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Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist

Titel: Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage: Ich mag dich immer noch, wie du bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Gungui
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unser Bild über das Kopfende des Betts gehängt.
    Ich beuge mich zur Seite, damit die Webcam die Wand hinter mir aufnehmen kann.
    »Du hast unser Bild aufgehängt!«
    »Unser Bild« ist in Wirklichkeit ein Poster von einem Gemälde des Impressionisten Paul Signac mit dem Titel Au temps de l’harmonie und zeigt eine Wiese am Ufer eines Sees, mit Männern, Frauen und Kindern darauf. Einige essen, andere tanzen, jemand arbeitet auf den Feldern und ein paar Leute baden im See. Im Hintergrund sieht man noch einen Bauernkarren und ein großes Boot mit geblähten Segeln.
    »So denke ich immer an dich.«
    »Gut so, los, lass mich den Rest der Wohnung sehen.«
    Genau in dem Augenblick spüre ich unter mir das mittlerweile unverwechselbare Beben des Fußbodens, das den Beginn des Konzerts ankündigt.
    »Luca, was ist das für ein Lärm?«
    »Ach, das … nun ja … das … ist Musik.«
    »Dann stell sie leiser.«
    »Nein, nein, das geht nicht so einfach«, sage ich, um Zeit zu gewinnen, »vergiss es doch einfach.«
    »Luca, ich versteh nichts!«
    »Das liegt am WLAN, ich habe mich bei dem Typen unter mir eingehackt.«
    Alice starrt mich durch die Webcam an, mit diesem Blick, den sie immer draufhat, wenn sie merkt, dass ich ihr etwas verschweige.
    »Na schön, unter meiner Wohnung ist der Probenraum einer Band.«
    Resigniert erzähle ich ihr die ganze Wahrheit. Die Wohnung ist ein Saustall. Die Küche habe ich noch nicht vom verkrusteten Schmutz befreien können. Aus dem Abfluss der Dusche strömen die Kakerlaken wie Fahrgäste aus einer U-Bahn zur Rushhour. Die Gemeinschaftsanlagen des Wohnblocks (Treppenhäuser und Gänge) sind eine Parallelwelt: überall Menschen, die quatschen, rauchen, essen, der reinste Wahnsinn. Und dann zu guter Letzt noch der Probenraum unter meiner Wohnung.
    Jetzt fehlt nur noch ein Nachbar, der so wild vögelt, dass das Kopfende seines Bettes rhythmisch gegen die Wand meines Schlafzimmers knallt, aber ich bin mir sicher, das ist bloß eine Frage der Zeit.
    »Da kannst du nicht bleiben!«, ruft Alice, sie ist lauter geworden, um die Musik zu übertönen. »Du musst dir eine andere Unterkunft suchen!«
    »Ja, ja, das werde ich auch, ich hab schließlich nur für die erste Woche bezahlt. Aber gut, Ali, ich bin doch nicht wichtig, sagst du mir jetzt endlich, was bei dir los ist?«
    »Mein Vater hat seine Arbeit verloren, wir stecken in Schwierigkeiten.«
    »Was? So ein Mist … Und was nun?«
    Zum Glück verstummt die Musik.
    »Und nun – ich weiß nicht …«, seufzt Alice. »Keine Ahnung, was wird.«
    »Das tut mir leid, Ali … Ausgerechnet jetzt. Ich komme zurück, wenn du willst, dann komm ich!«
    »Aber nein, das würde nichts ändern … Außerdem habe ich beschlossen … Ich such mir einen Job.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Na ja, gut, wir stehen noch nicht auf der Straße, aber ich möchte meiner Familie nicht zur Last fallen.«
    »Und wie willst du das mit der Schule hinkriegen?«
    »Ich suche mir doch keine Ganztagsstelle, sondern irgendwas am Wochenende.«
    »Okay, hast du schon eine Idee?«
    Alice antwortet nicht sofort. Sie lässt ein paar Sekunden verstreichen.
    »Eigentlich schon. Aber, ich weiß nicht …«
    »Was soll das jetzt heißen?«
    »Luca, du hast doch einen Sommer lang bei deinem Vater gearbeitet. Daher hab ich gedacht …«
    »Nein, Ali, bitte nicht bei meinem Vater.«
    Die Worte entschlüpfen mir, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Eigentlich hat sie ja recht, das wäre eine vernünftige Lösung. Einen Wochenendjob als Kellnerin könnte mein Vater ihr beschaffen … Aber mir schwirren immer noch seine Worte durch den Kopf: »Mach doch, was du willst, ich will nichts mehr davon hören.«
    Seit dem Tag haben wir nicht mehr miteinander gesprochen.
    Ich bin so in diese Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekomme, dass Alice nur stumm in den Monitor starrt. Sie wirkt bestürzt. Wie sollte sie das auch nicht sein?
    »Ali, ich weiß nicht, aber wenn du willst …«, sage ich, doch ich kann den Satz nicht zu Ende bringen.
    »Ist schon gut, Luca. Ich dachte nur … Entschuldige, du hast ja recht.«
    In dem Augenblick übertönt ein Schlagzeugwirbel Alices Stimme. Jetzt höre ich gar nichts mehr. Ich nehme das Notebook und halte es etwas weiter weg.
    »Ali, ich versteh dich nicht, was hast du gesagt?«
    »Ach, nichts … Kein Problem … Aber …«
    »Ich versteh gar nichts …«
    Alice sieht mich verzagt durch die Webcam an, dann winkt sie mir zum

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