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Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
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schweißnass auf dem Rücken, japst nach Luft und hat sonst nicht mehr viel zu sagen, was soll Mann da noch fragen? Sondern uns interessiert vielmehr: die Dialektik des Sex.
     
    1. Tarzan schläft nach dem Sex
    Logo. Er hat soeben viel von sich gegeben, genug, um ein neues Leben zu schaffen, gar einen Prinzen gezeugt, vielleicht eine ganze Dynastie gegründet. Zumindest aber einen prima Tarzan-Junior. Da sollte ein Viertelstündchen Schlaf an der Seite der Geliebten schon mal drin sein. Vor allem, wenn die Beute-Woche anstrengend war, mit viel Lianen schwingen, kämpfen, hungern, dürsten, Liebe, Hoffnung, Frust, Glück. Langeweile, Hektik … Jane bekommt von all dem wenig mit, wenn sie im Baumhaus sitzt. Aber Mann hat es einfach nicht leicht, wenn „König des Dschungels“ als Beruf auf der Visitenkarte steht. Und immerhin macht das Jane ja schließlich zur Königin.
     
    2. Tarzan springt nach dem Sex sofort auf und will Bäume ausreißen.
    Vordergründig scheint sich dieser Leitsatz mit dem ersten nicht vereinen zu lassen. Weit gefehlt. Das Nach-dem-Sex-Aufspringen liegt in Tarzans Genen so fest verankert wie sonst kaum etwas – okay, essen ist auch ziemlich fundamental, schlafen auch –, doch das Tarzan nach dem Akt unmöglich ruhig auf den Fellen lümmeln konnte, ist verständlich, wenn du dir seine Geschichte genau ansiehst: Tarzan war einer der wenigen, um nicht zu sagen: der einzige Mensch in einer ganzen Horde Affen. Schnell wurden ihm zwei Dinge deutlich. Kaum eine Äffin wollte wirklich mit ihm Sex, außerdem hätte sich Tarzan dann an Äffinnen vergriffen, das wollte er ja nun auch wieder nicht. Das wiederum bedeutet, dass Tarzan sexmäßig ausgesprochen ausgehungert war, als er Jane traf. Zumal es die Affen untereinander ja recht bunt, häufig und öffentlich trieben. Das war auch schon irgendwie animierend für Tarzan. Und öffentlichen Sex haben sie den Menschen voraus, das können sie, die Affen. Naja, dafür können wir ein besseres Fernsehprogramm machen.
    Tarzan musste also irgendwie immer zugucken, durfte selbst aber nicht ran. So sammelte sich das Verlangen und staute sich, bis er es irgendwann loswerden konnte. Zumal ja auch der Fortbestand seiner Rasse nur von ihm abhing. Zugegeben, eine Fehleinschätzung. Aber woher hätte der einsame Tarzan das wissen sollen? Und vor allem, warum hätte es ihn interessieren sollen? Verhalf ihm dieser Irrtum dann doch noch zu reichlich Sex und den heute Verirrten zu einem vernünftigen Vorbild. Deshalb muss Tarzan bis heute sofort nach dem Sex weiter Beute machen, Häuser bauen, weitere Janes suchen, kurz alles tun, um möglichst schnell wieder den Zustand zu erreichen, der Sex möglich macht. Nämlich vernünftiges Schlafzimmer, volle Vorratskammer, prima Jane. Denkt daran: Monogamie ist ein kultureller Begriff, kein biologischer.
     

 
Pflanz. Dich. Fort!
    Tarzan wurde von der doppelten Macht des Y-Chromosoms getrieben, von Bett zu Bett zu springen. „Pflanz dich fort“, dieser Auftrag spukte fortwährend in seinem Hirn umher. Hinzu kam der Gedanke: „Es gibt nur Jane.“ Wenn also eine weitere potenzielle Mutter Tarzans Kinder auftauchte, musste er zwangsläufig Interesse an ihr haben. Auch wenn er so gerne monogam und neben Jane liegen geblieben wäre, die, bereits erschöpft vom Liebesspiel, selig schnurrte und sich von Herzen bemühte, ihrem Tarzan eine gute Partnerin zu sein, liebevoll, anschmiegsam und geduldig, kaum eifersüchtig und wenig bevormundend …
    Jane sah das selbstverständlich anders. Sozialisiert im fernen England, viktorianisch-spießig freute sie sich zwar auf einen wilden Mann im Lederslip. Konnte aber nicht akzeptieren, dass er eben genauso war, wie er war. Das ist den Frauen geblieben: Vor Wonne und Lust den Slip zerreißen (lassen): „JAAAAaaaaaa!“ – Aber: „Nur am Samstagabend nach der Party, wenn ich den alten Baumwollslip anhabe, den ich eh wegtun wollte. Außerdem sollte das Reißen folgendermaßen (es folgt eine kurze Erläuterung) vor sich gehen, sonst könnte ja eine kleine Hautreizung an der linken Hüfte meinen morgigen Sonnentag am Badesee zur Tortur werden lassen. Und brüll mir nicht ins Ohr, sonst kriege ich Tinnitus.“
    Tarzan wollte außerdem – wie seine Vorbilder im Urwald, die Affen – immer und überall, Jane aber nur rund zweimal im Monat. Ja, und Tarzan wusste während der übrigen Tage nicht, wohin mit seiner Potenz. Vor seinen Freunden wollte er ja nun auch nicht als Schlappschwanz

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