Ich will dich ganz und gar. Erotische Geschichten (Ich will dich ...) (German Edition)
sich ab und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. »Gleiches Recht für alle, oder?!«
Shannon guckte ihm hinterher. Als ihr Blick zu lange auf ihm ruhte, zwinkerte er. Ihr Herz machte einen Satz. Sofort lenkte sie ihre Aufmerksamkeit auf die einzige Ersatzfrau.
Sie war ein junges Mädchen, vielleicht Anfang zwanzig.
Shannon winkte ihr. »Wie heißt du?«
»Fleur«, hauchte sie.
Fleur war wirklich wie aus dem Bilderbuch: elfengleich, lange, dünne aschblonde Haare, blasser Teint, schmale bis sehr schmale Figur. Ihr Gang war der einer Grazie. Shannon musste zugeben, dass dieses Mädchen eine ganz besondere Aura besaß, aber sie zweifelte, dass sie in die Szene passen würde.
Fleur stand nun vor ihr, die langen schlanken Finger ineinander geschlungen und drehte ganz leicht ihren Körper hin und her.
»Fleur, traust du dir das zu?«
Sie nickte.
Shannon seufzte. »Also schön, dann auf die Bühne mit dir. Leg dich aufs Bett. Doug, Sie… du bist als erster dran.«
Schon als Doug neben Fleur trat, wusste Shannon, dass diese Kombination zum Scheitern verurteilt war. Er überragte sie weit und wirkte neben ihr wie ein Bergmassiv.
Als sie die einzelnen Szenen durchspielten, fand Shannon, dass Doug sich zurückhielt. Er konnte die Energie, die er mitbrachte, nicht ausleben. Als sie sich an die Sexszene machten, zog Fleur sich bereitwillig aus, doch sie war wie eine Statue. Aber das Schlimmste an der Situation war, dass Doug nicht auf sie reagierte. Auch Fleur war nicht erregt. Sie ließ zwar alles mit sich geschehen, doch vermittelte sie den Eindruck, zu hoffen, dass alles möglichst schnell vorbei war.
Shannon winkte Doug von ihr fort, woraufhin er erleichtert wirkte. Auch Jeff hatte nicht mehr Erfolgschancen bei ihr. In seiner Hose allerdings regte es sich. Shannon war beruhigt. Wenigstens etwas. Sie blickte zu Doug. Dieser ließ nur seine Augen zu ihr herüberschwenken. Einige Sekunden sahen sie sich an, ehe Doug den Blick abwandte und wieder auf die Bühne sah. Shannon war klar, dass er sich denken konnte, nun aus dem Rennen zu sein.
In der Szene mit Natalie fehlte Harmonie und die Charaktere wirkten wie willkürlich zusammengestückelt. Shannon schüttete den letzten Rest kalten Kaffees in sich hinein – er passte zu ihrer Stimmung.
»Danke, Natalie, Fleur und Jeff. Ihr könnt euch setzen. Das hat mir schon ganz gut gefallen und ich denke, so werden wir es machen. Doug, das heißt für dich, dass du nicht dabei sein wirst. Ich danke dir für dein Kommen.«
Doug sprang auf, dass beinahe sein Stuhl umfiel. »Wie bitte, du willst dieses Würfel-Trio nehmen?«
»Doug, ich kann mir vorstellen, dass du sauer bist, aber es lässt sich nicht ändern. Ich habe mich entschieden.«
»Das ist eine verdammt schlechte Wahl und das weißt du auch! Ich dachte, du willst einen guten Film drehen. Jetzt nach einer unpassenden Notlösung zu greifen, macht keinen Sinn und wird einfach nicht gut werden!«
»Ich danke dir für deine Anteilnahme. Aber jetzt würde ich mich mehr darüber freuen, wenn du deine Sachen nimmst und verschwindest.«
Shannon versuchte, sich zu beherrschen, um nicht in Tränen auszubrechen. Ihr fehlte eine Frau für den Taxi-Film, es gab eine schlechte Notbesetzung für den dritten Film und nun hatte sie auch noch Doug rausgeworfen. Den Mann, der ihr mehr bedeutete als sie zugeben wollte, und der seinen Finger genau in die Wunde drückte, die erstens verdammt weh tat und mit der er zweitens verdammt Recht hatte.
»Doug!«, rief sie, als er seine Hand auf die Türklinke gelegt hatte, und bereute es sofort.
Er drehte sich um und sah sie an. Sie spürte, wie sich alle Blicke auf sie hefteten.
»Was ist«, fragte er, als Shannon lange schwieg.
»Es kann sein, dass ich dich morgen noch brauche«, gab sie zu.
»Ach ja? Und wofür? Soll ich vielleicht die Bademäntel halten oder den Männern die Slips abnehmen? Ich denke, du hast deine Wahl getroffen. Viel Glück!«
Er wollte gerade aus der Tür raus, als diese aufschwang und Teresa ihren Kopf hereinsteckte. »Hi, Doug«, grüßte sie und ihr Kopf schwenkte zu Shannon. »Ich hab es mir anders überlegt und möchte doch mitmachen. Meinetwegen lasse ich auch die Klamotten fallen und werde dem lüsternen Taxifahrer einen blasen, mir egal. Soll mein Freund denken, was er will. Ich bin ein freier Mensch. So, da bin ich!« Teresa breitete die Arme aus und lächelte.
Shannon kam auf sie zu und nahm sie spontan in den Arm. »Danke«, flüsterte sie in Teresas
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