Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein

Titel: Ich Tarzan Du Jane Verfuehrung kann so einfach sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Breindl
Vom Netzwerk:
nach zwei herzhaften Tarzan-Lachern einfach wieder Ruhe in den Wipfeln. Was nicht bedeutet, dass sich die Jagdgruppe nicht königlich amüsiert hat.
    Vielleicht müssen Männer einfach mehr Verständnis für Janes Situation aufbringen: Sie saß nun mal im dunklen Baumhaus und wartete auf Tarzan. Ihn, den Beschützer und Ernährer, wusste sie draußen: bedroht von unzähligen Gefahren. Sabor immer irgendwo, Schlangen, fallende Kokosnüsse, gerissene Lianen und Krokodile … Ach! … Und auch sie selbst war ja in ständiger Gefahr: immer im Ungewissen, was da so alles in die Höhe gekrabbelt kam. Pfui Spinne. So saß sie also dort im Kreis der Freundinnen und malte sich all die Gefahren aus: „O Gott, da draußen ist’s so grässlich. Wild.“ Ach Jane.
     

 
Was ein Mann einmal im Leben gesagt haben muss
    „Alles auf die 17!“
    Ja, alles auf eine Zahl zu setzen ist des wahren Mannes Mut! Der Croupier wird dir mit hochgezogener Augenbraue einen kurzen Blick zuwerfen, die Frau in dem tief ausgeschnittenen roten Abendkleid rechts hinten, die noch an dem alten Mann mit dem Geldkoffer hängt, wirft dir bereits erste Blicke zu. Und das Weichei links von dir, das immer nur im Wechsel auf „Rot“ und „Schwarz“ setzt, erstarrt. „Alles auf die 17!“, wiederholst du ruhig und bestimmt, schiebst den Haufen mit den Jetons, und zwar mit allen Jetons, über den Tisch, steckst dir die Zigarre wieder in den Mund wie Klaus Kinski alias Fitzcarraldo, als dieser gerade das Schiff über einen südamerikanischen Berg geschleppt hat, und lächelst entspannt. „Rien ne va plus“, sagt der Croupier mit einem weiteren ehrfürchtigen Blick zu dir. Und du weißt: Jetzt liegt dein Leben in der Hand des Schicksals. Zugegeben, im Urwald gab’s keine Spielcasinos. Aber immer wieder musste Tarzan alles auf eine Zahl setzen – oder besser gesagt, auf eine Liane. Griff er zu, und sie hielt, gut! Leben, quasi die 17. Griff er aber daneben, oder die Liane riss, und er fiel: Tod durch Pranke. Schade.
    Jane wusste diesen Mut zu würdigen. Jedes Mal, wenn Tarzan nach Hause kam (und am besten ein frisches Fell erbeutet hatte, aus dem Jane neue Fummel nähen konnte), freute sie sich und beglückte Tarzan. Kommst du nach Hause und erzählst, dass du alle eure Ersparnisse auf die 17 gesetzt (große Augen, tiefes einatmen!!!!) … und … gewonnen hast (noch größere Augen, ausatmen, sofortiges Beglücken beginnt), wird deine Frau auch weiter auf dich setzen. Hast du aber die falsche Zahl gewählt, hast du eben verloren. Alles. Apropos:
     
    „Ich zahl alles.“
    Hier geht es wieder um einen echten Tarzan-Satz. Stell dir vor: Du sitzt mit deinen Kumpels beim Endspiel in der großen Eckkneipe. Deine Frau gebiert dir gerade einen Sohn und schreibt dir gleich eine SMS, dass er wie dein Vater heißen wird. Dann ist’s angebracht, kurz, knapp, aber laut zu sagen: „Ich zahl alles.“ Dann bist du der Herr, der König des Abends. Zumindest so lange, bis die Rechnung kommt. Dann bist du vielleicht der Bettler, aber das hat sich doch gelohnt, oder? Dieses Gefühl wird nur noch übertroffen, wenn der letzte Elfmeterball weit an Olli vorbeigeht. In das andächtige Schweigen, das in ein anerkennendes „Gut gemacht, Olli, könnte ich nicht besser“ gipfelt, kann jemand anderes sagen: „Ich zahl ab jetzt alles.“
    Weitere mögliche Ich-zahl-alles-Anlässe: Hochzeit, Scheidung, 1860 München schafft’s in die Bundesliga, der Spider kommt durch den TÜV – ohne 100-Euro-Schein am Auspuff, der 18. Flensburger Punkt wird nicht angerechnet, weil der Polizist ein Psychopath war; Schwiegermutter bleibt doch nur eine Nacht.
     
    „Frauen und Kinder zuerst!“
    Dieser gellende Schrei war auf den Auswandererschiffen der unumstößliche Beweis für Edelmut und Übersicht: Schrie das der Kapitän, war er ganz Tarzan und im Moment gewillt, als letzter mit seinem Schiff unterzugehen. Vorher aber wollte er schwächliche und schutzbedürftige Frauen und die Hoffnung in der neuen Welt, also seine Kinderschar, in Sicherheit wissen. Heute weist der Ruf eher daraufhin, dass in wenigen Minuten die Kumpels kommen, die versprochenen wilden Männer-DVDs einfordern, Bierdosen öffnen und Auftaupizza verdrücken. Heute müssen die immer noch irgendwie schwächlichen Frauen und Kinder unbedingt vor diesem Anblick geschützt werden.
     
    „Kaufen Sie 100 Stück.“
    Diesen Satz sauber auszusprechen, kostet heute wirklich Überwindung. Der Hype ist vorbei. Jeder lacht,

Weitere Kostenlose Bücher