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Ich knall euch ab!

Ich knall euch ab!

Titel: Ich knall euch ab! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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neue Situation einzustellen; er solle sich ruhig Zeit lassen und sich keine allzu großen Sorgen machen. Ich weiß noch, wie er mich da angesehen hat. Als ob ich ihn bei etwas Verbotenem ertappt hätte. Möglich, dass er nur mühsam die Tränen zurückgehalten hat.
    Julia Reingold, Lehrerin
von Brendan an der Mittelschule Middletown
    In den ersten drei Wochen hat dieser süße neue Typ kein Wort gesagt, aber als er dann einmal zu reden anfing, war er kaum noch zu bremsen. Zuerst hat er nur davon geredet, wie groß die Schule sei und wie sehr seine Freunde und die alte Schule ihm fehlen würden. Mir hat das nichts ausgemacht, schließlich hatte ich das Gefühl, ich sei so ziemlich die Einzige, mit der er reden konnte, und ehrlich gesagt ging es mir ja auch nicht viel anders als ihm. Aber nach einer Weile wiederholte er sich nur noch, und das habe ich ihm auch gesagt. Da war er plötzlich wie ausgewechselt. Danach hat er nie mehr von seinen alten Freunden und der alten Schule gesprochen.
    Emily Kirsch

Ich habe versucht, mich daran zu erinnern, wie es in der Achten war. Überall hatten sich Cliquen gebildet. Und Brendan und ich, wir haben uns gedacht: »Das ist schon okay so, wir sind ja auch neu hier. Die müssen uns erst mal kennen lernen.« Aber das hat auch nichts gebracht. Sie haben uns kennen gelernt und nichts hat sich geändert. Im Gegenteil, das ganze Getue mit dem Sport, mit den Cheerleadern, mit den Designerklamotten, das wurde nur noch schlimmer. Diese Leute waren wie die Sonne, und wir anderen waren kleine Planeten in der Umlaufbahn, weit weg. Ich glaube, nach einer Weile hatten viele von uns die Lust verloren, da noch mal dazuzugehören. Wir wollten nur noch in Ruhe gelassen werden.
    Emily Kirsch
    In der Achten hat sich in der Schule viel verändert. Jedenfalls für die Jungen bei uns in der Football-Mannschaft. Vielleicht weil wir wussten, dass wir nächstes Jahr auf die Highschool gehen würden. Oder weil einige von uns auf einmal ziemlich gewachsen sind. Manchmal ist Bosco, der Trainer von der Highschool vorbeigekommen und hat uns zugesehen. Als ob er uns schon fürs nächste Jahr beobachten wollte. Da sind wir uns ganz schön wichtig vorgekommen. Plötzlich wurde uns bewusst, dass wir bald in eine größere Welt eintreten würden. Sicher, das war bloß eine Highschool. Aber für einen aus der Achten war das eine große Sache.
    Dustin Williams
    Ich glaube, so richtig Freunde sind Brendan und Gary erst in der Mitte der Achten geworden. Aber dann waren sie unzertrennlich. Wenn ich mit ihnen zusammen war, war ich bloß so eine Art Anhängsel. Sie hatten nichts dagegen, aber es war ganz klar, dass ich für sie ein Freund auf Zeit war, dem sie nur das gezeigt haben, was sie ihm zeigen wollten.
    Ryan Clancy

Ich hätte mich auch ganz still aus dem Staub machen können, aber das wäre ja noch sinnloser gewesen. Wenn ich so gehe und bei meinem Abgang die Leute mitnehme, die mir das Leben zur Hölle gemacht haben, dann kommt vielleicht eine Botschaft rüber. Vielleicht ändert sich dann etwas, und irgendwo wird irgendein anderer Junge, der so unglücklich ist wie ich, besser behandelt und findet vielleicht einen Grund weiterzuleben.

Ich dachte, ich hätte Gary besser gekannt. Wir waren immer- hin fast zwei Jahre zusammen, mit Unterbrechungen. Aber ich habe ihn nicht gekannt. Jedenfalls nicht richtig. Ich wusste, dass er zu Brendan eine ganz besondere Beziehung hatte. Manchmal kam es mir fast so vor, als ob sie eine eigene Sprache hätten. Als ob jeder vom anderen gewusst hätte, was er gerade denkt. Aber jetzt ist mir klar, dass er ziemlich viele Geheimnisse hatte. Nicht nur vor mir, sondern auch vor allen anderen, nur vor Brendan hatte er keine.
    Allison Findley
    Bis Gary bei uns auftauchte, war ich, glaube ich, Brendans beste Freundin. Ich kann nicht behaupten, dass es mir sehr Leid getan hat, als sich das änderte. Inzwischen hatte ich ein paar andere Mädchen kennen gelernt, die auch solche – Zitat –»Außenseiter« waren wie ich; und mit denen habe ich versucht, trotz dieser blöden Cliquenwirtschaft in der Schule ein halbwegs normales Leben zu führen. Ich weiß nicht warum, aber Brendan hat sich immer über diese Cliquen aufgeregt. Der war richtig fixiert darauf. Konnte kaum mal von was anderem reden. Ich habe versucht davon wegzukommen. Aber er hat sich dauernd in allen Einzelheiten damit beschäftigt.
    Emily Kirsch
    Einmal sind Gary und ich in das Auto meiner Mutter gestiegen. Es stand in der

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