Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
zu spielen war der von Doug ähnlich, doch ließ sie Shannons Schoß kalt. Das war für sie eine gute Voraussetzung, um mit klarem Kopf Regie zu führen.
Kurz blickte sie sich zu Doug um. Er hatte am Rand Platz genommen, die Füße auf einen Stuhl gelegt und die Arme vor der nackten Brust verschränkt. Seine Augen waren zu Schlitzen geformt und der Kopf schräg gelegt.
Shannon spürte sofort ein Ziehen in ihrem Schoß und blickte schnell zur Bühne zurück. Sie konnte nicht ausmachen, ob er ihren Blick bemerkt hatte.
Inzwischen war Natalie dazugestoßen und leckte sanft über Bettys Brustwarzen. Das machte Shannon scharf und sie fragte sich, ob sie selber die geeignete Person für diesen Job war, wenn sie jedes Mal mit ihren Schauspielern geil wurde – oder noch schlimmer: geiler wurde, als ihre Schauspieler.
»Au, nicht so grob, du Idiot!«, rief Betty und stieß Jeff, der versuchte, in sie einzudringen, von sich, während sie Natalie leckte. »Außerdem wurde hier nichts von Vögeln gesagt. Shannon!«
»Jeff, bitte warte noch. Du brauchst noch nicht alles aufzufahren. Betty, und für dich gilt: er wird dich noch vögeln!«
»Was? So richtig? Kann man das nicht reinschneiden oder computeranimieren?«
Doug lachte laut auf, um sofort eine Hand hochzuhalten und sich grinsend zu entschuldigen.
Shannon bedachte ihn mit einem strafenden Blick und wandte sich an Betty: »Nein, das geht nicht. Wir werden einen Erotik-Film drehen und …«
»Ja, ich weiß. Aber ich will das mit Jeff nicht machen!«
Shannon seufzte.
»Hey, Mädchen, nun reiß dich mal am Riemen. Hier wird gefickt und gefummelt. Finde dich damit ab!«, ranzte Natalie sie an. »Ich habe auch keine Lust, mir ständig das Gejammer von dir anzuhören, wenn ich gerade richtig in Fahrt bin. Triff endlich deine verdammte Entscheidung!«
»Dann lieber nicht!«, fuhr Betty sie an.
»Betty, nun beruhige dich wieder«, versuchte Shannon es.
»Nein, ich werde es mit Jeff nicht treiben!«
»Na schön. Wie wäre es mit Doug?«
Betty guckte zu ihm. »Schon eher.«
»Hey, was wird denn das? Ein Wunschkonzert?«, fragte Doug.
»Mach du mich nicht auch noch dumm von der Seite an«, raunzte Betty ihn an.
»Okay, jetzt beruhigen sich mal alle wieder. Doug, kommen Sie bitte her.«
Betty hob die Hände abwehrend hoch: »Das ist nicht nötig. Bleib, wo du bist, Astralmann. Tut mir leid, Shannon, ich kann das so nicht. Alle halbe Minute sabbert jemand anderes an mir herum. Ich gehe.«
»Betty, bitte. Wir entscheiden uns für einen Mann, der dann der deine für die Drehzeit wird, okay.«
»Nein, Shannon, ich will nicht. Auch privat lasse ich niemanden mit dem Mund an mich heran. Das ist einfach nicht mein Ding.« Damit schnappte Betty sich ihre Sachen und verließ mit einem Gruß den Casting-Raum.
Shannon sank auf ihren Stuhl und rieb sich über die Augen. Das war schon die zweite Frau, die sie heute im Stich ließ. Wie sollte sie bloß das Projekt zu Ende bringen, wenn ihr sämtliche Schauspieler absprangen?!
Nun musste sie sich für eine der zwei Ersatzfrauen entscheiden. Ob sie Paul, den Produzenten, anrufen und um Rat fragen sollte? Allerdings würde das kein gutes Licht auf ihre Regiefähigkeiten werfen. Also nahm sie erst mal einen Schluck kalten Kaffee.
»Hey, alles okay?«
Sie blickte zu Doug hoch und seufzte: »Ja, schon gut.«
Er hatte sich auf ihre Stuhllehne gestützt und war ihr so nahe, dass sie sein After Shave und seinen männlichen Duft, der seinem Oberkörper entstieg, wahrnehmen konnte. »Ich muss jetzt nur eine Entscheidung treffen. Wenn das so weiter geht, dann stehe ich am Ende ohne Schauspieler da.« Sie schüttelte den Kopf und atmete tief durch, bemerkte, dass ihre Stimme leicht zitterte. Es war seine Nähe. Sie versuchte, ihn so schnell wie möglich auf sicheren Abstand zu bringen. »Aber das soll nicht Ihr Problem sein, Doug.«
Doug richtete sich auf und fragte: »Wieso siezen Sie mich eigentlich die ganze Zeit?«
Verunsichert blickte sie ihn an. »Weil das so üblich ist.«
»Aha! Die anderen werden aber alle geduzt. Ist das denn auch so üblich, dass nur ein Castmitglied gesiezt wird?«
»Oh, das ist mir nicht aufgefallen. Sorry. Ich kann das ja ändern, wenn du darauf bestehst.«
»Okay. Ich bestehe darauf, dass du mich duzt, Shannon.«
Sie stockte und blickte zu ihm hoch. »Ich werde aber nicht geduzt. Das ist nicht üblich.«
»Ach, Shannon, was so üblich ist, oder nicht, ist mir eigentlich ziemlich egal.« Er wandte
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