einmal kommt das Regime Perón über die Runden.
    Ernesto und Alberto sind mit dem Motorrad unterwegs. Ihr vagabundieren durch den südamerikanischen Kontinent hat begonnen …

    ... sinnlos, auf die Straße zu gehen

Die Armee marschiert
    24. September 1967. Truppenparade in Santa Cruz, Bolivien. Anlass ist der Gedenktag an eine Schlacht im Krieg der Nationalen Befreiung, jenes Krieges, in dem im 19. Jahrhundert mit einer Kette von Aufständen und Revolten das Land seine nationale Unabhängigkeit von der spanischen Kolonialmacht erkämpfte.
    Die Sechserreihen der Abteilungen lösten sich auf. Die Soldaten marschierten nun im Gänsemarsch. Die Vertreter der Behörden und die Generäle, die auf der Festtribüne saßen, applaudierten, als die Truppen an der Fahne vorbeizogen. Die jungen Rekruten warfen den Kopf in den Nacken und drückten die Brust heraus.
    Die Zuschauer erhielten einen Eindruck von der Feuerkraft der einzelnen Gruppen. Sie sahen die mattglänzenden FAL- und SIG-Gewehre, die aus Argentinien und aus der Schweiz stammten. Auf der Feldausrüstung wie auf den Tarnanzügen der sogenannten Ranger waren die Etikette der US-Army zu erkennen.
    Die Kampfhandlungen zwischen der bolivianischen Armee und der Guerillagruppe unter Führung von Ernesto Guevara dauerten zu diesem Zeitpunkt, Ende September, schon über sechs Monate an.
    Im März 1967 hatte die Regierung durch zwei Überläufer, die sich bei der Polizei in Camiri stellten, zum ersten Mal Kenntnis über die Existenz von Guerilleros in den Vorbergen der Zentralkordillere im Department Santa Cruz erhalten. Der Armee war es dann zwar gelungen, die Guerillas aus ihrem Ausbildungs- und Basislager bei Ñancahuazú zu vertreiben, ihre im Kampf gegen Partisanen ungeübten Truppen hatten aber bei diesen Gefechten beträchtliche Verluste hinnehmen müssen.
    Im Laufe des Monats April waren über 2.000 Mann gegen die Guerillas aufgeboten worden, ohne dass die Regierung Herr der Lage wurde.
    Die Guerillas konnten ausweichen und bei Überfällen auf unzureichend geschützte kleinere Ortschaften mehrmals gewisse Erfolge erzielen.
    Die Generäle räumten in Verlautbarungen gegenüber der Presse nun ein, dass sich die Kämpfe doch noch über mehrere Monate hinziehen könnten, nachdem sie zunächst von einem raschen Sieg

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