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Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition)

Titel: Ich habe sieben Leben: Die Geschichte des Ernesto Guevara, genannt Che (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Hetmann
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gesprochen hatten.
    Im Juni wurde die Situation für die bolivianische Regierung sogar recht kritisch. Es kam zu Unruhen in den weiter nördlich gelegenen Bergbaugebieten von Catavi und Siglo XX. Nach Zusammenstößen zwischen Arbeitern aus den Zinnminen und Militär brach ein Streik aus. In La Paz und anderen größeren Städten demonstrierten Lehrer und Studenten gegen das Militärregime. Präsident Barrientos verhängte über das ganze Land den Ausnahmezustand.
    Ein direkter Zusammenhang zwischen der Guerillabewegung und den Unruhen im Bergbaugebiet bestand allerdings nicht. Auch war keine Verständigung über gemeinsame Aktionen zwischen den Führern der Streikbewegung und den Guerilleros möglich. Aber die Armee musste ihre Elitetruppen aus dem Gebiet der Guerilla abziehen und sie gegen die rebellierenden Arbeiter einsetzen.
    Am 30. Juni 1967 brach der Streik zusammen. Ohne ihre Lohnforderung durchsetzen zu können, kehrten die Bergleute von Catavi und Siglo XX an ihre Arbeitsplätze zurück. Etwa um die gleiche Zeit ging bei Ches Guerilla-Gruppe das Tonbandgerät verloren, das für die Dechiffrierung von Botschaften aus Kuba unerlässlich war. Die Verbindung zwischen dem Haupttrupp und der Nachhut riss ab und konnte nicht mehr hergestellt werden.
    Die Regierung schickte weitere Eliteeinheiten der Armee zur Verstärkung der die Guerillas verfolgenden Truppen in das entlegene und unübersichtliche Gebiet im Südosten des Landes, wo es nun gelang, die Nachhut Guevaras in eine Falle zu locken und zu vernichten.
    Der Haupttrupp aber, bei dem sich Che befand, konnte sich, trotz zunehmender Verluste und wachsender Schwierigkeiten, noch immer einer Einkreisung auf engerem Raum entziehen und vereinzelte Überraschungsangriffe auf kleinere Ortschaften wagen.
    Gleich nach Bekanntwerden der ersten Nachrichten über die Guerillas war auf einer Stabsbesprechung hoher Offiziere der bolivianischen Armee in Cochabamba erwogen worden, ob man die USA um die Entsendung von Truppen ersuchen solle.
    Oberst Zenteno Anaya, der Leiter der Offiziersschule, hatte sich damals entschieden gegen diesen Plan ausgesprochen und war mit seiner Meinung durchgedrungen. Man fürchtete, eine direkte Intervention der USA werde in der Weltöffentlichkeit zu großes Aufsehen erregen. Die Parallelen zu den Ereignissen in Guatemala, in der Dominikanischen Republik und in Vietnam waren naheliegend.
    Statt dessen wurde in Konferenzen mit General Robert Porter, dem Kommandeur des sogenannten US-Southern Command, und anderen Offizieren des amerikanischen Heeres, die in diesen Wochen nach La Paz kamen und auch andere bolivianische Garnisonen inspizierten, vereinbart, dass die USA ihre Lieferungen von modernen Waffen und Kriegsmaterial an Bolivien verstärken und sich durch die Entsendung von Militärberatern und CIA-Agenten insgeheim am Kampf gegen die Guerillas beteiligen würden.
    In den folgenden Monaten richteten Major Ralph Shelton, der aus Nashville in Tennessee stammte, und sein Adjutant Hauptmann Leroy Mitchell, der eben aus Vietnam zurückgekehrt war, in der aufgegebenen Zuckermühle bei La Esperanza (die Hoffnung), 45 Meilen nördlich von Santa Cruz, ein Trainingszentrum für Anti-Guerillakämpfer ein. Insgesamt kamen etwa 50 Offiziere und Unteroffiziere aus den USA nach Bolivien. Sie stellten mit einheimischen Rekruten das sogenannte Ranger-Bataillon auf und unterrichteten diese Spezialeinheit in jenen Unterdrückungstaktiken, die die US-Armee zuvor in Vietnam, Laos und in der Dominikanischen Republik erprobt hatte.
    Bei der Militärparade am 24. September 1967 sah man die Rangers zum ersten Mal in der Öffentlichkeit.
    Am Mittag des 25. September erhielten die Offiziere den Befehl, das Härtetraining abzubrechen. Eine neue Phase begann. Die Soldaten wurden auf schwere Alligatoren-Lastwagen verladen und zum Rio Grande gefahren. El Fuerte, Estanque, Pujro und Abra del Picacho waren die Ortsnamen, die in den Marschbefehlen auftauchten. Es wurde der 4. Oktober, ehe die Kompanie C in der kleinen Ortschaft Higuera eintraf.
    Sie befand sich hier im Zentrum jenes Gebiets, in dem sich die Ausweichbewegungen der Guerillas in den letzten Tagen abgespielt hatten.
    Schon zuvor waren andere, zahlenmäßig starke Verbände der Armee im weiteren Umkreis zusammengezogen worden. Sie sicherten den Rand des Kessels, in den sich nun die Rangerkompanien wie scharf geschliffene Stacheln hineinbohrten ...

Positionen
    Im Südosten Boliviens verlaufen von den Höhen um

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