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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Jack-Spade-Leinenrucksack.
    Cocktailstunde!
    Blair ignorierte die Dose und
griff nach dem Flachmann. »Ich weiß gar nicht, warum du so gestresst bist«,
versuchte Nate, sie zu beruhigen. »Du bist doch Jahrgangsbeste.« Er selbst
dachte mit gemischten Gefühlen an die Zukunft. Er hatte sich insgesamt an vier
Universitäten beworben und hoffte natürlich, wenigstens von einer genommen zu
werden. Andererseits war er sich ziemlich sicher, dass er überall seinen Spaß
haben würde.
    Blair trank noch einen Schluck,
bevor sie den Flachmann zurückgab. »Hallo? Vielleicht hast du vergessen, dass
ich meine beiden Auswahlgespräche komplett in den Sand gesetzt hab?«
    Nate hatte von ihrem kleinen
Nervenzusammenbruch beim ersten Gespräch in Yale gehört und von dem Kuss, mit
dem sie sich von dem Dozenten verabschiedet hatte. Er wusste auch von dem
kurzen Flirt im Hotelzimmer des Yale-Ehemaligen, der das zweite Gespräch mit
ihr geführt hatte. In gewisser Weise war beide Male er schuld an dem Fiasko.
Wenn sie getrennt waren, verlor Blair jedes Mal die Nerven.
    Er griff nach ihrer Hand und
drehte den Rubin an ihrem Ring nach vorne. »Entspann dich. Das wird schon
klappen«, tröstete er sie. »Ich versprech's dir.«
    »Okay.« Blair nickte, obwohl
sie genau wusste, dass sie sich erst dann entspannen würde, wenn die
schriftliche Zusage von Yale in einem eigens bei Tiffany angefertigten
Silberrahmen über ihrem Bett hing. Sie würde die neue Raves-CD auflegen, die
sie immer total scharf machte, obwohl sie eher laut und nervig war, sich aufs
Bett legen und den Brief immer und immer wieder lesen, während sich Nate gierig
über ihren nackten Körper hermachte...
    »Gut.« Nate beugte sich zu ihr
hinüber und unterbrach ihre kleine, nicht ganz jugendfreie Fantasie mit einem
ausgedehnten Kuss.
    Blair stöhnte in sich hinein.
Ach, könnte sie sich doch nur jetzt und hier auf dieser versifften Holzbank im
Central Park von ihm entjungfern lassen! Aber nein, sie musste warten, bis sie
Nachricht von Yale hatte. Sie hatte es sich geschworen. Das war der Deal.

 
    nur
eines fehlt s noch
    Am anderen Ende der Allee
bummelte Serena van der Woodsen vor sich hin und schleckte gedankenverloren ein
Eis am Stiel, als sie in der Ferne plötzlich die beiden Menschen entdeckte,
die ihr auf der Welt am meisten bedeuteten. Sie saßen innig knutschend auf
einer Parkbank und sahen aus wie eine Lebendwerbung für wahre Liebe. Serena
seufzte und ging langsamer, während sie mit der Zungenspitze herabsickernde
Milcheistropfen auffing. Ach, wenn wahre Liebe doch nur käuflich wäre.
    Nicht dass es nicht
zigzillionen Jungs gab, die alle wahnsinnig in sie verliebt waren und mit denen
sie sich bestens vergnügen konnte. Da war zum Beispiel der Franzose Nicholas,
der ihr in den letzten Sommerferien mit seinem kleinen orangen Fiat quer durch
Europa hinterhergebraust war. Oder Guy, der junge englische Lord, der sie
überreden wollte, auf Barbados ein neues Leben mit ihm anzufangen. Conrad aus
ihrem ehemaligen Internat in New Hampshire, mit dem sie oft Zigarren rauchend
die Nacht durchgemacht hatte. Dan Humphrey, der morbide Jungdichter, der
verzweifelt nach einer Metapher gesucht hatte, die ihr gerecht wurde. Flow, der
Rockstar, der sie penetrant verfolgt hatte - wobei es ihr nicht wirklich viel
ausgemacht hatte, einen derartig berühmten und so blendend aussehenden
Verfolger zu haben. Nate Archibald, an den sie ihre Unschuld verloren hatte und
den sie immer lieben würde - wenn auch nur als guten Freund.
    Und das war bloß die engere
Auswahl.
    Aber die wahre Liebe, die Art
von Liebe, die Blair und Nate verband, die hatte sie nie kennen gelernt.
    Serena warf das restliche Eis
in einen Mülleimer und ging schneller. Ihre pinkfarbenen Frottee-Flipflops von
Mella schnalzten auf dem Pflaster, ihre langen fahlblonden Haare wehten hinter
ihr her und ihr kurzer brauner Schuluniformrock wippte um ihre sagenhaft langen
Beine. Als sie näher kam, drückten die Jungs, die auf ihren Skateboards die
Allee entlangbretterten und am Bethesda- Springbrunnen herumtobten, auf ihre
innere Pause-Taste und starrten mit großen Augen. Serena, Serena, Serena - sie
verkörperte alles, was sie sich je gewünscht hatten.
    Nicht dass sie den Mut
aufgebracht hätten, auch nur »Hi« zu ihr zu sagen.
    »Warum nehmt ihr euch nicht ein
Zimmer im Mandarin? Das ist hier ganz in der Nähe«, spottete Serena, als sie
das verliebte Paar auf der Bank erreicht hatte.
    Nate und Blair sahen

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